
Prämie, Gutschrift, Bonus: Bei Sparplänen scheint die Fantasie der Produktgestalter von Banken und Kreditinstituten schier grenzenlos. Folge: Die Produkte scheinen attraktiv. Sparer können die Angebote aber praktisch nicht vergleichen. Hier hilft der Renditerechner der Stiftung Warentest: Er ermittelt die tatsächliche Rendite aller gängigen Sparpläne und macht so den Vergleich der unterschiedlichen Angebote erst möglich. Meist zeigt sich: Bonus und Co bringen viel weniger als die Werbung suggeriert.
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Trick 1: Niedriger Zins und hoher Bonus
Das Grundrezept beim Konditionenwirrwarr ist immer das gleiche: Die Bank zahlt nur einen niedrigen Basiszins und würzt das fade Angebot mit einem hohen Bonus. Diesen zahlt sie jedoch nur auf eine im Verhältnis zum Sparkapital geringe Summe, etwa auf die Zinsen am Laufzeitende. Ergebnis dieser Mixtur: Die Bank kann bei minimalem Aufwand mit maximalen Prozenten klotzen. So ein Bonus liegt vereinzelt bei bis zu 90 Prozent. Die tatsächliche Rendite des Sparplans erhöht sich dadurch allerdings meist nur um wenige Prozentpunkte.
Trick 2: Wertzuwachs statt Rendite
Die tatsächliche Rendite geben die Banken selbst oft gar nicht an. Stattdessen verwenden sie gern den Terminus „durchschnittliche Wertsteigerung“. Damit lässt sich die Rendite von Einmalanlagen mit Zinsansammlung verschleiern. Beispiel: Ein zweijähriger Sparbrief in Höhe von 100 Euro wird mit 5 Prozent verzinst. Nach einem Jahr beträgt das Kapital inklusive Zinsen 105 Euro. Im zweiten Jahr gibts 5 Prozent auf 105 Euro, also 5,25 Euro. Am Ende der Laufzeit erhält der Sparer also 110,25 Euro. Die Rendite entspricht in diesem einfachen Fall dem Zinssatz von 5 Prozent. Die „durchschnittliche jährliche Wertsteigerung“ liegt jedoch mit 5,125 Prozent (10,25/2) höher. Grund: Diese Angabe vernachlässigt den normalen Zinseszins-Effekt und täuscht so einen höheren Ertrag vor. Je länger die Laufzeit, desto größer wird der Abstand zur Rendite.
Trick 3: Zins unerreichbar
Mitunter werben Banken auch mit Fantasiezinssätzen, die der Kunde nie erreichen kann. Beispiel: Die Werbung verspricht „Bis zu 4 Prozent“ auf dem Tagesgeldkonto. Dafür muss der Kunde jedoch mindestens 100.000 Euro anlegen. Und selbst dann hat er keine Chance, wirklich 4 Prozent auf sein angelegtes Geld zu erhalten. Den Spitzenzinssatz gibt es nämlich nur auf den Anlagebetrag, der 100.000 Euro übersteigt. Der darunter liegende Sockel wird schlechter verzinst. Für Guthabenanteile bis zu 15.000 Euro gibt es nur 2,0, zwischen 15.000 und 30.000 Euro 2,75 und zwischen 30.000 und 100.000 Euro zahlt die Bank 3,0 Prozent Zinsen. Wer 100.000 Euro anlegt, erzielt daher tatsächlich nur eine Rendite von 2,81 Prozent. 4 Prozent sind mit keinem noch so hohen Anlagebetrag zu erreichen.