
„Tauchfähig, wasserdicht bis drei Meter.“ So preist der Anbieter Speedo den neuen MP3-Musikspieler Aquabeat 2 „mit verbesserter Technologie“ an. Eine Aussage, an der die Prüfer der Stiftung Warentest nach ihren Erfahrungen mit dem Gerät zweifeln. Denn sie stellten bereits nach einigen Kurzeinsätzen im Schwimmbad beträchtliche Funktionsstörungen bei dem MP3-Spieler fest.
Wassermusik am Clip
Beim Speedo Aquabeat 2 handelt es sich um einen – laut Anbieter – wasserdichten MP3-Musikspieler mit einem ebenfalls wasserdichten Kopfhörer, die mit einem Kabel miteinander verbunden werden. Die Bedienung erfolgt über sechs Druckknöpfe, ein kleines Display erleichtert das Finden der gesuchten Titel. Mittels eines Clips kann der Musikspieler am Badeanzug, der Badekappe oder am Gummiband der Schwimmbrille befestigt werden.
Funktionsausfall nach Einsatz im Schwimmbad
Um die Wasserdichtigkeit zu überprüfen, musste das Gerät zunächst eine halbe Stunde in einem Wasserbecken des Prüflabors in zwei Metern Tiefe ausharren. Es spielte durch. Daraufhin war der Praxistest im Schwimmbad angesagt. Danach begann das Gerät zu schwächeln: Die Tasten reagierten mit zunehmender Zeit schlechter, schließlich fiel der Aquabeat 2 komplett aus. Auch bei einem zweiten Gerät stellten die Prüfer beim gleichen Vorgehen vergleichbare Funktionseinschränkungen fest: Die Tasten reagierten nicht beziehungsweise fehlerhaft.
Quäkender Klang und schlechter Sitz
Auch an Land – in trockenem Zustand – konnte der Aquabeat 2 die Prüfer nicht überzeugen. In puncto Klangqualität bescheinigen sie ihm nur mäßiges Niveau. Musik klingt quäkend, die Basswiedergabe ist deutlich reduziert. Das hat vor allem mit der schlechten Passform zu tun: Bei Nutzern mit kleinen Ohrmuscheln passen die Ohrhörer noch am ehesten gut. Aber selbst bei gutem Sitz kann die Klangqualität im Hochtonbereich nicht überzeugen. Die Bügel können nicht an die Form der Ohren angepasst werden. Bei großen Ohren liegen sie zu straff am Ohr an, selbst bei kleineren Ohren können sie je nach Ohrform unangenehm drücken: Da sitzen die Ohrstöpsel schnell mal schlecht beziehungsweise schief im Ohrkanal. Ebenfalls ärgerlich: Bei etwas stärkerer mechanischer Belastung lösen sich die aufsteckbaren Bügel öfter vom Ohrhörer.
Übertriebene Anbieterangaben
Das Gerät kann Dateien im MP3-, WAV- und WMA-Format abspielen. Die Unterstützung des vom Anbieter genannten FLAC-Formats konnten die Prüfer indes nicht bestätigen. Die Übertragung von Musiktiteln auf das Gerät erfolgt via Drag und Drop über ein USB-Adapterkabel, das an der Kopfhörerbuchse angeschlossen wird. Der Gesamtspeicher ist knapp 4 Gigabyte groß. Zusätzlich zu den üblichen Funktionen eines MP3-Spielers verfügt der Aquabeat 2 noch über Spezialfunktionen wie einen Schritt- und einen Bahnenzähler für Schwimmer. Die Genauigkeit in einem kurzen Check ließ jedoch zu wünschen übrig. Bei getätigten 100 Schritten zeigte das Gerät in mehreren Versuchen zwischen 110 und 130 Schritte an. Mit einer vollen Akkuladung hält das Gerät bei mittlerer Lautstärke etwa 14 Stunden durch; Speedo gibt eine Betriebszeit von 25 Stunden an. Aufgeladen ist der Aquabeat 2 in einer guten Stunde.
Fazit: Zu viel versprochen
Funktionsstörungen beziehungsweise Totalausfall nach dem Einsatz im Schwimmbad, schlechter Tragekomfort, mäßige Klangqualität, übertriebene Anbieterangaben zur Leistungsfähigkeit: Selbst ausgewiesene Wasserratten dürften sich dreimal überlegen, ob sie für diesen MP3-Spieler 80 Euro ausgeben wollen.
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