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iPhones sind bisher nicht für übermäßig lange Akkulaufzeiten bekannt. Apple bietet seit kurzem ein Akkupack an, mit dem die Laufzeit der aktuellen Modelle iPhone 6 und 6s erheblich verlängert werden kann: das Smart Battery Case. Experten der Stiftung Warentest haben das neue Apple-Zubehör geprüft. test.de erläutert, wie viel das Smart Battery Case bringt.
Akkupack liegt gut in der Hand
Das Smart Battery Case ist eine Art gummierte Hülle mit einem integrierten Flachakku, in die das iPhone hineingesteckt wird. Das Einlegen und Herausnehmen des Telefons in die Hülle ist zwar etwas mühsam, dennoch ist die Lösung nach Ansicht unserer Tester vergleichsweise elegant. Der obere Teil der Querseite des Cases ist flexibel und knickbar und wird nach dem Hineinschieben des iPhones über das Gerät gestülpt. Das Gehäuse liegt gut in der Hand, ist wahlweise in anthrazit oder weiß zu haben und kostet 119 Euro.
Tipp: Die Tests der Smartphones von Apple finden Sie im Produktfinder Handys auf test.de.
Prüfung der Laufzeit mit einem Testroboter
Um die Akkulaufzeiten zu ermitteln, haben unsere Tester diese mit einem Testroboter überprüft. Dieser simulierte das Verhalten eines intensiven Smartphone-Nutzers. Die Simulation lief zum einen mit einem iPhone 6s ohne das Smart Battery Case, zum anderen in Kombination mit dem Smart Battery Case. Der imaginäre Anwender nutzte das iPhone über den Tag hinweg durchschnittlich rund elf Minuten pro Stunde zum Internetsurfen, Telefonieren und Navigieren; den Rest der Zeit befand sich das Gerät im Standby-Modus.
Laufzeitverlängerung um rund 85 Prozent
Das Ergebnis der Messungen des beschriebenen Nutzungsszenarios lautet wie folgt: In Kombination mit dem Smart Battery Case betrug die Akkulaufzeit rund 27 Stunden, ohne Akkupack hielt das iPhone mit einer Akkuladung etwa 14,5 Stunden durch. Das Smart Battery Pack bringt also eine Verlängerung der Laufzeit um rund 85 Prozent. Dabei wird sinnvollerweise zunächst das Battery Case und dann das iPhone entladen. Der Nutzer kann also das Case separat aufladen und das Telefon währenddessen ohne Akkupack weiter nutzen. Das Akkupack kann nicht nur separat, sondern auch in Kombination mit dem iPhone aufgeladen werden: Ein Ladezyklus dauert dann rund vier Stunden. Separat ist das Case in zwei Stunden aufgeladen, das iPhone in knapp zweieinhalb Stunden. Wenn das iPhone in das Case gesteckt wird, zeigt das Display für einige Sekunden den aktuellen Ladezustand beider Geräte an.
Battery Case beeinflusst die Bedienung nicht
Bei der täglichen Benutzung des Smartphones stört das Akkupack nicht. Die Kamera mit LED-Blitzlicht ist zwar etwas in der Hülle versenkt, aber weder Bedienung noch Bildqualität werden dadurch negativ beeinflusst. Das Case lenkt den Schall des an der Unterseite eingebauten Lautsprechers über einen kleinen Schallkanal um 90 Grad nach vorne. Das kann bei der Nutzung als Navigationsgerät im Auto sogar vorteilhaft sein. Klangqualität und Lautstärke werden durch die Hülle so gut wie gar nicht beeinflusst. Der Empfang bei schwachem Netz ist laut der Messungen unserer Prüfer mit Hülle etwas geringer, was sich aber im Alltag nur in den seltensten Fällen bemerkbar machen dürfte.
Kopfhörer mit dickem Stecker nicht mehr nutzbar

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Die Buchse für den Kopfhörer in dem Case liegt recht tief. Einige Fremdkopfhörer können deshalb bei umhülltem iPhone nicht genutzt werden, vor allem bei Typen mit abgewinkelten Steckern und solchen mit etwas dickerem Steckerdurchmesser.
Hülle bietet zusätzlichen Stoßschutz
Unsere Tester ließen das von dem Smart Battery Case umhüllte iPhone 50 Mal aus 80 Zentimetern Höhe auf den Steinboden fallen – ohne sichtbare Folgen. Das iPhone ist bei Stürzen mit Umhüllung deutlich besser geschützt als ohne.
Fazit: Buckliger Reservetank fürs iPhone
119 Euro sind zwar eine Stange Geld für ein Akkupack, für iPhone-Nutzer dürfte der Preis jedoch eine untergeordnete Rolle spielen. Eher könnten sich Apple-Fans an dem für Apple etwas ungewöhnlichen Design stören. Auf jeden Fall bringt das Smart Battery Pack eine ordentliche Sicherheitsreserve einer rund 85 Prozent längeren Laufzeit, was für manchen Intensivnutzer beruhigend sein dürfte.
Übrigens: Der Produktfinder Handys auf test.de bietet Testergebnisse von über 300 Smartphones.
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sollten Apple-Geräte sein. Deshalb werden sie von vielen geliebt. Doch inzwischen sind sie Massenware, die sich sogar Hartz IV-Empänger leisten (bzw. eigentlich nicht können).
Samsung macht's nach und bringt mit dem S6 ebenfalls ein Gerät auf den Markt, das einen fest eingebauten Akku hat. Also kauft sich der geneigte User Powerpacks und anderen Unsinn und verbindet das mit dem Lustobjekt. Wer's mag... Ich und viele andere bevorzuge austauschbare Akkus, die schnell gewechselt werden können, so dass man nicht mit 'nem Wurmfortsatz oder sonst was rumrennen muss. Irgendwann, wenn der geneigte Kunde sich der Konkurrenz zuwendet, merken's auch die Verantwortlichen in den USA bzw. Korea. Dann kann es aber zu spät sein. Beispiele für verschlafene oder Fehlentwicklungen gibt es zur Genüge...
...da ich lediglich iPhone-Nutzer, aber nicht unbedingt Apple-Fan bin, ziehe ich die pragmatische Lösung vor: Eine schlichte Akkubank. Passt mit 2x4x8 cm noch gut in die Jackentasche und bietet mit 5200 mAh etwa zwei zusätzliche Aufladungen bei ca. 20 € Anschaffungskosten.
Mir geht es, wie im Artikel postuliert: als Apple-User spielt für mich auch das Design eine Rolle – und ich finde das Ding hässlich! Deshalb habe ich mir einen Zusatzakku von Mophie ausgesucht: der hat sogar noch eine Speichererweiterung mit an Bord, die sich mit einer kostenlosen App unterschiedlich konfigurieren lässt. Vor allem aber ist er zwar etwas dick jedoch ohne Buckel. Für das bei Mophie ebenfalls vorhandene Kabelproblem liegt ein ca. 10 cm langes Adapterkabel mit schmalem Stecker bei.