
Dr. Maria J. Beckermann ist Gynäkologin in Köln. Sie hat in ihrer Praxis die Erfahrung gemacht, dass nicht jede Frau Slipeinlagen verträgt, und empfiehlt unparfümierte Einlagen.
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Testergebnisse für 24 Slipeinlagen 02/2011Kommen Frauen in Ihre Praxis, die Probleme mit Slipeinlagen haben?
Ja, das kommt durchaus vor. Meist sind es Reizungen der Haut und der Schleimhäute, die dann auf das Tragen von Slipeinlagen zurückzuführen sind. Wenn sie zum Beispiel nicht einwandfrei im Slip kleben, verrutschen oder sich gar lösen. Vor allem sind es aber die auf der Rückseite gummierten Slipeinlagen, die manchmal ein feuchtwarmes Klima im Intimbereich schaffen, das unter Umständen Reizungen hervorrufen kann.
Kann das weitere gesundheitliche Auswirkungen haben?
In einem feuchtwarmen Klima können Pilze prima gedeihen. Besonders bei Frauen, die zu derartigen Infektionen neigen, können Slipeinlagen Pilzentzündungen auslösen.
Welche Empfehlungen geben Sie diesen Frauen?
Der erste Ratschlag heißt dann, möglichst viel Luft an den Intimbereich zu lassen. Das heißt auch, zumindest zeitweise auf Slipeinlagen zu verzichten. Dann ist das Risiko eines Rückfalls nach einer Behandlung auf jeden Fall geringer.
Gibt es auch Probleme mit parfümierten Slipeinlagen?
Von parfümierten Einlagen rate ich eher ab, häufig reagieren Frauen da sehr empfindlich. Es kann auch zu allergischen Reaktionen kommen.
Wie sollen Frauen sich in einem solchen Fall verhalten?
Erst einmal sollten sie völlig auf die Slipeinlagen verzichten oder zumindest solche wählen, die luftdurchlässiger und natürlich unparfümiert sind. Gerade unparfümierte gibt es immer häufiger im Handel.
Wie oft sollte die Slipeinlage gewechselt werden?
Hier gibt es keine generelle Regel. Es kommt ganz darauf an, wie stark die Vaginalabsonderungen sind und auch darauf, wie stark die Frauen schwitzen. Aber das hat eigentlich jede Frau im Gefühl und wechselt nach Bedarf.
Es gibt Frauen, die tagein tagaus Slipeinlagen tragen. Halten Sie das für ratsam?
Wenn sie das gut vertragen, ist dagegen nichts einzuwenden. Wer aber schnell mit Hautreizungen reagiert, sollte den regelmäßigen Gebrauch in Grenzen halten.
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Ich bin (leider) auch eine derjenigen, die auf Slipeinlagen nicht verzichten kann, da ich sonst an manchen Tagen mehrmals den Slip wechseln müsste. Eine tolle Erfindung also. Aber - was auch im Test angesprochen wurde - können Pilzinfektionen begünstigt werden. Mich hat es jetzt schon mehrmals getroffen. Deshalb bin ich jetzt auf Stoff-Slipeinlagen umgestiegen. Da gibt es ebenfalls verschiedenste Größen und Stärken und mache sind sogar zu einer Binde während der Regel "aufrüstbar". Ich fühle mich damit wesentlich wohler. Vor allem im Sommer schwitze ich weniger. Pilze hatte ich seitdem keine mehr und ich kann die Einlagen ganz normal in die Kochwäsche tun und immer wieder verwenden.
Mir war eigentlich fast klar, dass solche Einlagen nicht im Test sein werden. Dennoch war ich schon enttäuscht, dass sie nicht einmal Erwähnung fanden. Auch bei diesen gibt es große Unterschiede und ein Test würde sich lohnen!
Also ich benutze die Einlagen ehrlich gesagt ganz selten. Zum Glück brauche ich sie nicht, aber wenn ich schon welche nehme, dann schaue ich nicht so genau auf die Marke. Mir ist das egal, ob das Alldays oder irgendwelche billigen Produkte aus einem Drogeriemarkt sind.
Bin untenrum (leider) zu oft gut geschmiert (Ausfluss) und froh über diesen unsichtbaren Wäscheschutz. Früher wurde sogar die Wäsche bis zur doppelten Naht einer Jeans (gerade in Zeiten des Eisprungs) dadurch in Mitleidenschaft gezogen, was nicht jeder sah, Frau selbst aber sofort am Duft erkannte. Und notfalls kann Frau oder Mann sie ja auch als "Einsegesohle" im Schuh tragen. Eine sinnvolle Erfindung allemal.
Ich glaube, ihr habt den Sinn und Zweck einer Slipeinlage nicht verstanden. Sie ist doch nicht dazu da, um die Wäsche vor "Bremsstreifen" zu schützen (dafür kleben sie außerdem zu weit vorne). Sie soll die Feuchtigkeit aufsaugen, die "frau" nunmal auf natürliche Weise absondert. Es ist nunmal ein angenehmeres und trockeneres Gefühl, wenn eine Slipeinlage den natürlichen Ausfluss einer Frau (die eine hat ihn vielleicht mehr, die andere weniger) aufsaugt, als wenn er im Slip stört. Und bei der Menstruation ist es eindeutig zum Schutz der Wäsche, denn Blut lässt sich sehr schwer auswaschen.
Also ich finde solche Tests sinnvoll und würde sie keinesfalls als Humbug bezeichnen.
Man mag es kaum glauben, aber wenn man in der Lage ist, sich den Hintern ordentlich abzuwischen, muss man sich um Bremsspuren keine Sorgen machen.
Auch muss ich hier ein weiteres mal enttäuschen und aufklären, dass auch die schönste Frau irgendwann mal kacken muss (auch wenn ich das als Kind nicht glauben wollte), da hier doch anscheinend die Auffassung besteht, dass dies nur Männer tun und pauschal ihren Schmutz hinterlassen.
Aber um das zu verstehen, muss man wohl ein Mindestmaß an Hygiene an den Tag legen.
Sollte das nicht möglich sein, kann man die Einlagen dann ja sehr schön als Bremsstop rechtfertigen. ;)