
Endlich Sommer! Doch wenn die Sonne mit aller Kraft auf Dachfenster oder Wintergärten knallt, sind die Räume überhitzt und oft kaum noch bewohnbar. Helfen können Sonnenschutzfolien. Das Problem: Die Folien mit dem besten Hitzeschutz lassen dauerhaft weniger Licht ins Zimmer und haben weitere Nachteile.
Viele mit „sehr gutem“ Hitzeschutz
Das Testergebnis: Die Folien helfen bei zu viel Sonne tatsächlich. 9 von 12 geprüften Produkten bieten sogar „sehr guten“ Hitzeschutz. Damit beschichtete Fenster können die auftreffende Sonnenstrahlung oft um mehr als 80 Prozent verringern. Der gezielte Einsatz etwa auf Dachfenstern macht den Aufenthalt in den Räumen erträglich oder verringert den Kühlbedarf enorm, für den ansonsten vielleicht eine Klimaanlage sorgen müsste.
Mehr Hitzeschutz von der Stiftung Warentest
Sonnenschutzfolien können Hitze nur bedingt abhalten. Zu anderen Maßnahmen zum Hitzeschutz bietet die Stiftung Warentest zudem deutlich aktuellere Tipps und Tests.
Klimageräte. Hitzeschutzfolien halten die Hitze passiv ab. Für aktive Kühlung sorgen Klimageräte. Die Stiftung Warentest hat zehn Klimageräte getestet – vier sogenannte Monoblöcke, die sich überall einsetzen lassen und außerdem sechs Splitgeräte, die tendenziell effizienter kühlen und deutlich teurer sind. Unser Test Klimageräte zeigt, wie groß die Unterschiede der beiden Varianten in der Praxis sind.
Ventilatoren. Sie sind die Klassiker im Kampf gegen sommerliche Hitze in der Wohnung oder im Büro. Die Stiftung Warentest hat insgesamt 18 Tischventilatoren, Standventilatoren und Turmventilatoren getestet (zum Test Ventilatoren). In allen drei Gruppen gibt es gute Ventilatoren, in einer ist sogar der billigste der beste.
Richtig Trinken. Hitze stresst den Körper – da ist es unter anderem wichtig, richtig zu trinken. Wie das geht, haben unsere Ernährungsexperten in zehn Fakten zum Trinken zusammengefasst.
Maßnahmen im Überblick. Wenn sie langfristiger Hitze zu Hause vermeiden wollen, können auch einige bauliche Maßnahmen Hitzeschutz bringen. In unserem Special Hitzeschutz – Kühlen, Lüften, Dämmen geben wir einen Überblick über verschiedene Hitzeschutzmaßnahmen.
Spiegeleffekte gewöhnungsbedürftig
Sonnenschutzfolien bestehen aus mehreren Schichten, die zum Teil hauchdünn mit Metall bedampft sind. Sie reflektieren einen Großteil der auftreffenden Strahlung. Gewöhnungsbedürftig sind die dadurch verursachten Spiegeleffekte. Ist es drinnen heller als draußen, können die Folien den Blick ins Freie stören. Von draußen blockieren sie den Einblick bei Sonnenschein fast völlig.
Dauerhaft dunkler
Schwerwiegender Nachteil der Schutzfolien: Je weniger Sonnenenergie sie passieren lassen, desto deutlicher sinkt tendenziell auch die Lichtdurchlässigkeit. Folge: Oft werden Räume mit normal dimensionierten Fensterflächen nach dem Anbringen der Folien relativ schlecht mit Tageslicht versorgt. Schon bei bewölktem Himmel und auch in der Dämmerung müssen Bewohner dann öfter das Licht einschalten. Damit nicht genug: Da die Folien auch im Winterhalbjahr einen Großteil der Sonnenstrahlen aussperren, verursachen sie obendrein zusätzliche Heizkosten.
Kompromisse möglich
Zwei der getesteten Folien bieten sich mit etwas geringerer Hitzeschutzwirkung, aber mit „guten“ optischen Eigenschaften für Kompromisslösungen an: Mit Haverkamp Opalfilm FlexN50PX und Glemser Nexfil SR 50 ASR bleiben die Räume heller.
In keinem Fall können die Folien allerdings optimalen Blendschutz für Arbeitsplätze gewährleisten. Dafür ist die Sonne zu hell. Echte Schattenspender wie Außenjalousien helfen besser.
Besser Profis ranlassen
Das Aufbringen der Folien ist nicht ganz einfach. Das zeigte der Praxistest, den die Stiftung Warentest für frei verkäufliche Exemplare durchgeführt hat: Laien hatten dabei oft Mühen, auf Anhieb ansehnliche Ergebnisse zu erzielen. Viele Anbieter verlangen daher auch, dass ihre Produkte nur von Profis angebracht werden dürfen. Das kostet zwar deutlich mehr, kann sich aber lohnen.
Alternativlösungen oft sinnvoller
In Anbetracht der Nachteile von Sonnenschutzfolien lohnt es sich, über Alternativen nachzudenken. So sind Sonnenschutzverglasungen erhältlich, die relativ lichtdurchlässig sind. Auch die Montage von Rollläden bringt Vorteile: Mit ihnen lässt sich die Sonne je nach Bedarf aussperren. Zusätzlich bringen sie eine Energieersparnis im Winter sowie einen besseren Einbruchsschutz.