
Tag für Tag ein sicheres und gepflegtes Gefühl, das versprechen Slipeinlagen. Unter 24 Produkten fanden wir aber nur zwei, die das test-Qualitätsurteil sehr gut verdienten. Sie gehören allerdings nicht zu den billigsten.
Vereinzelt soll es sogar Männer geben, die Slipeinlagen tragen. Doch im Allgemeinen sind sie reine Frauensache. Rund 5 Milliarden Slipeinlagen werden jedes Jahr in Deutschland verkauft, mehr als doppelt so viel wie Tampons und Binden zusammen. Die Werbung hat einiges dazu getan, dass sich viele Frauen ohne diesen „Wäscheschutz“ nicht mehr sicher fühlen. Jede vierte trägt ihn täglich. Doch den Werbestrategen bleibt noch einiges zu tun, um die gesamte weibliche Bevölkerung von der Notwendigkeit der Slipeinlage zu überzeugen: Immerhin 40 Prozent der Frauen fühlen sich mit einem täglich gewechselten Höschen frisch und sicher genug und verzichtet völlig auf Slipeinlagen.
Für die Tage davor und danach

Mithilfe von Modellpuppen benetzten wir die Slipeinlagen mit einer Prüfflüssigkeit. Filterpapier wird auf die beschmutzte Einlage gelegt, belastet und dann gewogen. Das zeigt, wie viel Feuchtigkeit an die Haut zurückgegeben wird (Rücknässe).
Mithilfe von Modellpuppen benetzten wir die Slipeinlagen mit einer Prüfflüssigkeit. Filterpapier wird auf die beschmutzte Einlage gelegt, belastet und dann gewogen. Das zeigt, wie viel Feuchtigkeit an die Haut zurückgegeben wird (Rücknässe).
Von Fall zu Fall können Slipeinlagen durchaus nützlich und praktisch sein: Wer starken Ausfluss oder eine beginnende leichte Blasenschwäche hat, verhindert damit einen durchnässten Slip. Viele Frauen fühlen sich an den Tagen vor der Periode mit Einlage sicherer. Denn sie fangen die ersten Blutstropfen auf. Während der Regelblutung benutzen manche Tampon und Slipeinlage gleichzeitig, falls der Tampon einmal nicht alle Flüssigkeit halten kann. Oder sie tragen die Einlagen zum Ende der Periode, wenn nur noch wenig Blut tröpfelt.
Slipeinlagen gibt es in den unterschiedlichsten Größen. Sogar für String-Tangas werden speziell geformte Einlagen angeboten. Für die Zukunft sehen die Hersteller einen Trend zur farbigen Slipeinlage – immer passend zum Höschen.
Ein Trend, der sich schon heute deutlich bemerkbar macht: Es werden vermehrt unparfümierte Slipeinlagen gekauft. Besonders hautempfindlichen Frauen seien sie auf jeden Fall zu empfehlen – auch wenn unsere Probandinnen während des Testzeitraums (eine Woche pro Einlage) keinerlei Probleme mit Hautreizungen hatten (siehe Interview).
Gute Slipeinlagen schon ab 2 Cent
Für den Test haben wir 24 der meist gefragten Slipeinlagen ausgewählt, die wichtigsten Markenprodukte, aber auch Eigenmarken von Drogeriemarktketten, Discountern und Supermärkten. Darunter finden sich etliche der Größe „normal“, auch „classic“ genannt, und die größeren, oft als „large“ bezeichneten. Sehr gut sind allein die Alldays-Slipeinlagen. Mit 5 Cent pro Stück kosten sie aber auch mehr als die meisten Konkurrenzprodukte. Die sind oft schon für 2 und 3 Cent pro Slipeinlage zu bekommen. Sie bewältigten die Prüfungen insgesamt überwiegend gut oder wenigstens befriedigend.
Kein unangenehmer Wärmestau
Slipeinlagen sollen nicht nur Feuchtigkeit binden, sondern auch Luft an den Intimbereich lassen, damit sich kein Wärmestau bildet. Kein Problem für die geprüften Einlagen. Die Probandinnen empfanden es meist als angenehm, sie zu tragen, und reklamierten kein unangenehmes Wärme- und Feuchtigkeitsempfinden. Alle Slipeinlagen sind also genügend luftdurchlässig. Bei facelle classic von Rossmann reichte es beim Tragekomfort aber nur zum Ausreichend: Sie haftete nicht gut im Slip und verformte sich stark.
Neben den Praxisprüfungen haben wir im Labor geprüft, wie die Slipeinlagen Flüssigkeit aufnehmen und im Inneren binden. Sickert Flüssigkeit nicht schnell genug ein oder landet unter Druck gleich wieder an der Oberfläche, entsteht ein unangenehmes feuchtwarmes Klima im Intimbereich. Oder nicht versickerte Feuchtigkeit läuft sogar über die Ränder aus und beschmutzt das Höschen. Das kann zum Beispiel bei elkos women normal von Edeka passieren. Sie nahm die Flüssigkeit nicht so schnell auf wie die anderen Einlagen.
Zwei mit Schadstoffproblem
Keine Beanstandungen gab es bei Formaldehyd, allergenen Duftstoffen, Azofarbstoffen oder Pestiziden – bei Phthalaten (genauer: DINP) dagegen schon: Wir fanden sie im Kleber auf der Rückseite der Slipeinlagen von Kaufland und Rossmann. Diese Weichmacher haben in Produkten, die oft ganztägig getragen werden, nichts zu suchen und sind – wie die Konkurrenten zeigen – technisch vermeidbar.
Tipp: Wählen Sie eine Slipeinlage, die frei von diesen Substanzen ist, zu erkennen am Urteil sehr gut im Prüfpunkt Schadstoffe.
Versuch und Irrtum – so wird mancher Kauf von Slipeinlagen ablaufen. Denn die Produktinformationen sind uneinheitlich, schwer vergleichbar und zum Teil nur dürftig vorhanden. Auch Ratschläge zur Entsorgung sind manchmal sehr knapp.
Tipp: Slipeinlagen gehören nicht in die Toilette, sondern – eingewickelt in Toilettenpapier – in den normalen Hausmüll.