- Mitleid. Eine Spende ist freiwillig. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Stark gefühlsbetonte und dramatisierende Werbung, mitleiderregende Fotos und Texte mit drastischen Schilderungen des Elends sind ein Zeichen für Abzocker.
- Zeitdruck. Das gilt erst recht, wenn Zeitdruck erzeugt wird. Vertrauenswürdige Sammler lassen Spendern Zeit und stehen auch für Rückfragen zur Verfügung. Eile ist nicht nötig. Für Katastrophenfälle haben seriöse Hilfswerke Rücklagen. Es muss nicht sofort frisches Geld fließen.
- Fördermitglied. Zwar bitten auch große Vereine um Fördermitgliedschaften. Doch gerade hier sind viele Gauner unterwegs, zum Beispiel Vereine für Tierhilfe oder Luftrettung. Mitunter wird mehr Geld vom Konto abgebucht als vereinbart. Unterschreiben Sie nicht, wenn Ihnen nicht ein Rücktrittsrecht von mindestens 14 Tagen ab Unterschrift eingeräumt wird.
- Stückelung. Spenden Sie lieber einen großen Betrag an eine Organisation als viele kleine an mehrere Organisationen. Das spart Verwaltungskosten.
- Werbung. Mancher Spender ärgert sich, wenn er Bittbriefe von Spendenorganisationen erhält. Statt ins Porto solle das Geld besser an Bedürftige gehen. Doch persönlich adressierte Briefwerbung ist heute für die Hilfswerke ein gängiges Mittel im Kampf um Spendengelder. Große Organisationen fahren sogar drei bis sechs Mailingaktionen jährlich.
- Sachspende. Geldspenden sind effektiver, flexibler und letztlich kostengünstiger als Sachspenden. Denn viele Hilfsgüter können billiger vor Ort gekauft werden. Anders ist das, wenn seriöse Organisationen gezielt um Sachspenden bitten.
- Paten. Einzelschicksale haben naturgemäß einen hohen emotionalen Wert. Da sind Spender besonders motiviert, weil sie genau wissen, welchem Menschen ihr Geld hilft. Pate und Kind können in Kontakt treten. Doch den herzustellen, verursacht hohe Kosten. Außerdem können Patenschaften soziale und psychische Spannungen produzieren: Aus einer Dorfgemeinschaft wird ein Einzelner herausgepickt. Patenschaften fördern deshalb heute eher Projekte, die dem ganzen Dorf zugute kommen.
- Altkleider. Eingesammelt wird viel mehr, als am Ende gebraucht wird. Der Überschuss wird verkauft oder in die Dritte Welt verschifft. Das wiederum behindert nach Meinung von Kritikern dort den Aufbau einer eigenen Textilindustrie.
- E-Mail. Betrüger versenden E-Mails mit Links auf gefälschte Seiten mit Spendenformularen, die denen seriöser Organisationen ähneln. Überweisen Sie nie Geld auf Konten, deren Nummer Sie aus E-Mails haben.
Steuern
- Absetzen. Sie können Ihre geleisteten Spenden von der Steuer absetzen. Bis 100 Euro reicht der Überweisungsbeleg sowie eine Bestätigung des Hilfswerks, dass es gemeinnützig ist. Das Schreiben fügen viele Hilfswerke gleich dem Überweisungsformular bei. Bei höheren Beträgen sollten Sie sich eine Zuwendungsbescheinigung ausstellen lassen. Achtung: Zwar prüfen die Finanzämter, ob eine Organisation gemeinnützig ist. Doch das ist eine eher formale Kontrolle und kein verlässlicher, amtlicher Nachweis dafür, dass der Verein auch tatsächlich seriös arbeitet.
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- Wer die Regeln für Spenden beachtet, kann sich einen Teil des Geldes über die Steuer zurückholen. Der Spenden-Steuer-Rechner der Stiftung Warentest zeigt, wie viel.
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- Mit einem Potpourri aus Vorsorgeaufwendungen, Kirchensteuer, Kinderbetreuung, Unterhalt und Spenden lassen sich Steuern sparen. So machen Sie diese Posten geltend.
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- Welche Hilfe ist aktuell gefragt und warum? test.de beantwortet die wichtigsten Fragen rund um die humanitäre Hilfe im Ukraine-Krieg.
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