ETF
ETF ist die Abkürzung für Exchange Traded Fund, börsengehandelter Fonds. Meistens bilden ETF einen Index nach, zum Beispiel den Weltaktienindex MSCI World. Es gibt Aktien- und Renten-ETF. Renten-ETF bilden Anleiheindizes nach. Mehr Infos in unserem Special ETF: Mit Indexfonds Geld anlegen.
Kauf
ETF werden ähnlich wie andere Wertpapiere an der Börse gehandelt. Anleger geben dazu bei ihrer Bank eine entsprechende Order auf. Sie benötigen dazu ein Wertpapierdepot.
Replikation, physisch
Die ETF kaufen alle oder nur einen Teil der Wertpapiere aus dem Index, den sie nachbilden.
Replikation, synthetisch
Die ETF kaufen andere Wertpapiere als die aus dem Index. Über ein Tauschgeschäft (Swap) stellen sie sicher, dass sich der Kurs wie der Index entwickelt.
Swap
Swap heißt Tausch. Tauschpartner ist häufig der Mutterkonzern des ETF-Anbieters. Er liefert dem ETF die Wertentwicklung des Index. Der Swap darf zur Sicherheit 10 Prozent des Fondsvermögens nicht übersteigen (Was ist eigentlich ein Swap-ETF?).
Wertpapierleihe
ETF verleihen die Wertpapiere aus dem Fondsvermögen häufig und erhalten dafür eine Vergütung. Leihgeschäfte werden meist abgesichert.
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Ich finde ihr Argument im Abschnitt „Haben aktiv gemanagte Fonds noch eine Chance?” zu stark vereinfacht, da Sie hier ignorieren dass aktives Management ein Nullsummenspiel ist. Denn alle Marktteilnehmer sind zwangsläufig im Schnitt „so gut wie der Markt“ und „den Markt schlagen“ (genauer das Generieren von Alpha) ist ein Nullsummenspiel.
Wenn nun vor allem jene Marktteilnehemer, die schlecht im „den Markt schlagen” sind auf passive Geldanlage umschwenken (was nicht besonders unrealistisch klingt), wird der Markt sogar – dank ETFs – effizienter und das „Markt schlagen” schwieriger (was wiederum immer mehr Investoren zu passivem Geldanlegen bewegen dürfte bis nur noch ein unbelehrbarer Rest und die aktiven Investoren, die das Alpha von dem unbelehrbaren Rest abgraben, übrig sind).
@guru52: Ob ein Fonds Wertpapierleihe macht oder nicht, fließt nicht in die Fondsbewertung ein (es geht bei diesem Thema nicht nur um ETF). Für Gegenpartei-Risiken, die sich aus solchen Geschäften ergeben, müssen Sicherheiten hinterlegt werden und es gibt weitere Anforderungen an solche Geschäfte um die – eh eher kleinen – Risiken weiter zu minimieren. Im Fondsprospekt kann man in der Tat erfahren, ob Wertpapierleihe gemacht wird (und im Jahresbericht sieht man, was der Fonds damit verdient hat). Manche ETF-Anbieter zeigen das auch zeitnah und detailliert auf Ihrer Website. Einige Fonds schließen Wertpapierleihe im Prospekt nicht aus, machen es in der Praxis aber nicht, könnten damit aber jederzeit anfangen. Machen Fonds schließen Wertpapierleihe auch im Prospekt aus, könnten ihn aber jederzeit ändern (der Anleger würde informiert werden) und dann damit anfangen. Deshalb ist die Wahl eines Fonds, der Wertpapierleihe betreibt, keine Garantie, dass dies so bleibt. HSBC zum Beispiel hatte bei seinen ETF Wertpapierleihe ausgeschlossen und inzwischen wieder zugelassen...
Zur Einordnung: Wertpapierleihe gehört zu den kleinen Restrisiken (im Prospekt werden Risiken ja seitenweise aufgezählt). Sie sind aber so klein und selten, dass sie sich nicht quantifizieren lassen. Und im Gegensatz zu manch anderen Risiken steht diesen auch ein kleiner Ertrag gegenüber.
In dem zuvor zitierten Beitrag heißt es:
"Also gilt auch hier der Rat: Achten Sie auf Transparenz und prüfen Sie unbedingt die Richtlinien zur Wertpapierleihe der ETF-Anbieter um sicherzustellen, dass diese Ihrem eigenen Risikoprofil entsprechen. Neben dem KIID eignen sich der Verkaufsprospekt, die Halbjahres- und Jahresberichte der Fonds als Informationsquellen. Schauen Sie dabei bitte genau hin."
Wird das beim Finanztest-Rating der ETFs berücksichtigt, oder sollte ich mich da selber einlesen?
Ich weise auch höflich auf den sehr fundierten Gastbeitrag von Frau Professor Dr. Stefanie Hehn hin https://schliesslich-ist-es-ihr-geld.de/wie-sicher-ist-ihr-geld-in-etfs-gastbeitrag-prof-dr-stefanie-hehn/ – mit den Stichworten Ausfallrisiko, Replikationsmethode und Wertpapierleihe. Es ist alles sehr gut verständlich von ihr erklärt. Danke auch an das test.de-Team für die gute Arbeit!
@Nedland4: Das gehört zum täglichen Geschäft, dass Aktien aus einem Index fliegen und andere reinkommen. Eigentlich werden solche Wechsel einige Tage im Voraus angekündigt. Zur Schlussauktion am Tag X fliegt dann eine Aktie raus und später kommt dann eine andere Aktie rein - zum Gegenwert, der für den Aussteiger erlöst wurde. Es muss also keiner innerhalb von Stunden oder gar Minuten reagieren. Aber in der Tat könnte es so zu einem so hohen Angebot oder einer so hohen Nachfrage kommen, die auch in der Schlussauktion zu ungewöhnlichen Preisen führen könnten. Oder andere Marktteilnehmer antizipieren das und können einen Profit draus schlagen. Wir können nicht ausschließen, dass das auch passiert. Aber im Prinzip lässt sich auch so ein Problem lösen, zum Beispiel durch angepasste Indexregeln. Und uns ist nicht bekannt, dass solche Effekte im Börsenalltag eine Rolle spielen (auch nicht in den USA, wo ETF noch bedeutender sind). (PK)