
Dagegen sehen Nintendos Wii und die Playstation Move blass aus: Die Xbox 360 mit der Bewegungssteuerung Kinect fordert vom Spieler vollen Körpereinsatz und kommt gänzlich ohne zusätzlichen Controller aus.
Winken statt Controller
Zur Begrüßung winken die Spieler. So nehmen sie Kontakt mit der Kinect-Sensorleiste auf. Die steht am Fernseher oder an der Beamer-Leinwand. Ihre Kameras mit Tiefensensor und die vier Mikrofone registrieren Körperbewegungen, Gesten und Sprache. Zuerst scannt die Kinect die Körper der Spieler und merkt sich markante Körperpunkte. Zum Beispiel Gelenke. Bewegen sich diese Punkte, errechnet die Xbox Bewegung und Beschleunigung. So bewegen sich die Spieler freihändig im Raum und brauchen keine lästigen Controller mehr. Das Spiel steuern sie mit Körperbewegungen. Bis zu zwei Spieler können gleichzeitig spielen. Zum Vergleich: Sowohl bei Nintendo Wii als auch bei Playstation Move halten die Spieler Controller in der Hand. Spielen mehrere Teilnehmer gleichzeitig, braucht jeder mindestens einen Controller.
Möbelrücken angesagt
Die Kinect braucht dafür reichlich Platz. Spieler sollten wenigstens zwei bis drei Meter vom Fernseher entfernt stehen. Sonst arbeitet das System ungenau. Zum Mindestabstand kommt die Spielfläche hinzu. Die Kameras erfassen eine Fläche von rund 1,70 mal 2,40 Metern. In diesem Raum können sich die Spieler bewegen. Vor dem Fernseher oder der Leinwand sollten also mindestens drei mal fünf Meter Platz sein. Mehr ist besser, denn bei Sportspielen wie Tischtennis oder Volleyball hechten die Spieler schnell aus dem Spielfeld heraus. Das ist nichts für enge Studentenbuden.
Deutliche Verzögerung
Der Aufbau erfolgt schnell und einfach. Innerhalb von 20 Sekunden fährt die Xbox hoch. Beim Start des ersten Spiels aktualisiert sich die Firmware automatisch. Die Kinect-Sensorleiste richtet sich von allein auf die Spieler aus. Zum Vergleich: Bei Playstation Move müssen die Spieler die Kamera per Hand ausrichten. Allerdings arbeitet Kinect weniger präzise als Playstation Move. Die Bewegungen der Spieler stellt sie deutlich verzögert auf dem Bildschirm dar. Das rächt sich bei Spielen, die eine schnelle Reaktion oder hohe Genauigkeit voraussetzen. Beim Speerwerfen zum Beispiel fliegt der Speer nicht immer in die gewünschte Richtung.
Realer Spielspaß
Für Spaßspiele wie Kinect Adventures reicht die Bewegungserkennung aber völlig aus. Zum Beispiel bei der Flusssause stehen die Spieler in einem Schlauchboot und fahren einen reißenden Fluss hinunter. Das Boot lenken sie durch Bewegungen des eigenen Körpers. Sie ducken sich vor herabhängenden Ästen und springen über Stromschnellen. Besonders auf großen Leinwänden mit Beamer bekommen die Spieler den Eindruck, Teil des Spiels zu sein. Und auch nach dem Spiel geht der Spaß weiter: Die Kinect-Kamera hat einige Schnappschüsse von den hopsenden Spielern aufgenommen, die sie hinterher zeigt.
Persönlicher Trainer
Die Bewegungserkennung der Kinect macht sich auch bei Sportarten wie Yoga und Tai Chi bezahlt. Denn Kinect Your Shape nutzt die Fähigkeiten von Kinect optimal aus: Ein Trainer führt die Übungen vor und gibt dank der Bewegungserkennung sofort Rückmeldungen zur Körperhaltung und zu den Bewegungen. Wer nicht tief genug in die Knie geht, wird freundlich ermahnt. Das spornt an und schützt vor Fehlern. Je nach Fähigkeit können sich die Spieler von leichten Übungen zu anspruchsvollen Figuren hocharbeiten. Wer die Übungen ernsthaft ausführt, gerät ins Schwitzen und steigert seine Fitness. Der Sporteffekt kommt echten Yoga- oder Tai Chi-Kursen recht nahe.
Hungrig nach Strom
Genauso wie Playstation 3 kann auch die Xbox 360 hervorragend Grafiken zeigen. Viele Kinect-Spiele nutzen diese Grafikleistung jedoch nicht. Über ein HDMI-Kabel an den Fernseher angeschlossen, liefert die Xbox auch HD-Bilder. Die Tonausgabe ist ebenfalls exzellent. Dafür zieht die Xbox mit Kinect noch mehr Strom als die Playstation 3 mit Move: Im Leerlauf nimmt sie 75 Watt auf, beim Spielen sogar 96 Watt. Weiteres Manko: Die Xbox 360 besitzt keinen Bluray-Spieler.
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