
New York will den Kalorien an den Kragen und greift durch: Cola und Co. dürfen im „Big Apple“ ab kommenden Frühjahr nicht mehr im XXL-Becher verkauft werden. Damit wird New York die erste Stadt in den USA, die den gesüßten Getränken Einhalt gebietet. Aktuelle Studien belegen jetzt erneut den negativen Einfluss von zuckerhaltigen Softdrinks auf das Gewicht.
Im Kampf gegen die Fettleibigkeit
Litergroße Becher mit zuckerhaltigen Softdrinks dürfen ab März 2013 in New York nicht mehr verkauft werden. Neben Cola und Co. wird dann auch mit Zucker gesüßter Kaffee nicht über den Ladentisch gehen, wenn er in Bechern über 16 Unzen (473 Milliliter) gereicht wird. Dieses Verbot gilt für Restaurants, Kinos und Sportstadien. Nicht in der Größe beschränkt werden neben Bechern mit Wasser und Bier auch die Light-Varianten der Softdrinks mit Süßstoff. In Supermärkten dürfen auch weiterhin Softdrinks in größeren Flaschen verkauft werden.
Studien belegen Einfluss von ungesundem Trinkverhalten
Was der Verzicht auf zuckerhaltige Softdrinks bewirkt, zeigen Studien, deren Ergebnisse im renommierten „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht wurden. Über anderthalb Jahre gaben zum Beispiel die Forscher um Janne de Ruyter zwei Gruppen von Kindern jeden Tag entweder ein zuckerhaltiges oder ein mit Süßstoff gesüßtes Getränk zu trinken. An der Studie nahmen mehr als 600 normalgewichtige Kinder im Alter von 4 bis 11 Jahren teil. Die Softdrink-Trinker brachten am Ende im Schnitt ein Kilogramm mehr Gewicht auf die Waage als die Light-Produkte-Trinker. Auch ihr Körperfettanteil hatte sich in den anderthalb Jahren erhöht. Dass der Verzicht auf zuckerhaltige Softdrinks auch bei bereits übergewichtigen Jugendlichen Wirkung zeigt, belegten die Wissenschaftler um Cara Ebbeling. An ihrer Studie beteiligten sich 224 bereits übergewichtige Jugendliche, die täglich Softdrinks trinken. Sie wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Die eine Gruppe änderte ihr Trinkverhalten nicht, die Teilnehmer der zweiten wurden motiviert, keine zuckerhaltigen Getränke mehr zu trinken. Nach einem Jahr waren Body-Mass-Index und Körpergewicht der zweiten Gruppe weniger stark angestiegen.
Zucker fördert den Appetit
Das Problem bei Softdrinks: Sie sättigen nicht. So werden flüssige Kalorien einfach zusätzlich zu den Kalorien aus der Nahrung aufgenommen. Wer oft zuckerhaltige Getränke konsumiert, müsste also an anderer Stelle Kalorien einsparen, um nicht an Gewicht zuzunehmen. Außerdem wird dem Körper durch den flüssigen Zucker die Aufnahme von Nahrung signalisiert und er reagiert mit der Ausschüttung von Insulin. Und das kann das Hungergefühl verstärken.
Nicht nur Softdrinks machen dick
Pro Tag sollte jeder Mensch mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Softdrinks sind da aber alles andere als ideal. Denn in jedem Liter stecken meist 100 Gramm Zucker, das sind umgerechnet 33 Stück Würfelzucker. Kaum kalorienärmer sind reine Fruchtsäfte, aber wenigstens reich an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen, weil sie zu 100 Prozent aus Frucht bestehen. Fruchtnektar und Fruchtsaftgetränke enthalten weniger Frucht und ihnen dürfen erhebliche Mengen an Zucker zugesetzt werden (die Unterschiede im Detail erklärt die Meldung Richtig trinken). Light-Produkte unterscheiden sich dagegen von herkömmlichen Softdrinks hauptsächlich durch die Verwendung von Süßstoffen statt Zucker. Dadurch verringert sich der Kaloriengehalt. Die aktuellen Studien zeigen, dass Light-Getränke das Gewicht positiv beeinflussen können. Sie können auch die Umstellung weg von zuckerhaltigen Getränken erleichtern. Als empfehlenswerter Durstlöscher sind sie dennoch nicht die erste Wahl. Mit Süßstoff versetzte Getränke enthalten zur Geschmacksverbesserung bisweilen noch andere Zusatzstoffe – wie etwa Aromen. Und Ihre typisch verschiedenen Farben erhalten Softdrinks meist durch die Verwendung von Farbstoffen.
Wasser ist der beste Durstlöscher
Unschlagbar als Durstlöscher ist Wasser, denn es ist kalorienfrei und frei von Lebensmittelzusatzstoffen. Die Stiftung Warentest prüft regelmäßig Mineralwässer und bietet im aktuellen Produktfinder Mineralwasser Bewertungen von 68 natürlichen Mineralwässern. Auch Leitungswasser kann in Deutschland bedenkenlos aus dem Hahn getrunken werden, dazu ist es auch noch kostengünstig. Empfehlenswert sind außerdem ungesüßte Früchte- oder Kräutertees oder stark verdünnte Saftschorlen, am besten gemischt im Verhältnis „ein Teil Saft, zwei Teile Wasser“.