
Tag für Tag ein sicheres und gepflegtes Gefühl, das versprechen Slipeinlagen. Unter 24 Produkten fanden wir aber nur zwei, die das test-Qualitätsurteil sehr gut verdienten. Sie gehören allerdings nicht zu den billigsten.
Testergebnisse für 24 Slipeinlagen 02/2011
Vereinzelt soll es sogar Männer geben, die Slipeinlagen tragen. Doch im Allgemeinen sind sie reine Frauensache. Rund 5 Milliarden Slipeinlagen werden jedes Jahr in Deutschland verkauft, mehr als doppelt so viel wie Tampons und Binden zusammen. Die Werbung hat einiges dazu getan, dass sich viele Frauen ohne diesen „Wäscheschutz“ nicht mehr sicher fühlen. Jede vierte trägt ihn täglich. Doch den Werbestrategen bleibt noch einiges zu tun, um die gesamte weibliche Bevölkerung von der Notwendigkeit der Slipeinlage zu überzeugen: Immerhin 40 Prozent der Frauen fühlen sich mit einem täglich gewechselten Höschen frisch und sicher genug und verzichtet völlig auf Slipeinlagen.
Für die Tage davor und danach

Mithilfe von Modellpuppen benetzten wir die Slipeinlagen mit einer Prüfflüssigkeit. Filterpapier wird auf die beschmutzte Einlage gelegt, belastet und dann gewogen. Das zeigt, wie viel Feuchtigkeit an die Haut zurückgegeben wird (Rücknässe).

Von Fall zu Fall können Slipeinlagen durchaus nützlich und praktisch sein: Wer starken Ausfluss oder eine beginnende leichte Blasenschwäche hat, verhindert damit einen durchnässten Slip. Viele Frauen fühlen sich an den Tagen vor der Periode mit Einlage sicherer. Denn sie fangen die ersten Blutstropfen auf. Während der Regelblutung benutzen manche Tampon und Slipeinlage gleichzeitig, falls der Tampon einmal nicht alle Flüssigkeit halten kann. Oder sie tragen die Einlagen zum Ende der Periode, wenn nur noch wenig Blut tröpfelt.
Slipeinlagen gibt es in den unterschiedlichsten Größen. Sogar für String-Tangas werden speziell geformte Einlagen angeboten. Für die Zukunft sehen die Hersteller einen Trend zur farbigen Slipeinlage – immer passend zum Höschen.
Ein Trend, der sich schon heute deutlich bemerkbar macht: Es werden vermehrt unparfümierte Slipeinlagen gekauft. Besonders hautempfindlichen Frauen seien sie auf jeden Fall zu empfehlen – auch wenn unsere Probandinnen während des Testzeitraums (eine Woche pro Einlage) keinerlei Probleme mit Hautreizungen hatten (siehe Interview).
Gute Slipeinlagen schon ab 2 Cent
Für den Test haben wir 24 der meist gefragten Slipeinlagen ausgewählt, die wichtigsten Markenprodukte, aber auch Eigenmarken von Drogeriemarktketten, Discountern und Supermärkten. Darunter finden sich etliche der Größe „normal“, auch „classic“ genannt, und die größeren, oft als „large“ bezeichneten. Sehr gut sind allein die Alldays-Slipeinlagen. Mit 5 Cent pro Stück kosten sie aber auch mehr als die meisten Konkurrenzprodukte. Die sind oft schon für 2 und 3 Cent pro Slipeinlage zu bekommen. Sie bewältigten die Prüfungen insgesamt überwiegend gut oder wenigstens befriedigend.
Kein unangenehmer Wärmestau
Slipeinlagen sollen nicht nur Feuchtigkeit binden, sondern auch Luft an den Intimbereich lassen, damit sich kein Wärmestau bildet. Kein Problem für die geprüften Einlagen. Die Probandinnen empfanden es meist als angenehm, sie zu tragen, und reklamierten kein unangenehmes Wärme- und Feuchtigkeitsempfinden. Alle Slipeinlagen sind also genügend luftdurchlässig. Bei facelle classic von Rossmann reichte es beim Tragekomfort aber nur zum Ausreichend: Sie haftete nicht gut im Slip und verformte sich stark.
Neben den Praxisprüfungen haben wir im Labor geprüft, wie die Slipeinlagen Flüssigkeit aufnehmen und im Inneren binden. Sickert Flüssigkeit nicht schnell genug ein oder landet unter Druck gleich wieder an der Oberfläche, entsteht ein unangenehmes feuchtwarmes Klima im Intimbereich. Oder nicht versickerte Feuchtigkeit läuft sogar über die Ränder aus und beschmutzt das Höschen. Das kann zum Beispiel bei elkos women normal von Edeka passieren. Sie nahm die Flüssigkeit nicht so schnell auf wie die anderen Einlagen.
Zwei mit Schadstoffproblem
Keine Beanstandungen gab es bei Formaldehyd, allergenen Duftstoffen, Azofarbstoffen oder Pestiziden – bei Phthalaten (genauer: DINP) dagegen schon: Wir fanden sie im Kleber auf der Rückseite der Slipeinlagen von Kaufland und Rossmann. Diese Weichmacher haben in Produkten, die oft ganztägig getragen werden, nichts zu suchen und sind – wie die Konkurrenten zeigen – technisch vermeidbar.
Tipp: Wählen Sie eine Slipeinlage, die frei von diesen Substanzen ist, zu erkennen am Urteil sehr gut im Prüfpunkt Schadstoffe.
Versuch und Irrtum – so wird mancher Kauf von Slipeinlagen ablaufen. Denn die Produktinformationen sind uneinheitlich, schwer vergleichbar und zum Teil nur dürftig vorhanden. Auch Ratschläge zur Entsorgung sind manchmal sehr knapp.
Tipp: Slipeinlagen gehören nicht in die Toilette, sondern – eingewickelt in Toilettenpapier – in den normalen Hausmüll.
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Ich bin (leider) auch eine derjenigen, die auf Slipeinlagen nicht verzichten kann, da ich sonst an manchen Tagen mehrmals den Slip wechseln müsste. Eine tolle Erfindung also. Aber - was auch im Test angesprochen wurde - können Pilzinfektionen begünstigt werden. Mich hat es jetzt schon mehrmals getroffen. Deshalb bin ich jetzt auf Stoff-Slipeinlagen umgestiegen. Da gibt es ebenfalls verschiedenste Größen und Stärken und mache sind sogar zu einer Binde während der Regel "aufrüstbar". Ich fühle mich damit wesentlich wohler. Vor allem im Sommer schwitze ich weniger. Pilze hatte ich seitdem keine mehr und ich kann die Einlagen ganz normal in die Kochwäsche tun und immer wieder verwenden.
Mir war eigentlich fast klar, dass solche Einlagen nicht im Test sein werden. Dennoch war ich schon enttäuscht, dass sie nicht einmal Erwähnung fanden. Auch bei diesen gibt es große Unterschiede und ein Test würde sich lohnen!
Also ich benutze die Einlagen ehrlich gesagt ganz selten. Zum Glück brauche ich sie nicht, aber wenn ich schon welche nehme, dann schaue ich nicht so genau auf die Marke. Mir ist das egal, ob das Alldays oder irgendwelche billigen Produkte aus einem Drogeriemarkt sind.
Bin untenrum (leider) zu oft gut geschmiert (Ausfluss) und froh über diesen unsichtbaren Wäscheschutz. Früher wurde sogar die Wäsche bis zur doppelten Naht einer Jeans (gerade in Zeiten des Eisprungs) dadurch in Mitleidenschaft gezogen, was nicht jeder sah, Frau selbst aber sofort am Duft erkannte. Und notfalls kann Frau oder Mann sie ja auch als "Einsegesohle" im Schuh tragen. Eine sinnvolle Erfindung allemal.
Ich glaube, ihr habt den Sinn und Zweck einer Slipeinlage nicht verstanden. Sie ist doch nicht dazu da, um die Wäsche vor "Bremsstreifen" zu schützen (dafür kleben sie außerdem zu weit vorne). Sie soll die Feuchtigkeit aufsaugen, die "frau" nunmal auf natürliche Weise absondert. Es ist nunmal ein angenehmeres und trockeneres Gefühl, wenn eine Slipeinlage den natürlichen Ausfluss einer Frau (die eine hat ihn vielleicht mehr, die andere weniger) aufsaugt, als wenn er im Slip stört. Und bei der Menstruation ist es eindeutig zum Schutz der Wäsche, denn Blut lässt sich sehr schwer auswaschen.
Also ich finde solche Tests sinnvoll und würde sie keinesfalls als Humbug bezeichnen.
Man mag es kaum glauben, aber wenn man in der Lage ist, sich den Hintern ordentlich abzuwischen, muss man sich um Bremsspuren keine Sorgen machen.
Auch muss ich hier ein weiteres mal enttäuschen und aufklären, dass auch die schönste Frau irgendwann mal kacken muss (auch wenn ich das als Kind nicht glauben wollte), da hier doch anscheinend die Auffassung besteht, dass dies nur Männer tun und pauschal ihren Schmutz hinterlassen.
Aber um das zu verstehen, muss man wohl ein Mindestmaß an Hygiene an den Tag legen.
Sollte das nicht möglich sein, kann man die Einlagen dann ja sehr schön als Bremsstop rechtfertigen. ;)