
Die meisten europäischen Banken sind krisenfest. Das ergab der Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB). Durchgefallen sind von 130 Instituten 25. Darunter waren allerdings keine Großbanken und mit der Münchener Hypothekenbank nur ein deutscher Anbieter.
Zwölf Banken erhielten nachträglich grünes Licht
Der Stresstest, den die EZB im Oktober 2014 veröffentlicht hat, wurde bereits Ende 2013 durchgeführt. Seitdem haben einige Banken ihr Eigenkapital erhöht. Darunter sind auch zwölf, die im Test durchgefallen waren. Sie erhielten nachträglich grünes Licht von der EZB – auch die Münchener Hypothekenbank.
Wie robust sind die Banken im Krisenfall?
Im Mittelpunkt des EZB-Tests stand die Eigenkapitalquote der Banken. Sie beschreibt, wie viel eigenes Geld eine Bank im Verhältnis zu ihrer Bilanzsumme hat. Eine hohe Quote bedeutet, dass im Krisenfall ein komfortabler Verlustpuffer vorhanden ist. In ihrem Test prüfte die EZB auch, wie sich das Eigenkapital in länger anhaltenden Krisen entwickeln würde.
Kritiker halten Stresstest für wenig aussagekräftig
Skeptiker bezweifeln, dass der Stresstest die Wechselwirkungen einer sich hochschaukelnden Bankenkrise abbildet. Manche Geldanlagen der Banken könnten in einer Krise drastisch an Wert verlieren. Wie hoch solche Verluste ausfallen würden, lässt sich allenfalls vage vorhersagen.
Pro Kunde 100 000 Euro geschützt
Für Anleger entscheidend ist die gute Sicherung ihres Spargeldes. Innerhalb der Europäischen Union sind gesetzlich pro Kunde 100 000 Euro geschützt. Bei vielen Banken gibt es zusätzlich verbundeigene Sicherungssysteme, die sogar Einlagen in Millionenhöhe abdecken – wie der Sicherungsfonds des deutschen Bankenverbands.
Nicht alle Länder sind gleich gut gewappnet
In einigen EU-Staaten steht die Einlagensicherung allerdings auf schwachen Füßen. Finanztest bezweifelt zum Beispiel, dass Länder wie Bulgarien oder Estland für größere Bankenkrisen gut gewappnet wären, und nimmt deshalb Angebote aus diesen Ländern nicht in seinen Zinstest auf.
-
- Am 31. Januar 2020 ist das Vereinigte Königreich aus der EU ausgeschieden. Ob Reisen, Studium, Geldanlage oder Rente: test.de sagt, welche Folgen das für EU-Bürger hat.
-
- Minuszinsen ärgern Anleger. Doch genügend Banken bieten für Guthaben ein kleines Zinsplus. Zudem zeichnet sich eine Wende zugunsten der Verbraucher ab.
-
- Wer Geld sicher anlegen will, sollte wissen, welche Einlagensicherung einspringt, wenn die Bank pleitegeht. Wir sagen, welche Sicherungssysteme es gibt und welche...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.