Angaben auf der Verpackung: Das steckt hinter den Versprechen
Um ihre Produkte noch interessanter zu machen, erweisen sich die Marketingexperten der Firmen als sehr erfindungsreich. Einige der Slogans und Versprechungen sind mit Skepsis zu betrachten.
Mit DNA- oder Zellschutz. Jedes Lichtschutzmittel schützt bei korrekter Anwendung die tieferliegenden Zellen und das Erbgut. Pflanzenextrakte sollen das verstärken. Studien, die diese Wirkung belegen, liegen uns nicht vor.
Mit Infrarotschutz. Ob ein zusätzlicher Schutz vor Infrarot-A-Strahlen überhaupt notwendig ist, ist unter Wissenschaftlern umstritten.
Aktiviert die natürliche Bräunung. Bei Nivea protect & bronze soll die Pigmentproduktion durch den Einsatz eines Pflanzenextrakts aus der Süßholzwurzel aktiviert werden. Studien, die eine gewisse Wirkung belegen, liegen vor. Die Werbung für diese Produkte „Geht doch: Schutz und Bräune“ könnte aber so verstanden werden, dass man ohne diesen Zusatz nicht braun würde. Das stimmt nicht.
Ohne Parabene. Kein ernst zu nehmendes Qualitätskriterium.
Dermatologisch getestet. Eine Werbung mit Selbstverständlichkeiten.
Ohne Parabene. Diese Aussage bedient Befürchtungen, für die es keine gesicherte Grundlage gibt. Diese Konservierungsmittel werden schon seit Jahrzehnten zur Haltbarmachung eingesetzt und haben sich bislang als gut verträglich erwiesen.
Dermatologisch getestet. Das ist eine Werbung mit Selbstverständlichkeiten. Jeder namhafte Hersteller lässt heutzutage seine Kosmetikprodukte auch dermatologisch einschätzen. Allerdings erfährt niemand die Kriterien und die Ergebnisse des Tests.
Ohne Paraffin. Paraffin ist ein Erdöldestillat. Es wird als Fettbestandteil eingesetzt, macht die Haut weich und schützt sie vor Wasserverlust. Paraffin ist recht preiswert herzustellen, kann in gleichbleibender Qualität produziert werden, ist haltbar, wird nicht ranzig, verursacht keine Allergien oder Pickel. Naturkosmetikfirmen verzichten oft auf diesen Stoff mit dem Argument, Paraffin würde die Haut am Atmen hindern. Hersteller herkömmlicher Kosmetik, Dermatologen und Kosmetikchemiker halten dagegen: Bei dem in Kosmetik enthaltenen Paraffin ist für die Haut nichts Schädliches zu erwarten.