freischalten
Testergebnisse für 10 Ski- und Snowboardhelme für Erwachsene 12/2016Im Test: 10 Ski- und Snowboardhelme für Erwachsene.
Vor der Saison, im Juli und August 2016, haben wir neun Helme direkt bei den Anbietern gekauft, weil sonst nicht genügend Zeit für den Test geblieben wäre. Um sicherzustellen, dass die Helme den im Handel erhältlichen Modellen entsprechen, haben wir sie im Oktober 2016 anonym nachgekauft und auf Übereinstimmung geprüft. Der zehnte Helm war im Sommer 2016 im Handel erhältlich. Die Preise wurden durch eine Anbieterbefragung im Oktober 2016 ermittelt.

Daten sammeln. Jeder Testfahrer füllt nach jeder Fahrt für jeden geprüften Helm einen Fragebogen aus. © Stiftung Warentest
Unfallschutz: 50 %
Die Stoßdämpfung wurde in Anlehnung an die DIN EN 1077 mit einem Prüfkopf getestet – bei plus 20 und minus 25 Grad Celsius sowie nach künstlicher Alterung des Helmes. Die Aufprallgeschwindigkeit betrug zirka 6 Meter pro Sekunde. Die Aufprallpunkte am Helm befanden sich frontal, seitlich und hinten. Die Prüfung der Durchstichfestigkeit wurde in Anlehnung an die DIN EN 1077 mit einer Aufprallgeschwindigkeit von zirka 3,8 Meter pro Sekunde durchgeführt. Bei Nichtbestehen wurde nach Klasse B mit einer Aufprallgeschwindigkeit von zirka 2,7 Meter pro Sekunde nachgetestet. Die Aufprallpunkte am Helm waren frontal, seitlich und hinten. Bei der Abstreifsicherheit prüften wir, wie weit sich der Helm mit einem Zehn-Kilogramm-Gewicht nach vorn und hinten vom Prüfkopf ziehen lässt. Bei der Belastbarkeit von Riemen und Schloss prüften wir unter anderem, ob der Kinnriemen bei einer Belastung von neun Kilogramm in Anlehnung an die DIN EN 1077 ausleiert und ob das Haltesystem bei einer Kraft zwischen 500 Newton und 1 000 Newton in Anlehnung an DIN EN 443 öffnet, um eine Strangulation zu verhindern. Im Sichtfeld darf in Anlehnung an die DIN EN 1077 keine Sichtbehinderung auftreten.
Handhabung, Komfort: 45 %
Sieben erfahrene Skifahrer – drei Frauen, vier Männer – beurteilten unter anderem Aufbau und Verständlichkeit der Gebrauchsanleitungen, ein Experte, ob sie normgerecht sind. Die Testfahrer bewerteten Anpassen, Auf- und Absetzen der Helme, unter anderem Möglichkeiten und Leichtigkeit der Einstellungen und Verschlüsse. Unter Tragekomfort (Helm, Riemen, Verschlüsse) bewerteten sie etwa, ob der Helm drückt, ob Verschluss oder Riemen verrutschen, den Komfort beim Tragen und Fahren – auch mit Brille. Sie beurteilten das Verstellen des Gurtsystems beim Transport, etwa nach dem Anhängen an einen Rucksack, die Belüftung, die Skibrillenkompatibilität und Windgeräusche während der Fahrt. Die Wahrnehmung von Umgebungsgeräuschen wurde sowohl unter Laborbedingungen als auch durch die Probanden auf der Piste überprüft. Wir bewerteten auch, wie komfortabel sich Polster und Innenfutter wechseln und reinigen lassen.
Schadstoffe: 5 %
Wir prüften Teile mit Hautkontakt wie Riemen, Ohren- und Stirnpolster auf Phthalate und PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) in Anlehnung an die GS-Spezifikation AfPS GS 2014:01 PAK.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind mit Sternchen *) gekennzeichnet.
Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt: War der Unfallschutz befriedigend, konnte das Qualitätsurteil nur eine halbe Note besser sein, bei ausreichendem Unfallschutz oder mangelhaft bei Schadstoffen konnte es nicht besser sein. War die Durchstichfestigkeit ausreichend, konnte Unfallschutz nicht besser sein, bei ausreichender Belastbarkeit von Riemen und Schloss nur eine halbe Note.
-
- Gute Gründe, Kindern ein Laufrad zu schenken, gibts viele – doch im Laufrad-Test der Stiftung Warentest sind viele Modelle mangelhaft. Meist wegen Schadstoffen.
-
- Fahrradtaschen sollen auf Touren Kleidung trocken transportieren oder im Stadtverkehr Laptops gut vor Regen schützen. Wir haben getestet, welche Taschen das leisten.
-
- Schadstoffe, falsche Wattzahlen, instabile Handläufe: Kein Crosstrainer aus unserem Test konnte insgesamt überzeugen. Manche sind sogar in mehreren Punkten mangelhaft.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@drulrich: Bei Skihelmen verhält es sich ähnlich wie bei Fahrradhelmen. Ein festes Verfallsdatum gibt es nicht. Der TÜV empfiehlt, einen Skihelm aus Carbon oder Fiberglas aus Sicherheitsgründen nicht länger als 5 Jahre zu nutzen, der Hersteller Uvex spricht bei seinen Produkten von 8 Jahren. Bei InMould- oder ABS/Polycarbonat-Helmen kann ein Wechsel bereits nach 3-4 Jahren sinnvoll sein, je nach Beanspruchung und Lagerung. Ein Austausch sollte aber in jedem Fall nach einem Sturz gleich welcher Schwere sowie bei äußerlich sichtbaren Beschädigungen (Schale, Befestigung, Visier zerkratzt) erfolgen. (Bee)
Warum gibt es bei Skihelmen kein Herstellungs- oder Verfallsdatum wie bei Fahrradhelmen ? Sie erwähnen es nirgendwo . Oder hab' ich was übersehen ?
@cb66: aufgrund eines nur begrenzten Seitenumfangs für diesen Test, können wir den Fokus nur auf bestimmte Aspekte/ Themenschwerpunkt, bspw. Tipps für den Skihelmkauf legen. Allerdings kann der Tabelle entnommen werden, dass sowohl der schwerste, als auch einer der leichtesten Helme den besten Unfallschutz bieten. Wir werden Ihre Anmerkungen aufnehmen und für kommende Tests berücksichtigen. (Se)
Es gibt 2 grundlegende Technologien bei Skihelmen: Inmould und Hardshell. Angeblich ist Inmould leichter, Hardshell dafür stabiler. Dazu gibt es Helme, die beide Technologien und damit auch deren Vorteile verbinden (Hybrid-Helme) sollen. Wieso sind Sie auf dieses Thema überhaupt nicht eingegangen?
@cb66: Möglicherweise will Salomon dem Käufer damit sagen, mit seinem Helm 30 Prozent über der Klasse-B-Norm zu liegen, was immer das heißen mag. Wir haben die Helme jedoch wie im Artikel beschrieben anhand der härteren Klasse-A-Norm geprüft. Diese Prüfung bestand der Ranger2 im Hinblick auf die Durchstichfestigkeit nicht und konnte deswegen nur mit Ausreichend bewertet werden, siehe "So haben wir getestet" unter "Abwertungen". (Bee)