Sonnenfins­ternis Nicht direkt in die Sonne schauen

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Direkt in die Sonne zu schauen ist nie ratsam – doch bei einer Sonnenfins­ternis ist die Verlockung größer als sonst. Wer die partielle Sonnenfins­ternis am 20. März in Deutsch­land beob­achten und fotografieren will, braucht aber unbe­dingt ein spezielle Schutz­brille für die Augen und Sonnenfilter für die Kamera.

Im Süden ist die Sonne weniger verdeckt als im Norden

Am 20. März beginnt nicht nur der Frühling. In Mittel­europa kann an diesem Tag eine partielle Sonnenfins­ternis beob­achtet werden. Je nördlicher der Betrachter sich befindet, desto mehr wird die Sonne dabei vom Mond verdeckt sein. In Nord­deutsch­land wird das gegen 9.30 Uhr startende Natur­ereignis sogar stärker ausfallen als das von 1999. Die Sonne wird hier beispiels­weise in Flens­burg gegen 10.45 Uhr mit fast 82 Prozent über­deckt sein. In Frank­furt am Main erreicht die Sonnenfins­ternis ihren Höhe­punkt gegen 10.38 Uhr mit einer Über­deckung von etwa 74 Prozent. Deutlich weniger über­deckt sein wird die Sonne in München mit etwa 69 Prozent gegen 10.39 Uhr. Wer die totale Sonnenfins­ternis sehen möchte, muss allerdings auf die Faröer-Inseln oder nach Spitz­bergen fahren.

Normale Sonnenbrillen reichen als Schutz nicht aus

Das Bundes­amt für Strahlen­schutz und der Bundes­verband der Augen­ärzte warnen indessen davor, direkt in die Sonne zu blicken. Wer durch CDs oder Film­streifen blickt, laufe Gefahr zu erblinden. Auch mehrere Sonnenbrillen über­einander schützen das Auge nicht. Genutzt werden sollten spezielle CE-zertifizierte Schutz­brillen, die von Optikern und speziellen Online-Händ­lern angeboten werden. Das Natur­ereignis durch ein Kamera­objektiv oder Fern­glas zu beob­achten, ist sehr gefähr­lich, da dies sofort zu Netzhaut- oder Bild­sensorschädigungen führen kann. Grund ist die starke Bündelung der Sonnen­strahlen durch die Linsen.

Zum Fotografieren speziellen Sonnenfilter verwenden

Wer die „SoFi“ unbe­dingt fotografieren möchte, sollte auf jeden Fall einen speziellen Sonnenfilter verwenden. In Fotografie- oder Astronomie-Fach­geschäften kann man sich dazu beraten lassen. Sich selbst einen Sonnenfilter zu basteln ist preis­werter, sollte aber nur mit zertifizierter, aluminisierter Folie und ebenfalls nur nach einer professionellen Beratung geschehen. Von Astrophysikern oft genutzt und markt­beherr­schend ist eine CE-zertifizierte Folie der Firma Baader Planetarium, die unter dem Produkt­namen Astrosolar bei verschiedenen Händ­lern und in verschiedenen Größen erhältlich ist. Bequem lässt sich die Sonnenfins­ternis außerdem in Sternwarten beob­achten, auch die dortigen Teleskope haben in der Regel Sonnenfilter.

Dieser Text erschien erst­mals am 26.2.2015 auf test.de. Er wurde erweitert und aktualisiert.

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