
Neobroker. Immer mehr Anleger nutzen eine Trading-App. © Getty Images / Valentin Russanov
Mit Neobrokern kostenlos Aktien und ETF handeln – wie gut klappt das? Finanzen.net Zero, Justtrade, Scalable Capital und Trade Republic im Vergleich.
Alle Testergebnisse für Neobroker im Vergleich
Trading-Apps (fast) ohne Kosten
Normalerweise ist häufiges Handeln mit Wertpapieren ein sicheres Mittel, die Rendite zu drücken. Die Kosten lassen sich in der Regel nicht durch Kursgewinne wettmachen. Was aber, wenn die Kosten wegfallen?
Bei Finanzen.net Zero ist der Handel für Anleger ab einer Anlagesumme von 500 Euro kostenlos. Justtrade und Trade Republic verlangen nur 1 Euro pro Order. Scalable Capital hat mehrere Depotvarianten: Im Abomodell namens „Prime Broker“ zahlen Kunden pauschal 2,99 Euro pro Monat und können dafür beliebig Wertpapiere kaufen und verkaufen. Beim Depot „Free Broker“ gibt es zwar keine laufenden Kosten, aber für jeden Kauf oder Verkauf werden 0,99 Euro berechnet. Bestimmte ETF können provisionsfrei gehandelt werden.
Tipp: Sie wollen lieber ein klassisches Wertpapierdepot? Auch solche Depots testet die Stiftung Warentest laufend. Hier gehts zum Depot-Vergleich. Wenn Sie sich für digitale Vermögensverwaltung interessieren, schauen Sie in unseren Robo-Advisor-Vergleich. Geeignete Sparpläne zeigt unser ETF-Sparplan-Vergleich.
Das bietet der Neobroker-Vergleich der Stiftung Warentest
Tabelle. Unsere Übersicht zeigt, was Anleger von Finanzen.net Zero, Justtrade, Scalable Capital und Trade Republic erwarten können. Neben Basis-Infos erfahren Sie alles über Handelsplätze und -zeiten, Mindestordergröße, Zahl der handelbaren Wertpapiere und angebotenen ETF-Sparpläne sowie mögliche Zusatzkosten.
Hintergrund und Einordnung. Wir erklären, für wen sich die Angebote eignen, wie der Aktienkauf per App funktioniert und was das Geschäftsmodell hinter den Broker-Apps ist. Außerdem sagen wir, was Anleger tun können, die ihr Depot zu einem Neobroker übertragen wollen.
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Keine großen Handelsspannen
Finanztest hat die Broker über Monate ausprobiert, der Handel funktioniert nach unseren Beobachtungen reibungslos. Als unbegründet erwies sich die Befürchtung, dass die Gebührenfreiheit mit einer größeren Handelsspanne beim Kauf und Verkauf einhergeht. Bei bekannten Aktien oder ETF entdeckten wir keine nennenswerten Aufschläge gegenüber dem Xetra-Handel der Deutschen Börse.
Schreiben Sie uns!
Immer mehr Menschen nutzen Online-Wertpapierdepots. Doch wie steht es um den Service, die Erreichbarkeit und Nutzerfreundlichkeit von Direktbanken, Online- und Neobrokern? Finanztest will das Thema näher beleuchten, und dazu brauchen wir Ihre Hilfe. Schildern Sie uns Ihre Erfahrungen bei der Depoteröffnung und dem Depotübertrag zu einer neuen Bank. Wie lange hat das insgesamt gedauert? Gab es Probleme bei der Übernahme von Einstandskursen? Sind Sie mit dem Service Ihres Anbieters zufrieden? Und wie gut kommen Sie mit den Funktionen der Webseite oder der App zurecht? Schicken Sie Ihre Antworten bitte an: depoterfahrungen@stiftung-warentest.de.
Einschränkung bei Handelsplätzen
Bei Finanzen.net Zero, Justtrade und Trade Republic können Anleger nicht über Xetra oder ausländische Börsen handeln, stattdessen sind sie auf einen oder bei Justtrade auf drei börsliche Handelsplätze angewiesen. Nur Scalable Capital bietet Xetra als zweiten Handelsplatz an. Das Angebot an Wertpapieren ist bei Neobrokern somit geringer als bei den meisten Direktbanken, dürfte den meisten Anlegern aber ausreichen.
Gut verzinstes Verrechnungskonto
Bei zwei Neobrokern gibt es sogar attraktive Zinsen für nicht investiertes Geld auf dem Verrechnungskonto: Trade Republic bietet zurzeit 2,0 Prozent pro Jahr für Guthaben von bis zu 50 000 Euro. Bei Scalable Capital erhalten Kunden im Depotmodell „Prime +“ aktuell sogar 2,3 Prozent für Guthaben von maximal 100 000 Euro. Allerdings kostet diese Depotvariante 4,99 Euro pro Monat.
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- Die US-Fondsgesellschaft und Indexfonds-Pionier Vanguard bietet nun auch Wertpapierdepots in Deutschland an. Wir haben geprüft, für wen sich das neue Angebot lohnt.
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- Das Pantoffel-Portfolio eignet sich auch für die Rente. Wir haben nachgerechnet, wie sich ein Pantoffel-Auszahlplan während der jüngsten Krisen entwickelt hätte.
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- Durch das Auf und Ab der Märkte kann auch das Depot aus der Balance geraten. Anlegerinnen und Anleger sollten die gewünschte Gewichtung regelmäßig wieder herstellen.
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@pat.ri.ck: Wir erachten die Zweifaktor-Authentifikation über Fingerabdruck und Face-ID grundsätzlich als sicher. Auf der Seite des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik finden Sie ein paar Regeln im Umgang mit biometrischen Verfahren, die hilfreich sind:
https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Verbraucherinnen-und-Verbraucher/Informationen-und-Empfehlungen/Technologien_sicher_gestalten/Biometrie/BiometrischeVerfahren/biometrischeverfahren_node.html
Trade Republik bietet in ihrer App das Authentifizierung-Verfahren per Fingerabdruck, Face-ID bzw. immer als alternative ein selbstgewählter App-PIN (4-stellig) an. Wie sicher sind solche Verfahren? Gerade auch weil es durch den 4-stellig PIN keine Gerätetrennung gibt (z.B. TAN-Gerät und Smartphone). Danke im Voraus für Ihre Einschätzung.
Erlebnis im April 2023:
Normalerweise läuft alles automatisch und gut:
- Ich habe einen Dauerauftrag vom Girokonto und schicke einen kleinen Geldbetrag, immer am 13. jeden Monat.
- Immer am 19. führt SC einen kleinen Sparauftrag aus und kauft eine Aktie.
Mein Geldeingang wird von der Scalable App für den April 2023 bereits am 13. bestätigt, war also fett rechtzeitig.
Aber: Am 18. zieht Scalable irrtümlich erneut(!) diesen Betrag per Lastschrift von meinem Girokonto!
Dieser Vorgang ist vorgesehen für Kunden, wo das Cash-Konto im Broker nicht gedeckt ist. War aber bei mir nicht der Fall. Heute ist der 25. und die Aktie wurde korrekt gekauft. Nun baumelt nutzlos der überschüssige Geldbetrag auf meinem Cash-Konto und wird weder verzinst noch genutzt.
Habe per Chat heute protestiert, und der kann nix: "Ich muss an Expertenteam weiterleiten...".
Also Leute, auch wenn es bei SC Kleinbeträge sind, immer mal per Auge alles kontrollieren. Ist so bei Consorsbank in 8 Jahren nie passiert.
Lt. der YouTube-Plattform Finanzwissen sind die Spreads zwischen 15.30 und 17.30 Uhr wegen der Börsenöffnungszeiten am geringsten.
Der o. a. Broker zahlt auf sein Verrechnungskonto inzwischen 2,3% Zinsen. Das sind 0,3% mehr als Trade Republic und relativiert die Kontoführungsgebühren ggf. erheblich.