Viele setzen ihre Sonnenbrille erst auf, wenn die Sonne blendet. Schon vorher können Augen Schaden nehmen, sagt Cornelia Baldermann, Referentin für optische Strahlung im Bundesamt für Strahlenschutz.
Augenkrankheiten entstehen oft durch UV-Strahlung
Mehr als 30 Prozent der Hornhaut- und Bindehautveränderungen im Alter entstehen durch UV-Strahlung. Auch grauer Star droht schneller. Wie schütze ich mich davor?
Wenn die Sonne scheint, sollte eine Sonnenbrille getragen werden. Und zwar am besten zu jeder Jahreszeit und von Kindesbeinen an.
Also wenn mich die Sonne blendet?
Nein, geblendet zu sein, hat mit dem sichtbarem Licht zu tun. UV-Strahlen sind unsichtbar und können das Auge schädigen, ohne dass Sie es merken.
Ab wann wird es denn gefährlich?
Grundsätzlich gilt, je länger Sie sich in der Sonne aufhalten, desto eher sollten Sie sich schützen. Auch an einem sonnigen Tag im Café im Schatten sollte eine Sonnenbrille getragen werden. Bei langen Aktivitäten in der Sonne sollte sie unbedingt am Kopf anliegen.
Netzhaut kann irreparabel geschädigt werden
Weshalb das?
Durch die dunklen Gläser weiten sich die Pupillen. Liegt die Sonnenbrille nicht optimal am Gesicht an, kann sogenannte Streustrahlung von den Seiten oder von oben ungehindert das Auge erreichen und bis zur Netzhaut im Auge gelangen. Die Netzhaut könnte dadurch auf lange Sicht irreparabel geschädigt werden.
Welche Sonnenbrillen sind gut?
Solche, die optimal am Gesicht anliegen, mit Gläsern, die UV-Strahlung abhalten. Hinweise wie „UV400“ in den Brillenbügeln sind gut. Es lässt sich aber leider nicht generell beantworten, welche Produkte gut schützen. Wir haben bei unserer Aktion „Sonne – Aber sicher!“ Discounter-Sonnenbrillen, aber auch teure Marken gemessen. In beiden Gruppen gab es guten, aber mitunter auch unzureichenden Schutz.
Wie kann ich dann sicher sein?
Meist bieten Optiker einen kostenlosen UV-Test auch für andernorts gekaufte Sonnenbrillen an. Wer sicher sein will, sollte seine Brille testen lassen.
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- Draußen kalt, drinnen warm – der Winter fordert Haut und Haaren einiges ab. Wir geben Tipps, wie die passende Pflege aussehen sollte und weshalb UV-Schutz dazu gehört.
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- Im Test der Stiftung Warentest: 19 Sonnencremes für Kinder mit Schutzfaktor 30, 50 oder 50+. Viele der Cremes, Lotionen und Sprays überzeugen, vier fallen durch.
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Wer durch bestimmte Medikamente photosensibilisiert ist, muss selbstverständlich dem Sorge tragen und sich angemessen schützen. Keine Frage. Das trifft aber nur eine Minderheit.
Die Stärke der Ozonschicht schwankt vollkommen natürlich über die Jahreszeiten und auch regional. Die auf der Erde auftreffende UV-Strahlung ist dabei in Polen bei denselben Wetterbedingungen nicht anders als in Deutschland. Die Strahlendosis hängt praktisch nur vom Sonnenstand und der Bewölkung ab. Die Strahlendosis am Boden lässt sich leicht messen.
Ein Kommentator hatte hier die Empfehlung, quasi immer und überall im Freien eine Sonnenbrille zu tragen, kritisiert. Das halte ich ebenfalls für heillos übertrieben. Wer das möchte, kann dies gerne tun. Aber dies als allgemeingültige Empfehlung auszusprechen, ist in meinen Augen Angstmacherei.
@GuessWhat
Dann informiere dich mal, es sei denn du wohnst an den Polen.
https://www.welt.de/wissenschaft/article173283371/Ozonloch-UV-Schutz-ueber-Deutschland-immer-schwaecher.html
Bei einigen Leuten wird durch Medikamente die Gefährdung durch UV-Strahlung noch verstärkt. Wer die Situation nicht ernst nimmt, ist letztlich selber Schuld.
Ozonlöcher? Sie sollten fragen, seit wie vielen Jahren wir davon nichts mehr hören und warum.
Jetzt fehlt nur noch die Behauptung, es gäbe immer weniger Eisbären.
Eine Bitte: Informieren bevor man einfach irgendwelche Parolen heraushaut.
@Remember_Carthage:
Seit wie vielen Jahren haben wir Ozonlöcher, welche die Sonneneinstrahlung nicht mehr ausreichend filtern? Genau, vor 150 Jahren haben wir begonnen, durch die Industrie Schadstoffe in die Luft zu pumpen und ein paar Jahrzehnte später war es dann soweit. Deshalb haben unsere Sonnencremes auch immer höhere Lichtschutzfaktoren. Wir können keine Rechtspopulisten wie Donald Trump, AfD etc. blind folgen ("Umweltzerstörung? Alles Fake News") und dann erwarten, dass unser Handeln auf die Umwelt keine Auswirkung hätte. Wir bezahlen heute schon den Preis. Genau deshalb brauchen wir stärkere Sonnencremes und Sonnenbrillen. Es wird auf absehbare Zeit auch nicht besser, weil wir eben noch die Trumps und Co. wählen.
Zitat: "Wenn die Sonne scheint, sollte eine Sonnenbrille getragen werden. Und zwar am besten zu jeder Jahreszeit und von Kindesbeinen an."
Das halte ich doch für eine arg gewagte Aussage. Der Mensch ist seit Jahrtausenden der UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt. Sonnenbrillen gibt es dagegen noch keine 150 Jahre. Über die Jahrtausende hat der Mensch sich zweifelsohne an das Leben mit der Sonne angepasst. Ich empfinde eine derartige Aussage daher als Panikmache.