So sind wir vorgegangen
Untersucht wurde das Vorgehen von Spendenorganisationen bei der Straßenwerbung von Dauerspendern. Drei geschulte Tester hielten in Berlin, Hamburg und München drei Wochen täglich Ausschau nach Straßenwerbeaktionen von Spendenorganisationen. Traf ein Tester auf eine solche Aktion, rief er einen Zweiten hinzu, um ein Gespräch in Anspruch zu nehmen.
Erhebungszeitraum: Sept. 2010, Anbieterbefragung Okt./Nov. 2010.
Folgende zehn Organisationen wurden in die Untersuchung einbezogen: Ärzte ohne Grenzen e. V. (2x), Aktion Tier – Menschen für Tiere e. V., Amnesty International Sektion der Bundesrepublik Deutschland e. V., Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V., Deutsches Kinderhilfswerk e. V., Greenpeace e. V., Malteser Hilfsdienst e. V., Mensch Umwelt Tier e. V., Oxfam Deutschland e. V., Rote Nasen e. V. Clowns im Krankenhaus.
In dem Werbegespräch entschloss sich ein Tester für eine Dauerspende. Der zweite Tester erkundigte sich nach Informationsmaterial. Gesprächsverlauf und -inhalt wurden in standardisierten Protokollbögen erfasst. Untersucht wurden unter anderem:
- Gesprächsanbahnung und Ansprache (z. B. Stellten sich die Werber den Testern in den Weg? Wurde versucht, eine Schocksituation auszulösen?),
- Gesprächsführung (u. a. Versuchte der Werber emotional und/oder faktenbasiert zu überzeugen?),
- Gesprächsabschluss und Spendenvereinbarung (u. a. Welche Angaben wurden zur Vereinbarung gemacht?),
- Aktivitäten nach dem Gespräch (z. B. Erhielt der Tester eine schriftliche Bestätigung?).
Zudem wurde erfasst, welche Infomaterialien die Tester erhielten. Nach dem Gespräch erkundigte sich ein Tester telefonisch bei der Organisation über die Rechtmäßigkeit der Werbeaktion.