Keine Angst, wenn der Installateur Ihnen mit Fachchinesisch kommt. Mit unserem Glossar sind Sie gewappnet. Hier finden Sie einige Erläuterungen zu den wichtigsten Fachbegriffen – von A wie Absorber bis Z wie Zirkulation.
A
Absorber: Flaches Teil im Innern des Kollektors, das meist aus Kupfer besteht (wegen der guten Wärmeleitfähigkeit) und von → Wärmeträgerflüssigkeit durchströmt wird. Die dunkle Beschichtung absorbiert (lateinisch für aufnehmen) viel Sonnenenergie und minimiert die Wärmeabstrahlung. Die Abdeckung aus Spezialglas schützt den Absorber und sorgt zugleich für einen Treibhauseffekt. Rückseite und Ränder der Flachkollektoren sind wärmegedämmt.
B
Bereitschaftsvolumen: Oberer Bereich des Warmwasserspeichers, der sich bei Bedarf (zum Beispiel bei zu wenig Sonnenschein) über den Heizkessel nachheizen lässt. Die bei Tests ermittelte „mindestens nutzbare Warmwassermenge“ bietet einen Anhaltspunkt für seine Größe.
F
Frischwasserstation: Dies ist ein Plattenwärmeübertrager für die Warmwasserbereitung außerhalb des Speichers. Nur für Speicher ohne inneren Wärmeübertrager fürs Trinkwasser. Öffnet ein Bewohner irgendwo im Haus eine Warmwasserarmatur, wird heißes Wasser aus dem Bereitschaftsvolumen in die externe Frischwasserstation gepumpt und – nach Wärmeübertragung an das Trinkwasser – unten im Speicher wieder eingeleitet.
Flachkollektor: Eignet sich für Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und solche, die zusätzlich die Heizung unterstützen. Das Sonnenlicht trifft auf dunkles Metall (→ Absorber), und die absorbierte Wärme wird auf eine hindurchströmende Flüssigkeit übertragen. Eingebettet ist der Absorber in einen Metallrahmen, der für Stabilität sorgt. Oben gibt es eine Glasabdeckung, unten eine Blechverkleidung. Flachkollektoren sind – anders als der Name andeutet – nicht so flach wie z.B. PV-Module zur Stromerzeugung. Ein Grund ist die erforderliche Wärmedämmschicht auf der Rückseite des Absorbers.
P
Pufferspeicher für den Heizkessel: Bei dieser Technik nutzt der Kessel einen Pufferbereich im Speicher, um Heizungswasser auf Vorrat zu erwärmen. In diesem Fall erwärmt der Heizkessel den Speicher direkt, sofern die solare Erwärmung nicht ausreicht. Der Heizungsvorlauf wird je nach Bedarf über ein Mischventil mit heißem Speicherwasser versorgt. Alternativ besteht die Möglichkeit der → Rücklaufanhebung.
R
Rücklaufanhebung: Eine Variante des → Solarkreislaufs bei Solaranlagen, die auch die Heizung unterstützen. Sofern im Speicher ausreichend Solarwärme vorhanden ist, leitet das 3-Wege-Ventil den Heizungsrücklauf unten in den Speicher. Im Gegenzug strömt weiter oben relativ warmes Wasser in Richtung Heizkessel. So lässt sich das Temperaturniveau des von den Heizkörpern kommenden Wassers anheben („Rücklaufanhebung“). Reicht die Solarwärme nicht aus, heizt der Kessel nach.
S
Solarkreislauf: Eine Solaranlage wird mithilfe mehrerer Temperaturfühler geregelt. Ein Fühler kontrolliert ständig den Kollektor, ein weiterer den unteren Bereich des Speichers. Sobald die Sonne den Kollektor erwärmt und sich eine ausreichende Temperaturdifferenz zwischen beiden Fühlern ergibt, startet eine Regelung automatisch die Solarkreispumpe: Die → Wärmeträgerflüssigkeit transportiert die Solarwärme vom Kollektor in den Speicher. Wenn Wolken die Sonne verdecken und der Kollektor sich abgekühlt hat, schaltet die Regelung die Pumpe ab.
Solarstation: Wichtiger Bestandteil einer Solaranlage: Darunter versteht man Temperatur-, Druck- und Volumenstromanzeigen, Sicherheitsventil, Rückschlagklappe, Anschluss fürs Membranausdehnungsgefäß, Solarkreispumpe und Regler. Sind die Teile bei Anlieferung bereits vormontiert, haben die Installateure weniger Arbeit.

© K. Hammling
T
Temperaturschichtung: Das im unteren Teil des Speichers solarerhitzte Wasser strömt aufgrund seiner geringeren Dichte nach oben und bleibt dort. So ist der Speicher im oberen Bereich immer am wärmsten – auch bei Nachheizung des Bereitschaftsvolumens. Einbauten wie Leitbleche verbessern die Schichtung. Da das Warmwasser für Bad und Dusche im oberen Bereich des Speichers „abgezapft“ wird, steht es immer mit optimaler Wärme zur Verfügung.
V
Vakuumröhrenkollektor: Funktioniert prinzipiell ähnlich wie ein → Flachkollektor. Das Sonnenlicht trifft auf dunkles Metall, und die absorbierte Wärme wird auf eine Flüssigkeit übertragen. Im Unterschied zum Flachkollektor sind die Metallteile aber so konstruiert, dass sie in Glasröhren passen. Eine Besonderheit ist das Vakuum im Innern der Röhre oder in der doppelwandigen Hülle. Es reduziert die Wärmeverluste – ähnlich wie in Isolierkannen oder -flaschen. Das ist vor allem an kalten Wintertagen günstig. Bezogen auf das gesamte Jahr ist dieser Effekt allerdings beschränkt. Der Einsatz der relativ teuren Röhren statt billigerer Flachkollektoren kann aber interessant sein, wenn eine Solaranlage auch die Heizung unterstützen soll.
W
Wärmeträgerflüssigkeit: Meist ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel, damit im Winter nichts einfriert. Wird im → Absorber erwärmt, strömt dann durch gedämmte Rohre in den Wärmeübertrager (Wärmetauscher) unten im Speicher.
Z
Zirkulation: Gemeint ist das Strömen der → Wärmeträgerflüssigkeit durch Kollektoren und Speicher. Für den Antrieb sorgt die Pumpe des → Solarkreislaufs.
-
- Photovoltaik auf dem Dach geht nicht? Vielleicht ist Platz auf dem Balkon für eine Solaranlage. Was Sie wissen sollten, wenn Sie eine Mini-PV-Anlage einrichten.
-
- Höhere Vergütungssätze, bessere Stromerträge, keine lästigen Steuern mehr: Wie Sie jetzt mit Solarstrom Geld sparen und verdienen können.
-
- Mit Solarstromanlagen können Hauseigentümer mindestens 20 Jahre lang Geld verdienen und Stromkosten sparen. Unser Solarrechner ermittelt Kosten, Erträge und Rendite.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Auch hier gilt: Warum erschien die letzten 14 Jahre (!) kein Update. Denn die damals getesteten Anlagen sind längst nicht mehr erhältlich und auch total überholt. In den meisten Neubaugebieten sind Solarthermie-Anlagen für Häuser heute vorgeschrieben & für Nacheinbau gibt es Zuschüsse. Doch es gibt keinen Test seit 2008!
Grundsätzlich testete Test Erneuerbare-Produkte kaum noch - oder gar nicht: Solaranlagen 2008, Solare Heizungsunterstützung 2009, Stecker-Solaranlagen und PV-Anlagen gar komplette Fehlanzeige.
Gleicher Vorwurf zu Energiesparprodukten: Stromverbrauch-Messgerät zuletzt 2009. Komplette Fehlanzeige z.B. bei Tests zu Dusch-/Brause-Köpfen, Wäscheschleudern oder Thermo Stop (für Untertisch-Boiler).
@discothek11: Vielen Dank für Ihre Nachfrage, die wir gern als Anregung im Hause weiterleiten. Im nächsten test 05/2022 wird es hierzu keine Veröffentlichung geben. Weiter in die Zukunft hinein, tragen wir keine Informationen zu geplanten / ungeplanten Testvorhaben.
Wertvolle Tips + einen Solarrechner haben Sie schon. Jetzt nimmt das Thema erneuerbare Energie, mit der neuen Bundesregierung, mächtig an Fahrt auf. Planen Sie denn in absehbarer Zeit einen Test für Solaranlagen?
Mit freundlichen Grüßen
2 Jahre später und noch immer kein Test. Smartphones testen ist auch einfacher und vermutlich lukrativer.
Ich habe in zwei vermieteten Einfamilienhäusern vor 2 Jahren alles für eine PV-Anlage und E-Auto Anschluss vorbereitet. Bürokratie und Steuerrecht verhindern die Realisierung. Wenn die Regierung den Energiewandel ernst nehmen würde , müsste diese bürokratische Hürde beseitigt werden. Viele nicht-professionelle Vermieter warten darauf. Sollten Verbraucherverbände nicht im Interesse von Mietern und nicht-professionellen Vermietern vermehrt auf dieses Thema aufmerksam machen?
Ich bin privat seit 3 Jahren zufriedener E-Auto Fahrer und PV-Nutzer.