
VTB Bank: Die Mutter ist russisch, die Tochter österreichisch.
VTB Bank, Denizbank und Amsterdam Trade Bank sind russisch. Doch Spargeld in Deutschland unterliegt europäischem Schutz. test.de erklärt die Rechtslage.
Viele Nachfragen von Lesern
Immer wieder fragten in den vergangenen Wochen Leser bei uns nach, die ihr Geld bei der VTB Direktbank in Wien angelegt haben. Die Bank ist russisch und die Ukrainekrise macht den Sparern Sorgen. Sie fürchten, dass die guten Zinsangebote der VTB Direktbank nur dazu dienen, Geld zu sammeln und nach Russland zu schleusen. So könnten die Russen Kapitalabflüsse von 100 Milliarden Dollar teilweise kompensieren. So viel Geld ist nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds bereits aus Russland abgezogen worden. Die wichtigste Botschaft zuerst: Ängste um die eigenen Ersparnisse bei der VTB Direktbank sind unbegründet. Die Zweigniederlassung der VTB Direktbank in Frankfurt am Main, bei der Sparer aus Deutschland ihr Geld anlegen, gehört zur österreichischen VTB Direktbank mit Sitz in Wien. Sie ist eine eigenständige Tochter der russischen Mutter, die sich zu zwei Dritteln in russischem Staatsbesitz befindet.
100 000 Euro pro Person geschützt
Geriete die russische Muttergesellschaft VTB ins Schlingern, wäre die österreichische Tochter davon nicht direkt betroffen. Da sie ihren Sitz in Wien und damit in der Europäischen Union (EU) hat, unterliegt sie der österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA und der österreichischen „Einlagensicherung der Banken & Bankiers“. Ginge die Bank pleite, müsste die österreichische Einlagensicherung Spargeld bis zu 100 000 Euro pro Person ersetzen. Ist sie dazu nicht in der Lage, würde die EU helfen, um den gesetzlich garantierten Schutz der Sparguthaben sicherzustellen. So ist es zwischen den Mitgliedsstaaten vereinbart. Auch die Denizbank mit sieben Standorten in Deutschland ist eine eigenständige österreichische Universalbank mit Sitz in Wien. Die Bank gehört zu knapp 100 Prozent der russischen Sberbank, der größten Bank Russlands. Die Sberbank wiederum ist ebenfalls zum größten Teil im Staatsbesitz.
Denizbank unterliegt österreichischem Recht
Auch die Denizbank unterliegt dem österreichischen Bankwesengesetz. Hier würden Sparer für den Fall, dass die Bank pleiteginge, ebenfalls von der österreichischen Einlagensicherung entschädigt. Die Amsterdam Trade Bank (ATB) ist seit dem Jahr 2001 eine Tochter der russischen Alfa-Bank Gruppe, der größten Privatkundenbank in der Russischen Förderation. Seit 2006 ist die ATB auf dem privaten Sparmarkt in Deutschland aktiv. Die Bank hat eine Zulassung der niederländischen Zentralbank DNB. Ginge die Bank pleite, würden die Niederländer alle Sparguthaben bis 100 000 Euro pro Anleger entschädigen.