So testet die Stiftung Warentest Smartwatches und Fitness-Tracker
Die Stiftung Warentest kauft Smartwatches und Fitness-Tracker anonym im Handel. Wir verwenden weder Pressemuster noch Prototypen. Die Smartwatch-Tests lassen wir in einem unabhängigen Fachlabor durchführen. Nach unseren Vorgaben: wissenschaftlich, objektiv und kompetent. Wir testen Smartwatches und Fitness-Tracker seit 2015. Natürlich passen wir unsere Tests und Bewertungen regelmäßig an die technische Entwicklung dieser noch recht neuen Produkte an. Lesen Sie hier, wie die Stiftung Warentest Smartwatches und Fitness-Tracker testet.
Die aktuellen Prüfungen: Testprogramm 2020/2021
Unser aktuelles Testprogramm gilt seit August 2020. Die Prüfungen und Bewertungen für Smartwatches auf der einen und Fitness-Tracker auf der anderen Seite sind seit vielen Jahren identisch, die Urteile damit direkt vergleichbar. So erkennen Interessenten mit dem Fokus auf Fitnessfunktionen, welches Modell am besten zu ihnen passt – egal ob Smartwatch oder Fitness-Tracker. Für die „smarten“ Funktionen gilt das Gleiche.
Preise: Der Produktfinder zeigt aktuelle Online-Preise ohne Versandkosten. Die Preise ermittelt der Onlinedienst idealo.de. Der Stand des Online-Preises wird für jedes Produkt angezeigt.
Untersuchungen: Die Prüfungen führen wir mit den vorinstallierten Apps durch, sofern nicht anders angegeben. Das Betriebssystem und die Apps werden zum Testbeginn aktualisiert. Die subjektiven Prüfungen führen drei Experten durch.
Fitness: 40 %
Die Genauigkeit der Angaben zu Puls, Kalorienverbrauch und Streckenlänge prüften wir im Freien mit fünf Hobbysportlern während 400 Meter Gehen, 1,2 Kilometer Joggen und 4 Kilometer Radfahren und verglichen sie mit einem hochwertigen Herzfrequenz-Brustgurt und der über die eingeatmete Luft gemessenen Sauerstoffaufnahme. Beim Schwimmen prüften wir Puls- und Streckenangaben mit drei Hobbysportlern im Hallenbad.
Kommunikation und weitere Funktionen: 15 %
Drei Experten bewerteten beim Telefonieren die Anzeige des Anrufers sowie die Möglichkeiten, Anrufe direkt anzunehmen oder abzulehnen beziehungsweise selbst anzurufen. Wir sendeten zudem Nachrichten als SMS, über die Messenger-Apps von Telegram und WhatsApp, versuchten, darauf zu antworten und Nachrichten zu senden. Wir bewerteten die Wiedergabe von Musik, die auf der Smartwatch beziehungsweise dem Smartphone gespeichert war, sowie mit Streaming-Apps. Auch prüften wir die Navigation, die Einstellmöglichkeiten der Uhr sowie deren Weck- und Timer-Funktionen.
Handhabung: 30 %
Ein Experte bewertete die mitgelieferte Gebrauchsanleitung und Onlinehilfen. Drei Experten prüften das Bedienen des Geräts, etwa die Ablesbarkeit des Displays bei unterschiedlicher Helligkeit. Zudem ermittelten wir unter anderem die Laufzeit des Akkus bei normaler Tagesaktivität ohne Pulsmessung und bei sportlicher Aktivität mit Pulsmessung sowie die Ladezeit.
Stabilität: 5 %
Alle Uhren absolvierten einen Test auf Stoß- und Fallfestigkeit (Falltrommel). In Anlehnung an den Smartphone-Test führten wir einen Beregnungs-, Tauch- und Kratztest durch, um die Wasserbeständigkeit und Kratzfestigkeit zu prüfen.
Datenschutz und Datensicherheit: 10 %
Wir bewerteten den Umfang der vom Anbieter erfassten Daten: Ist ein Nutzerkonto obligatorisch, welche Daten werden abgefragt? Außerdem analysierten wir die gesendeten Daten und entschlüsselten sie gegebenenfalls. Wir prüften auch den Schutz von Nutzerkonto und Datenübertragung, indem wir etwa die Passwortvorgaben der Anbieter und die Datenverschlüsselung bewerteten. Ein Jurist prüfte die Datenschutzerklärungen auf Mängel.
Schadstoffe: 0 %
In relevanten Produktteilen suchten wir je nach Material und Hautkontaktfläche unter anderem nach polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), Phthalaten, Bisphenol A, Chromat VI und Phenol.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind mit einem Stern *) gekennzeichnet. Folgende Abwertung setzten wir ein: Bei mangelhafter Note für Puls werteten wir das Urteil Fitness ab. Bei mangelhaft für Kommunikation und weitere Funktionen oder ausreichender Note für Datenschutz und Datensicherheit werteten wir das test-Qualitätsurteil ab. Je schlechter die Urteile, desto stärker ist der jeweilige Abwertungseffekt. War das Urteil für den Umfang der vom Anbieter erfassten Daten schlechter als das für den Schutz von Nutzerkonto und Datenübertragung oder umgekehrt, konnte das Urteil Datenschutz und Datensicherheit nicht besser sein. Bei deutlichen Mängeln in der Datenschutzerklärung konnte das Urteil Datenschutz und Datensicherheit maximal befriedigend sein, bei sehr deutlichen Mängeln nicht besser als ausreichend.
Chronik der Prüfungen: Testprogramme 2015-2019
Genauere Sensoren, mehr Funktionen: Smartwatches und Fitness-Tracker haben in den vergangenen Jahren immer wieder zugelegt. Die Anbieter wecken oder bedienen mehr Kundenwünsche, die Tests wachsen mit. Die Stiftung Warentest passt ihre Anforderungen regelmäßig an. Lesen Sie hier, wie sich die Tests seit 2015 verändert haben.
Sortiert nach Testprojekten
Smartwatches und Fitness-Tracker sind in der Datenbank nach Testprojekten sortiert. So stehen beispielsweise alle Modelle, die die Stiftung Warentest bis zum Sommer 2020 getestet hat, im Testprojekt 2019 bis 2020. Die Bewertungen und Qualitätsurteile innerhalb eines Testprojekts sind vollständig miteinander vergleichbar. Von Testprojekt zu Testprojekt kann es dagegen Unterschiede geben. Im Allgemeinen steigen unsere Anforderungen, weil die Technik besser wird oder neue Funktionen ermöglicht. Die Pulsmessung zum Beispiel gab es 2015 nicht einmal bei jeder Smartwatch, heute aber geben selbst billige Modelle Auskunft über die Anzahl der Herzschläge pro Minute.
Direkte Vergleiche nur im selben Projekt
Alles in allem sind die Unterschiede zwischen den Testprojekten nicht groß. Sie liegen meist im Detail. Manchmal ändern die Experten der Stiftung Warentest nur die Gewichtung oder die Bewertung von Einzelkriterien, damit die Unterschiede zwischen den verschiedenen Geräten innerhalb eines Testprojekts deutlicher werden. Die Folge: Die Urteile von nach unterschiedlichen Prüfprogrammen getesteten Produkten sind nicht 1:1 vergleichbar. Sie ähneln sich – aber es gibt Unterschiede im Detail. Die folgenden Absätze zeigen die wichtigsten Unterschiede der Testprojekte seit 2015 – im Vergleich zum aktuellen Prüfprogramm 2020 bis 2021.
Aktuell: Smartwatches und Fitness-Tracker 2020 bis 2021
Dieses Prüfprogramm orientiert sich eng am Vorgänger „Smartwatches und Fitness-Tracker 2019 bis 2020“. Folgende Details sind allerdings neu:
- Verschärfte Abwertungen auf die Einzelurteile bei Fitness.
- In relevanten Produktteilen suchten wir je nach Material und Hautkontaktfläche auch nach Phenol.
Smartwatches und Fitness-Tracker 2019 bis 2020
Dieses Prüfprogramm löste sich weitgehend von den vorherigen. Folgende Details waren neu:
- Fitnessprüfungen nicht mehr auf dem Laufband im Gym, sondern im Freien.
- Bewertung auch der Möglichkeiten zur Navigation, soweit ein Empfänger zur Satellitennavigation eingebaut war.
- Bewertung des Umfangs der vom Anbieter erfassten Daten (Nutzerkonto) und Schutz des Nutzerkontos, etwa durch strenge Passwortvorgaben oder Schutz vor Identitätsdiebstahl.
Smartwatches und Fitness-Tracker 2017
Dieses Prüfprogramm löste sich etwas von den vorherigen. Folgende Details waren neu:
- Fitnessprüfungen nicht mehr bei alltäglichen Aktivitäten, sondern auf einem Laufband im Gym.
- Das Datensendverhalten schloss auch den Check der Website ein, die die Anbieter den Nutzern ihrer Uhren zur Verfügung stellten.
- In die Bewertung der Stabilität flossen nun auch ein Fall- und Tauchtest ein.
Fitness-Tracker 2016
Dieses Prüfprogramm löste sich etwas von den vorherigen. Folgende Details waren im Vergleich zum Smartphone-Test 2015 neu:
- Umfassendere Fitnessprüfungen.
- Bewertung der Bluetoothverbindung (des Pairings), also ob ein (fremdes) Smartphone ohne Sicherheitsabfrage gekoppelt werden und dann Fitnessdaten von der Uhr auslesen konnte.
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