
Platz für mehr Apps. Der interne Speicher der neuen Galaxy Watch4 ist mit 16 Gigabyte doppelt so groß wie der ihres Vorgängers. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Bisher ließen sich Samsungs smarte Uhren auch mit iPhones koppeln. Das ist vorbei. Was die Galaxy Watch4 und Watch4 Classic ansonsten taugen, verrät unser Schnelltest.
Samsung macht die Schotten dicht
Seine neuen Smartwatches lässt Samsung nicht mehr mit beliebigen Smartphones koppeln. Die Galaxy Watch4 und Watch4 Classic schließen Nutzerinnen und Nutzer des Handy-Betriebssystems iOS aus – sie sind nur noch mit Android-Smartphones kompatibel. Blutdruckmessung und EKG laufen sogar ausschließlich mit Samsung-Handys.
Konkurrent Apple schottet seine Uhren seit jeher ab, auch die neue Apple Watch Series 7. Samsung zieht nun nach.
Die Lünette macht den Unterschied

Drehbarer Ring. Beim Classic-Modell erleichtert eine Lünette rund ums Display das Bedienen. © Stiftung Warentest
Die beiden Modelle Watch4 für 285 Euro und Watch4 Classic für 365 Euro unterscheiden sich kaum. Die Classic-Uhr besitzt statt einer digitalen Lünette eine physische, also einen drehbaren Ring rund ums Display, der das Bedienen etwas erleichtert. Per Drehmechanismus lässt sich zum Beispiel der Timer einfacher stellen oder das Menü komfortabler durchsuchen. Ansonsten gleichen sich die Uhren sehr – auch in fast allen Testurteilen.
Wer keinen Wert auf eine echte Lünette legt, kann sich den Aufpreis von 80 Euro für das Classic-Modell sparen.
Es hapert beim Pulsmessen
Ungenaue Daten. Akkurate Pulswerte liefern Samsungs neue Smartwatches nicht. © Stiftung Warentest
Ob Gehen, Laufen, Radfahren, Schwimmen: Die Fitnessdaten der Uhren stimmen überwiegend. Die Streckenlänge erfassen sie exakt, besonders präzise sind die Werte beim Schwimmen. Auch den Kalorienverbrauch ermitteln die Geräte weitgehend korrekt.
Auf die Pulsmesswerte beim Laufen, Radfahren und Schwimmen ist aber wenig Verlass. Als Referenzgerät diente uns ein hochwertiger Herzfrequenz-Brustgurt, der den Puls parallel zu den Smartwatches gemessen hat. Beim Laufen wichen die Werte der Uhren teils stark von denen des Brustgurts ab.
Bis auf ein kleines Manko leicht zu bedienen
Telefonieren, Nachrichten empfangen und versenden, Musik hören und navigieren: Alles läuft flüssig. Die Uhren besitzen ein sehr gutes OLED-Display und lassen sich bis auf ein kleines Manko leicht handhaben: Sie reagieren verzögert und manchmal gar nicht, wenn man sie bei körperlicher Aktivität durch Drehen des Arms einschalten will. Da kann Samsung noch nachbessern.
Positiv: Die beiden Modelle sind robust, sie bestanden unseren Fall- und Kratztest sowie einen 30-minütigen Tauchtest. Auch Schadstoffe sind kein Thema.
Der Akku hält halbwegs lang
In unserem Akku-Test lief die Watch4 mit aktiviertem Trainingsmodus 10 Stunden, ohne aktivierten Trainingsmodus 53 Stunden. Das waren immerhin eine Stunde beziehungsweise fünf Stunden mehr als bei der Watch4 Classic. Vollständig geladen sind die beiden Samsung-Uhren in zwei Stunden – eine eher lange Ladezeit für Smartwatches.
Fazit: Trotz Macke alles in allem überzeugend
Die Samsung Galaxy Watch4 und Watch4 Classic schneiden in unserem großen Smartwatch-Vergleich besser ab als ihre Vorgänger. Ihre größte Schwäche sind Defizite beim Pulsmessen. Abgesehen davon überzeugen sie beim Sport und eignen sich sehr gut zum Telefonieren und Musikhören. Wermutstropfen: Samsungs Neue lassen sich nur mit Android-Smartphones nutzen – wer ein iPhone besitzt, ist raus.
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