Smart-Home-Zentralen

Google-Tochter Nest: Eine Zentrale, die selbst entscheiden will

17
Smart-Home-Zentralen - Welche Systeme sich für Anfänger eignen

Nest. Die Google-Tochter bietet eine Smart-Home-App an, die ohne Hilfe des Bewohners auskommen will.

Die Google-Tochter Nest bietet ebenfalls eine Smart-Home-App an, verfolgt aber ein ganz eigenes Konzept intelligenten Wohnens.

Smart-Home-Zentralen Testergebnisse für 6 Smart Home Zen­tralen 08/2018 freischalten

Wenige Geräte

Nest hat für den deutschen Markt wenig eigene Geräte im Programm – Rauch- und Kohlen­mononoxidmelder, Über­wachungs­kameras, Video-Türklingel. Vielfalt sollen kompatible Geräte von Dritt­anbietern bringen: „Works with nest“ genannt. Anders als etwa bei Apple Home­kit lassen sich die vernetzten Fremdgeräte nicht zentral über die Nest-App steuern. Vielmehr macht Nest den Apps der Dritt­geräte, wie der smarten Philips-Hue-Leuchte, Vorschläge, wie sie auf Informationen der Sensoren reagieren können.

Nutzer ist raus

Für diese Vorschläge greift Nest auf einen Daten­pool zurück und zieht auch die Nutzungs­daten des Smart-Home-Besitzers hinzu, um die Vorschläge zu verbessern – ähnlich wie sich die Google-Suche an ihre Nutzer anpasst. Bei Nest soll der Anwender keine geräte­über­greifenden Szenarien einrichten oder steuern müssen. Der Idee eines intelligenten Zuhauses, das hinzulernt und selbst­ständig entscheidet, kommt Nest damit prinzipiell sehr nahe.

Nicht über­zeugend

Nest ist mit anderen Zentralen im Test kaum vergleich­bar. Das zeigte sich in einigen unserer Prüfungen: Will der Nutzer eingreifen, ist er im Erstellen von Szenarien stark einge­schränkt. Unsere Tester mussten dafür oft die Apps der Dritt­geräte verwenden – das empfanden sie als umständlich. Und die relativ kleine Palette der in Deutsch­land verfügbaren kompatiblen Geräte schränkt die Möglich­keiten der Auto­matisierung stark ein.

Daten­sammler

Nests Ansatz beruht darauf, viele Daten zu erheben und zu verarbeiten. Wir konnten diesen Daten­strom nicht voll­ständig entschlüsseln. Der Test des Daten­sende­verhaltens zeigte aber: Die App ruft einige Tracker auf. Zudem fanden wir in der Daten­schutz­erklärung etliche unzu­lässige Rege­lungen.

17

Mehr zum Thema

17 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 31.07.2018 um 15:51 Uhr
    Produktauswahl

    @WGT_TEST: Unsere Produktauswahl orientierte sich an den Anbietern, die auch schon in unserem ersten ausführlichen Artikel zu Smarthome (07/2017) behandelt hatten. Damals hatten wir uns rein redaktionell mit dem Thema auseinandergesetzt. Nun wollten wir den interessierten Lesern mit einer eigenen vergleichenden Untersuchung das Thema näher bringen. Uns ist bewusst, dass der Markt durchaus mehr Anbieter umfasst. Leider ist es bei einem so neuen Thema immer recht schwierig, die verbreitetsten Anbieter anhand von offiziellen unabhängigen Marktzahlen zu ermitteln. Oft sind diejenigen am Markt, die am meisten Werbung machen und Artikel in Magazinen oder Foren unterbringen nicht immer auch diejenigen, die auch die größte Marktbedeutung haben. Noch ist das Thema Smart Home eher ein Nischenthema. Wir gehen aber davon aus, dass die Bedeutung weiterhin zunehmen wird. Wir werden natürlich am Thema dranbleiben und planen bereits weitere Untersuchungen zum Thema Smart-Home, – dann garantiert auch mit verlässlicheren Marktzahlen und einer breiteren Produktpalette. (Se)

  • WGT_TEST am 31.07.2018 um 00:36 Uhr
    Anbieterauswahl

    @Stiftung_Warentest: Ihre Auswahl der Anbieter zeigt in meinen Augen leider, dass sich sich unzureichend mit der Thematik beschäftigt haben. Wenn Sie sich einmal anschauen, über welche Smart-Home-Systeme in den einschlägigen Foren von Nutzern diskutiert wird, dann werde Sie dort aus Ihrem Test lediglich Homematic von eQ-3 finden.
    Mein Haus ist recht umfangreich automatisiert (Rollläden, Markise, Lampen, Heizung, Rauchmelder, Regensensor. etc.) und ich kenne die relevanten Smart-Home-Lösungen am Markt. Vielleicht würde es helfen, wenn die Stiftung Warentest bei solchen Themen auf externe Berater zurückgreifen würde (z.B. c't).

  • Profilbild Stiftung_Warentest am 30.07.2018 um 12:17 Uhr
    Anbieter fehlen

    @alle: Es ist leider ein Grundproblem unserer Testarbeit, dass wir in unseren Untersuchungen nicht alle am Markt erhältlichen Modelle prüfen und nicht alle Verbraucherwünsche erfüllen können. Mit diesem Dilemma müssen wir und auch unsere Leser leben. Da unsere Untersuchungen sehr kostspielig sind, ist die Anzahl der Testplätze begrenzt. Wir stehen deshalb ständig vor der Aufgabe, den Markt mit relativ wenigen Modellen möglichst gut abzubilden. Bei der Produktauswahl sind die Verkaufshäufigkeit und Marktbedeutung ein wichtiges Auswahlkriterium. Produkte mit vergleichsweise geringer Marktgängigkeit können da schon mal durchs Raster fallen. Wenn einige Anbieter nicht im Testfeld berücksichtigt wird, ist dies jedoch nicht mit einer Negativwertung verbunden. Es sind schlicht und einfach Kapazitätsgründe, die dem Umfang unserer Tests Grenzen setzen. (Se)

  • Dunur am 29.07.2018 um 09:56 Uhr
    wichtige Anbieter fehlen

    Produktauswahl is schwer nachvollziehbar, gerade wenn Unterstützung mehrerer Funkstandards ein Kriterium sein soll... So unterstützt die Zentrale der deutschen Anbieters Codeatelier ("homee") sowohl WLAN, Z-Wave, Zigbee als auch EnOcean. Das ganze wahlweise cloud-frei...

  • WGT_TEST am 26.07.2018 um 23:12 Uhr
    Test 08/2018: Wichtige Marktteilnehmer fehlen

    Ihre Anbieterauswahl für den Test in Heft 08/2018 lässt wichtige Marktteilnehmer außen vor - warum fehlen die in Deutschland verbreiteten Smart-Home-Lösungen von Rademacher (HomePilot) und Somfy (TaHoma)?