
Es funkt. Ein Fingertipp aufs Handy und das smarte Schloss öffnet die Haustür – per Bluetooth.
Smarte Türschlösser machen das Leben leichter. Haus- oder Wohnungstür lassen sich per App, Smartphone, Fingerabdruck oder Sprachassistent öffnen. Kein lästiges Schlüsselkramen mehr, zum Joggen kommt nur noch die Smartwatch mit, die Putzhilfe gelangt allein ins Haus. Aber wie gut funktioniert die Technik und wie sicher ist sie? Zwei von sieben smarten Türschlössern im Test der Stiftung Warentest leisten sich eine Schwäche, die Hacker ausnutzen könnten. Ein Schloss ließ sich ganz konventionell knacken (Preise: 78 bis 375 Euro).
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Der smarte Antrieb dreht den Schlüssel im Schloss
Ein klassisches Türschloss verwandelt sich mit wenigen Handgriffen in ein smartes. Meist wird an der Türinnenseite ein Türschlossantrieb auf ein bestehendes Schloss montiert. Der herkömmliche Schlüssel steckt dauerhaft im Schloss und wird vom Motor des Türschlossantriebs gedreht. Gesteuert wird das Schloss meist kabellos über Funk etwa per Bluetooth mit dem Handy.
Bildergalerie: Fünf Bedienmöglichkeiten für smarte Türschlösser

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Öffnen oder schließen lassen sich die meisten smarten Türschlösser ganz einfach per App über das Smartphone, Tablet oder die Smartwatch. Ein Wischen oder Fingertipp beim entsprechenden Symbol in der App genügt. Einige Schlösser erkennen ein registriertes Smartphone sogar über Standortdaten und öffnen dem Besitzer automatisch die Tür, wenn das Handy in Bluetooth-Reichweite ist.

Auch mit einer Fernbedienung lassen sich einige smarte Türschlösser öffnen und schließen – per Funk.

Ein Fingerabdruckscanner ist praktisch: Zum Öffnen der Haus- oder Wohnungstür wird einfach der Finger auf den Scanner gelegt – er erkennt zuvor registrierte Abdrücke. Hilfreich ist das auch für Familien: Kinder können den Schlüssel nicht mehr vergessen oder verlieren.

Die Pin-Code-Tastatur wird außen am Haus oder an der Wohnung befestigt. Nach Eingabe des richtigen Codes sendet sie ein Funksignal ans smarte Schloss, das die Tür ver- und entriegelt. Individuelle Codes für Familienmitglieder oder Freunde sind möglich.

Einige smarte Türschlösser lassen sich übers Internet auch aus der Ferne aufschließen – etwa vom Smartphone aus. Das kann zum Beispiel nützlich sein, wenn Handwerker ins Haus wollen, man selbst aber noch im Büro sitzt. Für die Anbindung des Schlosses ans Internet ist eine Bridge nötig. Die von Nuki etwa wird zu Hause einfach in die Steckdose gesteckt und verbindet das Schloss über das heimische WLan und das Internet mit dem Smartphone.
Smarte Türschlösser – das bietet unser Test
Testergebnisse. Im Test sind sieben smarte Türschlösser für Wohnungs- und Haustüren vertreten – zwei mit und fünf ohne integrierten Schließzylinder. Drei der sieben Geräte bieten einen Internetzugang, für sie haben wir zwei Qualitätsurteile vergeben – für die Nutzung mit und ohne Internet. Deshalb zeigt die Tabelle zehn statt sieben Produktbewertungen. Geprüft haben wir neben der Montage auch das Ver- und Entriegeln, die Handhabung sowie Sicherheit und Datenschutz. In einem Hackingcheck klärten wir, ob die smarten Türschlösser typischen Hackerangriffen standhalten. Die Modelle mit eigenem Schließzylinder versuchten wir außerdem auf herkömmlichem Weg zu knacken.
Kaufberatung und Tipps. Der Testbericht verrät, wer als Testsieger aus dem smarte Türschlösser-Test hervorgeht, welches Schloss sich am einfachsten bedienen lässt und am sichersten ist. Sie erfahren, welche Voraussetzungen das alte Türschloss erfüllen muss, ob sich die smarte Technik auf den Preis der Hausratversicherung auswirkt und wie Sie in die eigenen vier Wände kommen, wenn der Türschlossantrieb schlapp macht.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 10/2020.
Die Montage klappt ohne Fachmann
Wir haben Türschlossantriebe mit und ohne integrierten Schließzylinder geprüft. Wer die mit Schließzylinder nutzen will, muss seinen alten Zylinder ausbauen. Das ist etwas aufwendiger, aber kein Hexenwerk. Unser Test zeigt: Die Montage ist überwiegend unkompliziert, ein Fachmann muss dafür nicht ran.
Zwei Schlösser erlauben zu kurze Passwörter
Angesehen haben wir uns auch, wie gut das Ver- und Entriegeln klappt, wie leicht sich die smarten Türschlösser bedienen und ins Smart Home integrieren lassen. Und natürlich, wie sicher die Systeme sind. Zwei haben eine Schwachstelle beim Bedienen des Schlosses übers Internet – sie akzeptieren zu kurze Passwörter. Hacker könnten das ausnutzen und unter Umständen das Schloss kontrollieren. Eines dieser beiden Schlösser konnten wir zudem in wenigen Minuten konventionell durch Aufbohren knacken. Testurteil: Mangelhaft.
Tipp: Wie Sie sich am besten vor Einbrechern schützen, zeigt unser Test von Tür- und Fenstersicherungen.
Der Alltag ist deutlich bequemer
Das große Plus der smarten Geräte ist der Komfortgewinn. Einige Schlösser öffnen von selbst, wenn sich Besitzer mit ihrem Smartphone nähern. Das Kind kann den Schlüssel nicht mehr verlieren, weil es per Fingerabdruck aufschließt. Für den Pflegedienst, die Putzhilfe oder Feriengäste lassen sich in der App des Schlossanbieters für ein bestimmtes Zeitfenster Zutrittsrechte einrichten – sie schließen vor Ort ebenfalls über die Anbieter-App auf ihrem Handy auf. Ganz schön smart.
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