Kaltgepresstes Öl: Nussiges Aroma

Herstellung: Vor allem Bio-Sonnenblumenöle werden ohne Wärmezufuhr gepresst. Die Temperatur steigt in der Regel nicht über 40 Grad Celsius. Auf vielen kaltgepressten Ölen steht zudem „nativ“. Das heißt, sie sind nicht weiter bearbeitet. Erlaubt sind nur Filtern und Zentrifugieren. Öl minderwertiger Saat zu verbessern, ist kaum möglich. Nichtnatives Öl kann wasserdampfbehandelt sein. Das soll es milder machen.
Aussehen und Geschmack: Meist klar und hellgelb bis gelb hat es ein kernig-fruchtiges, nussiges Aroma.
Inhaltsstoffe: Beim Kaltpressen bleiben Vitamine, Farb- und sekundäre Pflanzenstoffe weitgehend erhalten. Aber auch Schadstoffe aus der Saat bleiben im Öl. Wird es mit Wasserdampf behandelt, entweichen nicht nur unerwünschte Stoffe.
Im Test: Nur 3 der 12 kaltgepressten Sonnenblumenöle im Test sind gut (siehe Tabelle). In Geruch und Geschmack gibt es große Unterschiede. Nur das Bioöl von Alnatura ist sensorisch sehr gut, sechs sind fehlerhaft. Sie schmecken zum Beispiel holzig, leicht modrig-stichig oder verbrannt. Das teure Bioöl Vitaquell ist sogar stark ranzig und somit mangelhaft. Die kaltgepressten Öle haben meist noch mehr Vitamin E als die raffinierten, sind aber auch teurer. Ihr nussiges Aroma passt gut zu Salaten. Ideal zum Braten ist nur das ölsäurereiche Bioöl der Teutoburger Ölmühle.