Sonnen­creme-Alternative The Sunblock von Lush patzt beim UVA-Schutz

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Sonnen­creme-Alternative - The Sunblock von Lush patzt beim UVA-Schutz

The Sunblock Fester Sonnen­schutz von Lush kostet stolze 11,80 Euro. Die drei Riegel reichen nur für drei Anwendungen. © Stiftung Warentest

Sonnen­cremes und -sprays sind alte Hüte. Der Kosmetik­anbieter Lush hat sich etwas anderes ausgedacht: The Sunblock erinnert auf den ersten Blick an ein Stück Seife. Doch werden die wachs­artigen Riegel auf die nasse Haut gerieben, sollen sie nicht reinigen, sondern schützen – vor schädigender UV-Strahlung. Tun sie das tatsäch­lich? Die Stiftung Warentest hat es geprüft.

Duschen statt cremen

The Sunblock kommt schlicht und schnörkellos daher: Ein beige­farbenes Stück, das in seiner Konsistenz an Seife oder Kerzen­wachs erinnert, einge­packt in durch­sichtige Folie. Doch Lush lockt: „Spring unter die Dusche und lass die feste, reichhaltige Mischung aus Bio Sesamöl und Kakao­butter direkt über deine Haut gleiten.“ Das klingt verheißungs­voll. Der auf der Verpackung ausgelobte Sonnen­schutz­faktor liegt bei 30 – das ist hoch und in der Theorie geeignet für Menschen mit heller Haut, die sich schnell rötet und verbrennt.

Tipp: The Sunblock kostet pro Packung rund 12 Euro. Enthalten sind drei Riegel, von denen je einer für eine Ganz­körper­anwendung reichen soll. Mit fast 4 Euro pro Anwendung ist er vergleichs­weise teuer. Wer auf herkömm­liche Sonnenmilch setzt, kann sich schon für unter 50 Cent schützen, wie unser aktueller Test von Sonnencreme zeigt.

Das teure Stück versagt beim UVA-Schutz

Wir haben die UV-Schutz­wirkung von The Sunblock im Labor untersucht. Unser Fazit: Eine Alternative zu herkömm­lichen Sonnen­cremes und -sprays ist er nicht. Zwar bietet er den auf der Packung ausgelobten Sonnen­schutz­faktor – dieser bezieht sich jedoch auf die UVB-Strahlung. Sonnen­schutz­mittel müssen aber auch ausreichend vor UVA-Strahlen schützen. Das bedeutet, dass der UVA-Schutz mindestens ein Drittel so hoch sein muss wie der angegebene Sonnen­schutz­faktor. Dieses Verhältnis hält The Sunblock nicht ein. Der UVA-Schutz ist hierfür zu nied­rig. In unserem Test von konventionellen Sonnenschutzmitteln hätte es dafür das Urteil „mangelhaft“ gegeben.

Der Name trügt

Dass The Sunblock, wie der Name glauben lässt, UV-Strahlung geradezu „abblockt“, trifft nicht zu. Das ist auch gar nicht möglich. Einen absoluten Schutz kann keine Sonnen­creme bieten. Laut EU-Empfehlung von 2006 dürfen Sonnen­schutz­produkte nicht den Eindruck eines hundert­prozentigen Schutzes erwecken. Bezeichnungen wie etwa Sunblocker sollen Kosmetik­anbieter daher nicht verwenden. So eine Bezeichnung kann bei Verbrauchern ein trügerisches Gefühl von Sicherheit erzeugen.

Tipp: Auch wer sich mit Sonnenmilch eincremt, sollte die Haut nicht dauer­haft der Sonne aussetzen. Wie lange Sie mit einem bestimmten Sonnen- oder Licht­schutz­faktor geschützt sind, was das Versprechen „wasser­fest“ bedeutet und viele weitere nützliche Tipps für den Umgang mit Sonnenlicht und -cremes lesen Sie in unseren FAQ Sonnencreme.

Nichts für den Strand

Zusätzlich zu unseren Labortests haben wir 20 Frauen und Männer beur­teilen lassen, wie gut sich The Sunblock anwenden lässt. Auch unsere Probanden über­zeugt er nicht durchweg: Die festen Riegel auf der Haut zu verteilen finden viele „umständlich“, „unpraktisch“ oder „aufwendig“. Uns stellt sich zusätzlich die Frage nach der Alltags­tauglich­keit: Wer nach­cremem will, müsste dafür theoretisch jedes Mal unter die Dusche springen. Und selbst am Strand, wo die Haut nach dem Schwimmen immerhin schon mal nass ist, macht The Sunblock keine gute Figur: Bei höherer Umge­bungs­temperatur, etwa in der Strandtasche oder im Hand­schuhfach im Auto, zerfließt er geradezu und wird unbrauch­bar.

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