Die Deutsche Bahn lockt weiter mit „Sparpreisen“. Die günstigen Tickets sind für Reisetermine bis zu sechs Monate im voraus erhältlich. Aber auch Spontanreisende haben Chancen auf Sparpreise. test.de zeigt, wie Sie günstig zum Zuge kommen – sogar für weniger als 20 Euro. Bahncard-Besitzer reisen im ICE mitunter schon für unter 15 Euro.
Das Ziel: Neue Kunden für den ICE
Im Wettstreit mit der Konkurrenz durch Fernbus und den neuen Flixtrain geht die Deutsche Bahn weiter in die Offensive. Sie will neue Kunden vom Komfort ihrer Fernzüge überzeugen und preissensible Reisende zurückgewinnen. Laut DB-Statistik ist die Billigticket-Strategie erfolgreich: Im Jahr 2017 zählte sie im Fernverkehr 142 Millionen Reisende – 2,4 Prozent mehr als 2016.
Im Mai die Herbstreise buchen
Das beste Lockmittel zum Kundenfang sind die Sparpreis-Tickets, mit denen Reisende ab 19,90 Euro quer durch Deutschland fahren können – aber nur, so lange der Vorrat reicht. Buchbar sind die Tickets mit Zugbindung frühestens etwa ein halbes Jahr vor dem Reisetag. Der Preis von 19,90 Euro gilt für eine einfache Fahrt in der 2. Klasse. Für die 1. Klasse sind Tickets ab 29,90 Euro erhältlich.
85 Prozent Ersparnis sind drin
Zum „Flexpreis“ (früher „Normalpreis“) kosten ICE-Fahrkarten für Langstrecken wie von München nach Hamburg stolze 150 Euro (2. Klasse). Der Sparpreis ermöglicht diese Reisen im günstigsten Fall für 19,90 Euro. Das entspricht einer Ersparnis von rund 85 Prozent.
Mit Bahncard für weniger als 15 Euro im ICE
Inhaber einer Bahncard 25 zahlen statt 19,90 Euro nur 14,90 Euro. Obendrein können die Bahncard-Inhaber von der City-Ticket-Funktion profitieren: Vielerorts dürfen sie für An- und Abfahrt zum Bahnhof Busse und Bahnen gratis nutzen.
Tipp: Übliche Bahncards verlängern sich automatisch in ein reguläres Abo. Wer das nicht will, muss vorher kündigen. Aktuell können die Kunden aber auch Bahncards mit flexibleren Kündigungsmöglichkeiten wählen (siehe Meldung Bahncard jetzt auch flexibler kündbar). Übrigens: Den 25-prozentigen Rabatt auf die Sparpreise erhalten inzwischen nicht nur Besitzer mit Bahncard 25, sondern auch Bahncard-50-Inhaber.
Aktions-Sparpreise nicht für jede Strecke
Im Vergleich zu den üblichen Sparpreisen der DB gibt es bei den 19,90-Euro-Aktions-Sparpreisen einen deutlichen Nachteil: Sie gelten nur in den Fernzügen ICE, IC und EC, nicht aber in Regionalzügen. Das Aktionsangebot gilt folglich immer nur zwischen zwei Fernverkehrsbahnhöfen. Die DB-Kartenübersicht hilft bei der Suche:
Fernverkehrsbahnhöfe in Deutschland

© Deutsche Bahn AG
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Sparpreis – was ist das?
Für die Aktions-Sparpreise gelten ganz spezielle Konditionen. Reisende müssen einen Fernzug (z.B. ICE, IC, EC) nutzen. Es besteht Zugbindung, das heißt: Die Fahrkarte gilt nur für die auf der Fahrkarte aufgedruckten Züge. Bei Zugausfällen oder bei großen Verspätungen dürfen auch andere Züge genutzt werden. Im Zweifelsfall sollten Sie die Bahnmitarbeiter fragen.
Tipp: Einen guten Überblick über das Schnäppchenangebot ermöglicht der Sparpreis-Finder auf der DB-Homepage: Einfach die gewünschten Reisetage eingeben – und schon kann die Suche starten.
Kinder reisen gratis mit
Zur Familie gehörende Kinder unter 15 Jahren reisen bei den DB-Sparpreisen kostenlos mit Eltern oder Großeltern mit. Voraussetzung: Sie müssen beim Kauf der Fahrkarte mit eingetragen werden. Kosten fallen also allenfalls für die Platzreservierung an, die sich für Familien oft empfiehlt.
Viele Schnäppchen
In der Vergangenheit hat test.de recherchiert, wie einfach Sparpreise aufzuspüren sind: Am 11.2.2016 überprüften die Tester mehr als 2 500 Reiseverbindungen auf über zehn Strecken an mehreren Reisetagen. Ergebnis: Die Ausbeute für die kommenden Wochen und Monate war recht ordentlich. Bei mehrwöchiger Vorausbuchung lag die Trefferquote oft weit über 50 Prozent. Hingegen hatten kurzfristige Buchungsversuche für den Folgetag oft keinen Erfolg.
Freitags und sonntags weniger Angebote
An welchen Wochentagen ist die Reise besonders günstig? Dieser Frage waren die Tester exemplarisch nachgegangen: Sie versuchten, Reisen für die Verbindungen Hamburg-München, Berlin-Hamburg und Leipzig-Stralsund etwa einen Monat vor dem Reisetag zu buchen.
- Montag bis Mittwoch. An den Wochentagen Montag bis Mittwoch waren oft für 60-70 Prozent der geprüften Verbindungen 19-Euro-Tickets erhältlich.
- Freitag und Sonntag. Deutlich spärlicher war das Angebot an den beliebten Hauptreisetagen: Am Freitag und am Sonntag gab es Billigtickets nur für weniger als die Hälfte der untersuchten Zugverbindungen.
- Samstag. Am Samstag erhöht sich die Zahl günstiger Fahrkarten, je später man reist.
Tipp: Wenn Sie das Angebot der Bahn nutzen wollen, buchen Sie möglichst frühzeitig. Die günstigsten Sparpreis-Kontingente sind begrenzt und vor allem an beliebten Reisetagen schnell vergriffen. Versuchen Sie bei Ihrer Reiseplanung die teuren Freitag- und Sonntagnachmittage zu umgehen. Ein verlängertes Wochenende hilft sparen: Wer von Donnerstag bis Montag Zeit hat, fährt meist billiger.
Besser nicht mit Voreinstellung
test.de hat bei der Recherche den Sparpreisfinder auf der DB-Homepage genutzt. Für den gewünschten Reisetag listet er automatisch alle erhältlichen Sparpreise auf – die billigsten Preise an erster Stelle. Eine optimale Ausbeute ist allerdings nicht garantiert. Nutzen die Kunden die DB-Voreinstellung „schnelle Verbindungen bevorzugen“, kann es passieren, dass einige günstige Angebote gar nicht erst auftauchen.
Tipp: Entfernen Sie in den Voreinstellungen den Haken „schnelle Verbindungen bevorzugen“. So werden auch Züge angezeigt, die möglicherweise kaum langsamer das Ziel erreichen.
Im ICE-Sprinter zum Schnäppchenpreis
test.de hat auch ausprobiert, ob die 19-Euro-Tickets auch für ICE-Sprinter-Züge erhältlich sind. Deren Anzahl hatte die DB zum Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember deutlich erhöht. Der früher übliche Zuschlag auf den Fahrpreis ist entfallen. Da die ICE-Sprinter nicht überall halten und teilweise Abkürzungen nutzen, fahren sie konkurrenzlos schnell. Und die günstigsten Sparpreis-Tickets konnte test.de tatsächlich in großer Zahl aufspüren: Auf den untersuchten Strecken Frankfurt-Berlin, Frankfurt-Stuttgart und Frankfurt-Düsseldorf waren sie bei frühzeitigen Buchungsversuchen – mehrere Wochen im Voraus – mitunter für mehr als die Hälfte der Sprinter-Züge erhältlich.
Das sind die Sprinter-Strecken
Ein Schnelltest zu den Aktions-Sparpreisen ist bereits am 11. Februar 2016 an dieser Stelle erschienen. Wir haben dieses Thema zuletzt am 9. Mai 2018 aktualisiert. Unser Schnelltest zum Vorläufer-Angebot vom 15. Juni 2015 war ebenfalls unter dieser Adresse zu finden. Ältere Leserkommentare können sich dementsprechend auf frühere Versionen des Artikels beziehen.
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Die Billigtickets zeigen, dass bestimmte Verbindungen zu wenig nachgefragt werden, weil sie so teuer sind. Dafür werden die Züge dann mit Sonderangeboten aufgefüllt. Mich stört dabei die enorme Preisdifferenz zwischen Billig- und Normalangeboten. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die von der Bahn angestrebte Auslastung der Züge auch durch eine moderatere Preisgestaltung erreichen lässt - die Normalangebote alle günstiger und die Billigangebote entsprechend teurer. Ich finde, ein vergünstigtes Ticket für einmal durch Deutschland wäre auch für 35 Euro noch attraktiv - bei einem komfortablen Zugangebot ohne Staus und hoffentlich ohne Verspätungen und verpasste Anschlusszüge. Vielleicht bleibt der Bahn dann auch noch genug Geld, mit dem die Misere der überfüllten Züge und Verspätungen abgebaut werden kann.
Wenn man ökologisch denkend aufs Auto verzichtet und viel Bahn fährt, kann man sich nicht nur die verbilligten ICE-/IC-Strecken aussuchen und auch nicht ewig im Voraus buchen. Fazit: Kein Preisvorteil bei Strecken ohne Fernverkehr (z.B. Trier), dafür übervolle Züge auf den attraktiven Streckenabschnitten (häufig kein Sitzplatz zwischen Mannheim und Stuttgart), und das trotz Bezahlung des vollen Preises. Die Schnäppchenangebote werden unsereinen verdrängen ... Wenn Schnäppchen, dann bitte wieder eine 3. Klasse (wie früher).
Ich finde es ehrlich gesagt wirklich ein sehr gutes Angebot der Bahn. Ich fahre Ende Februar mit meinem Partner einmal quer durch Deutschland und wir zahlen für zwei Personen rund 80 Euro Hin-und Zurück. Ich finde es unfair, dass die Bahn mit Zehntausenden Angestellten immer als Sündenbock der Republik herhalten muss. Es handelt sich hier um einen ehemaligen Staatsbetrieb, der auch Verpflichtungen für hunderttausende ehemalige Mitarbeiter und deren Pensionszahlungen aufzuwenden hat. Die neuen Fernbusunternehmen haben junge Mitarbeiter mit geringen Gehältern und müssen noch keine Pensionszahlungen leisten. Natürlich können die Dinge günstiger anbieten.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Unangemessener Umgangston im Hinblick auf das aktuelle Bahnunglück.
Autofahrer schimpfen über Fußgänger, Radfahrer über Autofahrer. Jetzt werden E- Bikes an den Pranger gestellt, weil die 25 km/ fahren k ö n n e n.
Die Bahn hat ein tolles Angebot und wieder wird herumgemotzt.
Leute nutzt es oder lässt es sein, aber motzt nicht immer herum.
Seid doch mal zufrieden. Ihr habt doch I n t e r n et.
Wir haben eine Bahn.
Die meisten haben ein Auto, Telefon, Smartphone und jetzt
über 70 % Rabatt Einsparung bei der Bahn mit den besten
Zügen. Was wollt Ihr da denn noch alles bemeckern?.
Macht es Euch schön. Fahrt am Rhein und andere schöne Strecken entlang
mit der Bahn. Nehmt Eure Frau und Kinder (gratis!!) mit und freut Euch!
Danke für's lesen.
Der Nikolaus