Spender wollen ihr Geld in guten Händen wissen. Was Hilfsorganisationen tun, damit es tatsächlich bei den Bedürftigen ankommt, berichtet Ursula Kapp-Barutzki von der Deutschen Welthungerhilfe.
Finanztest: Die Zahl der Hungernden ist erneut angestiegen, auf jetzt 842 Millionen Menschen - helfen die vielen Spenden denn überhaupt nicht?
Kapp-Barutzki: Doch, ohne sie wäre die Situation noch viel dramatischer. Aber die Weltbevölkerung wächst, vor allem in armen Ländern. Auch zwingen dort Bürgerkriege und Naturkatastrophen viele zur Flucht. In abgelegenen Regionen, ohne ein Dach über dem Kopf, verschlimmert sich die Situation der Armen noch.
Finanztest: Wie verhindern Sie, dass Spendengeld in falsche Hände gerät?
Kapp-Barutzki: Durch erfahrenes Personal vor Ort, sowohl von uns als auch von Partnerorganisationen, sowie durch eine Fülle von Finanzkontrollen.
Finanztest: Wie sieht diese Kontrolle konkret aus?
Kapp-Barutzki: Unsere eigenen Revisoren prüfen pro Jahr etwa 70 Projekte in aller Welt, andere werden von lokalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften unter die Lupe genommen.
Finanztest: Die Leute spenden vor allem nach spektakulären Berichten und Aufrufen in den Medien ...
Kapp-Barutzki: Das ist ja auch verständlich. Von vielen Katastrophen oder langfristigen Hilfen wissen die Leute gar nichts, weil sie von den Medien überhaupt nicht thematisiert werden. Aber wir helfen mit dem Geld überall, wo es nötig ist - und nicht in erster Linie dort, wo es für einen Fernsehbericht reicht.
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