
Fitnessarmbänder, auch Fitness-Tracker genannt, sind beliebt. Der Fitness-Tracker-Test der Stiftung Warentest hilft Ihnen, das individuell beste Modell zu finden.
Testergebnisse für 78 Smartwatches und Fitness-Tracker
Fitness-Tracker im Test
Rund 150 Minuten moderates Ausdauertraining pro Woche empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation Erwachsenen, um fit zu bleiben. Per Fitness-Tracker behalten selbst Sportmuffel den Überblick über ihre Laufleistung: Alle Fitness-Bänder im Test der Stiftung Warentest erfassen dank eines Beschleunigungssensors die Armbewegungen und berechnen daraus die zurückgelegten Schritte. Einige Modelle erlauben es Nutzern, ihre individuelle Schrittlänge einzustellen.
Fitness-Tracker liefern nicht immer exakte Daten
Selbst die besten Tracker liefern aber nur beim Laufen und Gehen brauchbare Ergebnisse. Wer sein Armband beim Schwimmen, Tanzen oder Rudern trägt, sollte nicht auf sehr aussagekräftige Daten hoffen.
Besser mit dem Smartphone gekoppelt
Nur die wenigen Modelle mit integriertem Modul zur Satellitennavigation etwa über GPS erfassen im Freien zurückgelegte Strecken recht genau und liefern darauf basierend halbwegs verlässliche Aktivitätsdaten. Die Kopplung mit dem Smartphone egalisiert ein weiteres Manko der Fitness-Armbänder – ihr oftmals geradezu winziges Display. Es informiert über die am Tag gegangenen Schritte, die dabei zurückgelegte Strecke und den Kalorienverbrauch.
Für mehr und besser ablesbare Infos koppeln Nutzer ihren Fitness-Tracker am besten via App mit dem Smartphone. Das zeigt außer den Eckdaten der täglichen Aktivität dann etwa in einem Diagramm den über Tag erfassten Puls. Wochen- und Monatsstatistiken bieten viele Smartphone-Apps ebenfalls. Unser Smartphone-Test weist den Weg zu guten Handys.
Fitness-Tracker sind kaum smart
Die Kommunikation der Fitness-Tracker mit dem Smartphone beschränkt sich in der Regel auf den Datenabgleich mit der zugehörigen Fitness-App. Die speichert Aktivitäten praktisch unbegrenzt, während der knappe interne Speicher der Fitness-Armbänder teilweise schon nach einer Woche mit aktuellen Daten überschrieben wird. Die Fitness-Tracker im Test vibrieren, wenn Anrufe auf dem Smartphone ankommen, manche zeigen auch die Rufnummer. Zum Telefonieren müssen Nutzer aber in der Regel das Smartphone zücken.
Bei eingehenden Nachrichten zeigen manche Fitness-Tracker zumindest die ersten Worte, aber keine Emojis und schon gar keine Bilder. Wer damit leben kann, dass Fitness-Armbänder wenig smart sind und kaum Funktionen vom Handy übernehmen, kann sich ungetrübt an deren Vorteilen erfreuen.
Fitness-Tracker punkten bei der Ausdauer
Gegenüber den Smartwatches punkten Fitness-Armbänder vor allem mit ihrer langen Laufzeit. Manche tracken die Aktivität ihrer Nutzer mit einer Akkuladung zwei Wochen lang, manche halten sogar noch länger durch. Kein Wunder, haben sie doch ein winziges, häufig nur monochromes Display statt großer Farbanzeige und Touchscreen. Oft fehlt zudem ein Modul zur Positionsbestimmung via Satellit – etwa GPS.
Das richtige Fitness-Armband finden Interessenten unter anderem mit Blick auf die Positionsbestimmung: Darf ein Smartphone diesen Part übernehmen (setzt Bluetooth-Kopplung mit dem Smartphone und die Installation einer Anbieter-App voraus) oder soll das Fitness-Armband selbst die Satellitendaten zur Positionsbestimmung auswerten können? Das ist einigen wenigen, dann größeren und nicht so ausdauernden Fitness-Trackern vorbehalten.
Wie funktioniert ein Fitness-Armband?
Wirklich gemessen wird nur der Puls: Eine LED im Gehäuseboden leuchtet durch die Haut in die Adern. Die Menge des vom Blut reflektierten LED-Lichts variiert mit dem Herzschlag – ein Sensor leitet daraus die Pulsfrequenz ab. Viele Fitness-Tracker messen den Puls etwa so genau, wie die zum Vergleich verwendeten Brustgurte die Herzfrequenz. Direkter Hautkontakt ist dafür aber unerlässlich, die Uhr darf nicht lose am Handgelenk baumeln. Um die Schrittzahl abzuschätzen, liefert ein Beschleunigungssensor Daten. Aus der Pulsfrequenz und der Schrittzahl ermitteln die Uhren unter anderem den Kalorienverbrauch.
Testergebnisse für 78 Smartwatches und Fitness-Tracker
Fazit: Tracker für Aktivitätskontrolle und Schlafüberwachung
Fitness-Tracker sollen ihre Träger zu einem aktiven und gesunden Lebensstil motivieren – und ihnen den Spiegel vorhalten, wenn sie das Bewegungssoll an einem Tag noch nicht erfüllt haben. Deshalb erfassen sie körperliche Aktivitäten permanent.
Selbst eine Schlafüberwachung ermöglichen inzwischen viele Modelle. Meist unterscheiden sie zwischen Tief- und Leichtschlafphase und zeigen natürlich auch die gesamte Ruhezeit an. Schrittzahl und Puls verrechnen Fitness-Armbänder zum Kalorienverbrauch.
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Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@Bumip: In unserem Test konzentrieren wir uns auf die Fitnessfunktionen. Gesundheitsbezogene Messungen der Geräte außer der Pulsmessung beziehen wir nicht in unsere Bewertung ein.
Smartwatches und Fitnesstracker erfassen viele Daten wie wir sie auch vom Arzt kennen - etwa Herzfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffsättigung etc. Wenn man sich jedoch die Anleitungen anschaut, findet man in der Regel schnell den Hinweis im Kleingedruckten, dass diese Daten nicht für medizinische Zwecke wie etwa für Diagnosen oder zur Behandlung von Krankheiten genutzt werden sollten. Sie sollen vielmehr einen groben Eindruck zur eigenen Fitness vermitteln und z.B. einen gesunden Lebensstil unterstützen. Somit handelt es sich bei den Produkten eher um einen digitalen Fitnesscoach als einen Arzt am Handgelenk. Für Medizinprodukte werden andere Standards angelegt. Aus diesem Grund verlassen sich Ärzte grundsätzlich auf Produkte, die auch für die medizinische Diagnostik zugelassen sind.
Mir fehlt zu den Produkten der Kommentar der Ärzte.
Was nutzt mir das genaueste und umfassenste Produkt ihrer Testergebnisse, wenn mein Hausarzt damit nichts anfangen kann oder will?
G. Seedorff
@Thorsten.Maverick: Ohne die Verbindung zu einem Smartphone sind viele Fitness-Tracker und Smartwatches funktionell eingeschränkt. Unter Datenschutz und Datensicherheit bewerteten wir den Umfang der vom Anbieter erfassten Daten: Ist ein Nutzerkonto obligatorisch, welche Daten werden abgefragt? Außerdem analysierten wir die gesendeten Daten und entschlüsselten sie gegebenenfalls. Wir prüften auch den Schutz von Nutzerkonto und Datenübertragung, indem wir etwa die Passwortvorgaben der Anbieter und die Datenverschlüsselung bewerteten. Ein Jurist prüfte die Datenschutzerklärungen auf Mängel.
In dem Test wird wieder nicht auf den Zwang zum Online-Konto beim Anbieter hingewiesen. Er bekommt sämtliche Daten und kann die Nutzung der Uhr jederzeit unterbrechen. So eine Uhr ist eine Wanze, die einem nicht gehört.
Hallo, ich möchte hier nicht den x-ten Kommentar zu den Testkriterien abgeben, aber man kann schon feststellen, dass es ein gesteigertes Interesse an den Gesundheitsparametern gibt. Auch ich, als Patient mit Herzrhythmusstörungen, bin seit längerem auf der Suche nach einer Möglichkeit ein EKG selbst zu erstellen, genau dann, wenn das Vorhofflimmern auftritt, denn meistens passiert dies nicht gerade beim Arztbesuch. Ich hatte die Withings Scanwatch favorisiert, habe aber auf Grund der schlechten Bewertungen von hier darauf verzichtet. Die Apple Watch wäre wohl z.Z. das Maß der Dinge (warum ist die Herzmessung der 6 besser als die der 7?), aber ich möchte mein Geld ungerne für Pubertätsspielereien wie Mails, Whatsapp oder Anrufe am Handgelenk ausgeben. Vielleicht wäre ein Bericht explizit zum Thema Gesundheitselektronik im testheft sinnvoll, in dem der Stand der Forschung und die verschiedenen Möglichkeiten, die Messungen als Patienten selbst durchzuführen, dargestellt werden. Gruß