Das Angebot an Sicherheitssoftware für Android-Handys ist groß. Doch was taugen die Schutzprogramme? Wie gut schützen sie das Handy vor Schadsoftware und den Nutzer vor betrügerischen Phishing-Seiten? Helfen Sie, wenn das Handy weg ist? Die Stiftung Warentest hat 17 Sicherheits-Apps getestet und mit den auf dem Smartphone vorinstallierten Schutzmechanismen verglichen. Fazit: Einige Apps schützen zuverlässig, doch etliche wiegen ihre Nutzer in falscher Sicherheit.
Sicherheits-Apps im Test
Testergebnisse für 18 Sicherheits-Apps für Android 01/2019
Sicherheits-Apps für Android 01/2019 - Mobile Security
Avast Mobile Antivirus & Virenschutz
Avast Mobile Antivirus & Virenschutz (Gratisversion)
AVG Antivirus
AVG AntiVirus (Gratisversion)
Avira Antivirus Security
Bitdefender Mobile Security & Antivirus
BullGuard Mobile Security and Antivirus (Gratisversion)
Cheetah Mobile Security Master
Dr. Web Security Space
Eset Mobile Security & Antivirus
Eset Mobile Security & Antivirus (Gratisversion)
F-Secure Safe Internet Security & Mobile Antivirus
Kaspersky Antivirus und Handy Schutz
Lookout Antivirus & Sicherheit
Norton Antivirus & Sicherheit
Sophos Mobile Security
TrustGo Antivirus & Mobile Security
Sicherheits-Apps für Android 01/2019 - Google
Google Android vorinstallierte Sicherheitsfunktionen
Schutz vor Malware: Etliche Apps sehr gut, eine mangelhaft
Für Android gibt es zwar keine klassischen „Viren“, die sich quasi von selbst verbreiten. Doch versuchen Kriminelle immer wieder, Nutzer mit Tricks dazu zu bringen, schädliche Apps selbst zu installieren. Sicherheits-Apps sollen Schadsoftware im Handyspeicher finden und jeden Versuch unterbinden, sie zu installieren. Die Tester haben das mit 2 000 aktuellen Schadprogrammen geprüft. Erfreulich: Etliche Apps erkannten fast alle Schädlinge. Der auf Android-Handys vorinstallierte Schutzschild „Google Play Protect“ fand dagegen nur etwas mehr als die Hälfte. Am schlechtesten schützt Cheetah: Das Programm fand nur knapp 170 der 2 000 Schädlinge.
Das bietet der Test von Sicherheits-Apps
Testergebnisse.
Unsere Tabelle zeigt Bewertungen von 17 Sicherheits-Apps für Android-Smartphones, darunter Programme von Kaspersky, AVG, Norton und Avira. Ebenfalls getestet haben wir das auf Android-Handys vorinstallierte Schutzprogramm. Bewertet wurden Schutzfunktion, Hilfe nach Verlust des Handys, Handhabung, Akkubelastung und Datensendeverhalten. Neun Programme sind gut, vier befriedigend, drei ausreichend und zwei mangelhaft.
Tipps und Hintergrund.
Wir erklären, wer sein Handy mit einer Sicherheits-App schützen sollte, wie Sie Ihr Android-Smartphone sicher nutzen und wie eine Fernortung per SMS funktioniert.
Heftartikel.
Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf den Testbericht aus test 1/2019.
Schutz vor Phishing: Viele Programme versagen
Mit gefälschten Webseiten, die zum Beispiel aussehen wie die von Amazon, Ebay oder Paypal, versuchen Betrüger, an wichtige Zugangsdaten zu kommen. „Phishing“ wird das genannt – von „Password fishing“, also Angeln nach Passwörtern. Sicherheits-Apps sollten den Nutzer warnen, wenn er eine solche Betrüger-Website ansurft. Der Testsieger warnt immerhin bei 227 von 250 Phishing-Seiten. Viele andere schützen dagegen kaum oder gar nicht vor Phishing. Auch die Schutzfunktion „Safe Browsing“, die Google in seinen Chrome-Browser einbaut, versagt diesmal.
Hilfe bei Verlust: Nur wenige besser als Google
Ist das Handy weg, will der Nutzer wissen, wo es steckt. Jedes Android-Gerät, das auf ein Google-Nutzer-Konto angemeldet ist, lässt sich über die Website von Google aus der Ferne orten. Auf dem gleichen Weg lässt sich das Handy aus der Ferne auch sperren oder löschen. Voraussetzung: Das Gerät hat eine Internetverbindung. Um das Handy aus der Ferne orten zu können, muss zudem seine Ortungsfunktion eingeschaltet sein. Das alles ist ab Werk schon recht gut gelöst. Einige Apps gehen darüber hinaus, indem sie es zum Beispiel möglich machen, Handys auch per SMS zu orten, zu sperren und zu löschen. Doch manche reißen dabei neue Sicherheitslücken, etwa durch unwirksame Sperrmechanismen.
[Update 28.01.2019]: Neue Vorgaben für Apps ab März
Google hat inzwischen seine Vorgaben für App-Entwickler so geändert, dass Sicherheits-Apps ab März 2019 unter anderem nicht mehr auf SMS zugreifen können. Der Fernzugriff per SMS, den zum Testzeitpunkt einigen Apps boten, wird dann nicht mehr möglich sein. Erste Anbieter haben ihre Apps schon entsprechend geändert.
Nutzerkommentare, die vor dem 19. Dezember 2018 gepostet wurden, beziehen sich auf die Vorgängeruntersuchung aus test 2/2016.
- Das Smartphone ist weg – der Albtraum jedes Nutzers. Erste Maßnahme: das vermisste Handy mit einem anderen Telefon anrufen. Ist kein Klingeln oder Vibrieren zu hören, ist...
- Dank der Online-Ausweisfunktion lassen sich von Kfz-Zulassung bis Bafög-Antrag bereits einige Dinge online erledigen. Das funktioniert auch mit dem Smartphone.
- Für Autofahrer ist die Nutzung einer Blitzer-App illegal. Bei einem Verstoß droht dem Fahrer mindestens ein Bußgeld in Höhe von 75 Euro und ein Punkt in Flensburg.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
MS2010 am 18.02.2021 um 20:16 Uhr
Wird Smartworld ohne Goolge und Playstore möglich?
Sehr geehrtes Test-Team, Sie raten in 2019, androide Apps ausschließlich aus dem Playstore zu laden. Ist denn inzwischen ein sicherer Download (ohne Schadsoftware) und ohne dem großen G möglich? Ein Internet-Test riet im vergangenem Jahr zu F-Droid, und beschrieb viele weitere interessante Aspekte / Hinterfragungen, die Ihrem Beitrag widersprechen. Darf ich ihn hier benennen? Kenne jedoch weder ihn, noch seinen empfohlenen Anbieter. Ich freue mich auf das Jahr, in dem es endlich umfassende Europäische Digital- und Techniksysteme gibt - abseits großer Weltkonzerne oder diktatorischer Staaten, versteht sich. Vielen Dank.
Ich wusste noch gar nicht, dass Schutzsoftware auch für das Smartphone notwendig ist. Ich dachte, dass nur Computer davon betroffen wären. Vielen Dank für den Hinweis.
@columbo: Die Änderung der Google-Richtlinie hinsichtlich der SMS-Befehle z.B. beim Diebstahlschutz sowie der Anruf-Filterung betrifft alle Apps, die diesen Service anbieten. Wir planen, eine Meldung dazu zu bringen. Der Diebstahlschutz kann aber auch über ein Webinterface gesteuert werden. Dass wir einen Test mit nicht gerouteten Geräten durchführen, beschreiben wir im „So haben wir getestet“ und ist unserer Meinung eigentlich auch selbstverständlich: Wir testen immer in der Situation, die ein Anwender am häufigsten vorfindet. Die Dual-SIM-Funktion aber haben wir jetzt bei allen Programmen nachgetestet. Die Funktion entspricht unseren Erwartungen und den Ergebnissen des Tests. Bei allen Apps (auch bei Eset) hat die Anti-Theft-Funktion ohne Einschränkungen funktioniert. Möglich wäre, dass dies vom Dual-Sim-Handy abhängig ist - wir haben mit einem Samsung S9 getestet. (Bu)
Laut der aktuellen User Bewertungen musste Testsieger Eset aufgrund geänderter Google Richtlinien die Funktionen Anruf- und SMS-Filter, Anti-Theft und App Sperre gänzlich einstellen. Eset hat dies in seiner Antwort bestätigt. Auf der Eset Homepage ist ferner zu lesen, dass die Eset Android App weder gerootete Geräte unterstützt, noch solche mit Dual-SIM Funktion. Dieser Hinweis fehlt ihm Testbericht, wäre aber wichtig gewesen, weil inzwischen alle Hersteller (auch von Premium Smartphones) Dual-fähige Geräte produzieren.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Sehr geehrtes Test-Team,
Sie raten in 2019, androide Apps ausschließlich aus dem Playstore zu laden.
Ist denn inzwischen ein sicherer Download (ohne Schadsoftware) und ohne dem großen G möglich?
Ein Internet-Test riet im vergangenem Jahr zu F-Droid, und beschrieb viele weitere interessante Aspekte / Hinterfragungen, die Ihrem Beitrag widersprechen. Darf ich ihn hier benennen? Kenne jedoch weder ihn, noch seinen empfohlenen Anbieter.
Ich freue mich auf das Jahr, in dem es endlich umfassende Europäische Digital- und Techniksysteme gibt - abseits großer Weltkonzerne oder diktatorischer Staaten, versteht sich. Vielen Dank.
Ich wusste noch gar nicht, dass Schutzsoftware auch für das Smartphone notwendig ist. Ich dachte, dass nur Computer davon betroffen wären. Vielen Dank für den Hinweis.
@columbo: Die Änderung der Google-Richtlinie hinsichtlich der SMS-Befehle z.B. beim Diebstahlschutz sowie der Anruf-Filterung betrifft alle Apps, die diesen Service anbieten. Wir planen, eine Meldung dazu zu bringen. Der Diebstahlschutz kann aber auch über ein Webinterface gesteuert werden.
Dass wir einen Test mit nicht gerouteten Geräten durchführen, beschreiben wir im „So haben wir getestet“ und ist unserer Meinung eigentlich auch selbstverständlich: Wir testen immer in der Situation, die ein Anwender am häufigsten vorfindet.
Die Dual-SIM-Funktion aber haben wir jetzt bei allen Programmen nachgetestet. Die Funktion entspricht unseren Erwartungen und den Ergebnissen des Tests. Bei allen Apps (auch bei Eset) hat die Anti-Theft-Funktion ohne Einschränkungen funktioniert. Möglich wäre, dass dies vom Dual-Sim-Handy abhängig ist - wir haben mit einem Samsung S9 getestet. (Bu)
...man sollte schon sehr leidensfähig und werberesistenz sein um sich diese Freeware ( egal welche ) auf sein Smartphone zu installieren.
Laut der aktuellen User Bewertungen musste Testsieger Eset aufgrund geänderter Google Richtlinien die Funktionen Anruf- und SMS-Filter, Anti-Theft und App Sperre gänzlich einstellen. Eset hat dies in seiner Antwort bestätigt.
Auf der Eset Homepage ist ferner zu lesen, dass die Eset Android App weder gerootete Geräte unterstützt, noch solche mit Dual-SIM Funktion. Dieser Hinweis fehlt ihm Testbericht, wäre aber wichtig gewesen, weil inzwischen alle Hersteller (auch von Premium Smartphones) Dual-fähige Geräte produzieren.