Anpassen, aufsetzen, abfahren – kaum ein Wintersportler saust mittlerweile ohne passenden Helm talwärts. Die Stiftung Warentest hat zehn Markenhelme getestet – zu Preisen von 90 bis 235 Euro. Die gute Nachricht: Viele Helme schneiden mit gut ab – oder wenigstens mit befriedigend. Doch häufig stimmen die Größenangaben nicht. Dabei ist es wichtig, dass ein Helm optimal sitzt.
Testergebnisse für 10 Ski- und Snowboardhelme für Erwachsene 12/2016
Liste der 10 getesteten Produkte
Gute Helme – und Ausreißer
Die meisten Helme für Ski- und Snowboarder erreichen ein gutes oder wenigstens befriedigendes test-Qualitätsurteil. Einen Helm mussten wir allerdings auf mangelhaft abwerten: Beim POC Fornix fanden die Tester krebserzeugender Stoffe im Kinnpolster. Schade – im Prüfpunkt Unfallschutz bekam der Helm die Note gut. Nicht gut beim Unfallschutz schnitt der Helm Salomon Ranger2 ab. Er schaffte hier nur ein ausreichend.
Skibrille muss zum Helm passen
Sehr viele Skiläufer tragen beim Pistenspaß eine Skibrille. Allerdings passt nicht jede Skibrille zu jedem Helm. Der Gesichtsausschnitt unterscheidet sich von Kopfschutz zu Kopfschutz. Wer einen neuen Helm kaufen will, sollte seine Skibrille deshalb zur Anprobe mitnehmen. Übrigens: Die Hersteller bieten mittlerweile Skibrillen an, die speziell an die Helme angepasst sind. Nach dem Freischalten des Tests lesen Sie, ob die Spezialbrillen tatsächlich so gut passen, wie versprochen.
Tipp: Sie wollen ganz ohne Brille fahren? Es gibt auch Helme mit Visier. Unsere Partnerorganisation VKI aus Österreich hat solche Helme getestet. Sie finden den Testbericht Skihelme mit Visier bei uns auf test.de.
Nicht im Versandhandel kaufen
Ein Helm schützt nur, wenn er passt. Die Schale darf weder zu groß noch zu klein sein. Die Polster müssen sich angenehm an die Schädeldecke schmiegen. Es darf keine Druckstellen geben. Die können auf Dauer richtig weh tun. Die Anbieterangaben zu den Größen sollten also stimmen. Wir haben nachgemessen und festgestellt: Häufig stimmen die Angaben nicht mit der tatsächlichen Größe überein. Deshalb der Tipp: Einen Helm kauft man im Zweifel nicht per Versand, sondern besser bei einem gut sortierten Fachhändler.
Helme mit begrenzter Lebensdauer
Nach einem Unfall muss der Helm unbedingt ausgetauscht werden. Doch wann muss ein Helm gewechselt werden, auch wenn es nicht gekracht hat? Je nach Intensität der Nutzung des Helms geht der Tüv Süd von einer Lebensdauer von drei bis fünf Jahren aus. Das bestätigen auch die Anbieter. Selbst ohne Benutzung empfiehlt beispielsweise Uvex, den Helm spätestens nach acht Jahren auszutauschen.
Tipps für den Helmkauf
- Probieren Sie die Helme in der Reihenfolge der Testergebnisse an. Den Besten zuerst, dann die anderen Guten.
- Wenn keiner der guten Helme passt: Greifen Sie zur Not auch zu einem Modell mit befriedigendem Unfallschutz, wenn er perfekt sitzt.
- Bringen Sie zum Helmkauf die Skibrille mit zur Anprobe. Selten passen Helm und Brille zueinander. Die Helmanbieter haben zum Helm passende Brillen im Angebot. Auch die sollten Sie unbedingt probieren. So zeigt sich schnell, ob etwa der Helmrand auf die Brille und damit auf die Nase drückt.
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- Gute Gründe, Kindern ein Laufrad zu schenken, gibts viele – doch im Laufrad-Test der Stiftung Warentest sind viele Modelle mangelhaft. Meist wegen Schadstoffen.
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- Fahrradtaschen sollen auf Touren Kleidung trocken transportieren oder im Stadtverkehr Laptops gut vor Regen schützen. Wir haben getestet, welche Taschen das leisten.
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- Was kostet der Skispaß im Schnee? Unsere österreichische Partnerorganisation hat die Preise für 100 Skigebiete verglichen.
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@drulrich: Bei Skihelmen verhält es sich ähnlich wie bei Fahrradhelmen. Ein festes Verfallsdatum gibt es nicht. Der TÜV empfiehlt, einen Skihelm aus Carbon oder Fiberglas aus Sicherheitsgründen nicht länger als 5 Jahre zu nutzen, der Hersteller Uvex spricht bei seinen Produkten von 8 Jahren. Bei InMould- oder ABS/Polycarbonat-Helmen kann ein Wechsel bereits nach 3-4 Jahren sinnvoll sein, je nach Beanspruchung und Lagerung. Ein Austausch sollte aber in jedem Fall nach einem Sturz gleich welcher Schwere sowie bei äußerlich sichtbaren Beschädigungen (Schale, Befestigung, Visier zerkratzt) erfolgen. (Bee)
Warum gibt es bei Skihelmen kein Herstellungs- oder Verfallsdatum wie bei Fahrradhelmen ? Sie erwähnen es nirgendwo . Oder hab' ich was übersehen ?
@cb66: aufgrund eines nur begrenzten Seitenumfangs für diesen Test, können wir den Fokus nur auf bestimmte Aspekte/ Themenschwerpunkt, bspw. Tipps für den Skihelmkauf legen. Allerdings kann der Tabelle entnommen werden, dass sowohl der schwerste, als auch einer der leichtesten Helme den besten Unfallschutz bieten. Wir werden Ihre Anmerkungen aufnehmen und für kommende Tests berücksichtigen. (Se)
Es gibt 2 grundlegende Technologien bei Skihelmen: Inmould und Hardshell. Angeblich ist Inmould leichter, Hardshell dafür stabiler. Dazu gibt es Helme, die beide Technologien und damit auch deren Vorteile verbinden (Hybrid-Helme) sollen. Wieso sind Sie auf dieses Thema überhaupt nicht eingegangen?
@cb66: Möglicherweise will Salomon dem Käufer damit sagen, mit seinem Helm 30 Prozent über der Klasse-B-Norm zu liegen, was immer das heißen mag. Wir haben die Helme jedoch wie im Artikel beschrieben anhand der härteren Klasse-A-Norm geprüft. Diese Prüfung bestand der Ranger2 im Hinblick auf die Durchstichfestigkeit nicht und konnte deswegen nur mit Ausreichend bewertet werden, siehe "So haben wir getestet" unter "Abwertungen". (Bee)