
Die französische Crédit Agricole Consumer Finance S. A., eine Tochter der Bank Crédit Agricole, ist neu im deutschen Zinsmarkt. Sie liegt mit ihren Zinsen für Festgeld ganz weit vorn. Nur für ein dreijähriges Festgeld bietet der schwedische Finanzdienstleister Klarna noch etwas mehr. Auch Klarna ist neu auf dem Markt.
Top-Angebote für Festgeld aus Frankreich
Die besten Angebote für Festgeld kommen zurzeit von der französischen Crédit Agricole Consumer Finance S. A. (CACF). Sie bietet bei einer Mindestanlage von 5 000 Euro Laufzeiten von ein bis sieben Jahren an. Die Bank liegt mit ihren Zinssätzen für Laufzeiten von einem Jahr (1,75 Prozent), zwei Jahren (1,90 Prozent), drei Jahren (2,15 Prozent) und vier Jahren (2,50 Prozent) in den Finanztest-Listen der Top-Zinsangebote ganz weit vorn (zum Produktfinder Zinsangebote).
Klarna hat das beste dreijährige Festgeld
Der 2005 gegründete schwedische Finanzdienstleister Klarna AB aus Stockholm ist ebenfalls neu am Festgeldmarkt. Die Klarna AB kommt aus dem Onlineshopping. Sie bietet Kunden von Onlineshops eine Bezahlmethode an, mit der sie Rechnungen erst nach Erhalt der Ware zahlen müssen.
Festgelder erst ab 10 000 Euro
Ab 10 000 Euro Mindestanlage werden seit kurzem Festzinsangebote mit Laufzeiten zwischen ein und vier Jahren angeboten. Bei der dreijährigen Laufzeit liegt Klarna mit 2,20 Prozent Zinsen pro Jahr sogar noch etwas besser als die CACF.
CACF macht deutscher Tochter Konkurrenz
Die Crédit Agricole Consumer Finance mit Sitz im französischen Évry ist eine Tochter der genossenschaftlichen Crédit Agricole-Gruppe, die zahlreiche Bankentöchter in Europa hat und vor allem Konsumentenkredite anbietet. Mit dem neuen Festzinsangebot macht die CACF einer anderen deutschen Tochter der Crédit Agricole-Gruppe, der CreditPlus Bank aus Stuttgart, Konkurrenz. Die CreditPlus bietet seit 2012 Festgeld an – allerdings zu aktuell schlechteren Konditionen als die CACF.
Kein Onlinebanking möglich
Sparer, die bei CACF oder Klarna anlegen wollen, können die Kontoeröffnungsunterlagen unter www.ca-consumerfinance.de oder https://klarna.com herunterladen oder online ausfüllen. Anschließend können sie diese per Mail oder per Post an die Institute schicken. Anders als bei anderen Direktbanken können die Festgeldkonten allerdings nicht online geführt werden. Beide Banken nutzen für die Kontoverwaltung einen deutschsprachigen Telefonservice der SWK Bank mit Sitz in Bingen am Rhein. CACF ist unter der Rufnummer 0 67 21/9 10 18 36, Klarna unter 0 67 21/9 10 18 37 erreichbar.
Über 100 Bankangebote im Produktfinder
In den Finanztest-Listen der Top-Zinsangebote kommt Klarna nicht vor. Dort werden nur Angebote mit einer Mindestanlagesumme von maximal 5 000 Euro aufgeführt. Klarna verlangt aber mindestens 10 000 Euro.
Tipp: Das empfehlenswerte Angebot von Klarna finden Sie derzeit auch noch nicht im Produktfinder Zinsangebote. Ein Blick in die Datenbank lohnt aber gleichwohl. Dort sind auch Angebote von über 100 Kreditinstituten mit höheren Mindestanlagebeträgen gelistet.
Klarna hat keine Banklizenz
Klarna hat keine Banklizenz. In Schweden ist das nicht nötig, wenn ein Anbieter seine Anlagekonten bei der schwedischen Einlagensicherung angemeldet hat. Dies hat Klarna getan. Kontoanträge müssen bei Klarna an eine Postadresse in Bingen am Rhein geschickt und Einlagen dann auf ein Konto bei der Commerzbank überwiesen werden. Das Spargeld wird aber in Schweden angelegt.
100 000 Euro gesetzlich geschützt
Bei CACF und Klarna sind Sparguthaben in Höhe von 100 000 Euro gesetzlich geschützt. CACF ist Mitglied der französischen Einlagensicherung, Klarna ist in der schwedischen Einlagensicherung. Die Zinsen überweisen CACF und Klarna jährlich ohne Steuerabzüge auf das angegebene Referenzkonto des Kunden. Deutsche Anleger können keinen Freistellungsauftrag erteilen, sondern müssen ihre Erträge in der Steuererklärung angeben, um Abgeltungssteuer zu zahlen oder die Erträge freistellen zu lassen.
Kündigungsfristen beachten
Sparer von CACF und Klarna, die nicht riskieren wollen, dass sich ihre Festzinsanlage automatisch verlängert, sollten spätestens drei Tage vor Fälligkeit telefonisch einen Rückzahlungsauftrag erteilen. Sonst wird ihr Geld bei der CACF ein weiteres Jahr zu dem dann gültigen – möglicherweise niedrigeren – Zinssatz angelegt. Klarna verlängert die Anlage in diesem Fall sogar noch mal um die ursprünglich vereinbarte Laufzeit.
Fazit: Attraktive Festzinsangebote aus dem Ausland
Sparer, die ihr Geld bis 100 000 Euro pro Person absolut sicher anlegen wollen, sind bei der Crédit Agricole Finance gut aufgehoben. Die Bank bietet gleich für mehrere Laufzeiten die zurzeit besten Zinsen. Für dreijähriges Festgeld und einer Anlagesumme ab 10 000 Euro ist der Finanzdienstleister Klarna empfehlenswert.
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Ich bin langjähriger Kunde der Crédit Agricole und möchte hier einen kurzen Bericht zum Service schreiben. Da wir uns hier im Dienstleistungssektor befinden, spielt für mich neben der Kondition, dieLeistungen und der Service eine wichtige Rolle. Zum Service kann ich folgendes sagen:
- Lange Bearbeitunszeiten von Geldüberweisung bis zur Eröffnung des Kontos
+ kurze Wartezeiten am Telefon
+ Standartabwicklungen laufen gut
- individuelle Themen werden mit einem Standartprogramm abgehandelt
Fazit: Eine Bank zahlt sich aus wenn die Berater individuell auf Kunden und Themen eingehen können. Ich kann die Bank leider nicht empfehlen. Da hier kein individuelles eingehen auf die Wüncshe der Kunden ist um gemeinsam eine Lösung zu finden.
Auf Nachfrage erhielt ich heute diese Info von der Bank :
Gemeinschaftskonten können bei unseren Festgeldanlage nicht eröffnet werden. Auch Vollmachten nehmen wir in unserem Hause nicht an. Sollte der Kontoinhaber versterben, so richten wir uns nach dem Erbschein. Crédit Agricole Consumer Finance S.A.
Bei Klarna ist zu beachten, dass die Zinsen am Ende der Fetlaufzeit ausgezahlt werden. Beträgt die Laufzeit des Festgeldes mehr als 360 Tage, erfolgt die Auszahlung jährlich.
Da es eine einheitliche europäische Einlagensicherung nicht gibt, sondern nur eine einheitliche europäische Einlagensicherungshöhe, kann eine Einlagensicherung nicht sicherer sein als der Staat, der dafür verantwortlich ist. Die höheren Zinsen von Auslandsbanken sind nur der Spiegel der schwächeren Bonität der entsprechenden Staaten. Man bekommt nichts geschenkt, im Gegenteil: Die Zinsen sind noch nicht hoch genug, um das zusätzliche Ausfallrisiko fair zu berücksichtigen. Finger weg!
Also dann sofort das bestehende Hunderttausendeoro-Konto auflösen und wechseln? Obwohl es noch keine Erfahrungen, sprich Rendite-Details nach Laufzeitende mit den neuen Kandidaten gibt? Oder verschenken die den europäisch "absolut sicher" gewährten Hochzins am Ende altruistisch -- wegen der guten Presse bei der StiWa? Fragen über Fragen, die nach so vielen einschlägigen Pleiten von einer Verbraucherzeitschrift mit etwas mehr Distanz wiedergegeben werden sollten. . .