Kritische Funde: Diese Schadstoffe haben wir gefunden
Nickel. Kann Allergien auslösen. Etwa 10 Prozent aller Kinder sind bereits gegenüber Nickel sensibilisiert. Nach der Bedarfsgegenständeverordnung dürfen Gegenstände mit längerem Hautkontakt maximal 0,5 Mikrogramm Nickel pro Quadratzentimeter und Woche freisetzen. Dieser Grenzwert sollte generell für Spielzeug gelten, da unklar ist, ab welcher Kontaktzeit Nickel eine Sensibilisierung auslösen kann.
Nonylphenol. Es dient als Zusatz für Kunststoffe und der Herstellung von Nonylphenolethoxylaten (NPE). NPE werden als Tenside in der Textilherstellung sowie in der Farben- und Lackproduktion eingesetzt. Die Stoffe sind für Wasserorganismen giftig. Gelangen NPE über Abwässer in die Umwelt, bauen sie sich zu Nonylphenol ab. Nonylphenol beeinflusst das Hormonsystem. Es schädigt vermutlich die Fortpflanzungsfähigkeit und das Kind im Mutterleib. Zur Vorsorge sollte es nicht in Spielzeug enthalten sein.
Phthalate. Diese Weichmacher machen vor allem PVC elastisch. Phthalate dünsten mit der Zeit aus, können auswaschen oder sich durch Reibung lösen. In der Umwelt sind sie fast überall nachzuweisen, beim Menschen oft im Blut und Urin. Bestimmte Phthalate beeinträchtigen die Fortpflanzungsfähigkeit. Sie sind in Spielzeug verboten. Wir fanden Diisobutylphthalat (DIBP) im Test. DIBP kann wie das in Spielzeug verbotene DEHP die Fortpflanzungsfähigkeit gefährden.
PAK, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. PAK gelangen ins Spielzeug meist über Weichmacheröle, die Kunststoff griffig machen, und über Ruße in Farbmischungen. Einige PAK können Krebs erzeugen, das Erbgut verändern oder der Fortpflanzungsfähigkeit schaden. Derzeit wird in der EU diskutiert, den Grenzwert von acht krebserzeugenden PAK auf 0,2 Milligramm pro Kilogramm zu beschränken. Ab 2013 würde die neue Spielzeug-Richtlinie 1 000 Milligramm dieser PAK pro Kilogramm erlauben.
Schwermetalle. Sie kommen in Farben und Kunststoffen vor. Kadmium schädigt die Nieren, reichert sich im Körper an. Blei kann schon in geringen Mengen die Intelligenz mindern und aufs Hormonsystem wirken. In der neuen Spielzeug-Richtlinie liegt der Blei-Grenzwert höher als in der alten. Die Weltgesundheitsorganisation fordert ein Verbot von Blei in Spielzeug.
Zinnorganische Verbindungen. Sie stabilisieren PVC. Dibutyl- (DBT) und Dioctylzinnverbindungen (DOT) erhöhen die Licht- und Hitzebeständigkeit. DOT und DBT können das Immunsystem schädigen. Einige DBT-Verbindungen können die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen und das Kind im Mutterleib schädigen. Ab 2012 soll ein Grenzwert von 1 000 Milligramm Zinn pro Kilogramm gelten. Prüfsiegel wie Ökotex Standard 100, LGA tested oder Blauer Engel für textiles Spielzeug fordern für DBT nur 0,05 bis 2 mg/kg.