Die Werbung, die Sie im Internet sehen, ist meist individuell auf Sie zugeschnitten. Während der eine Urlaubsangebote präsentiert bekommt, erscheint bei dem anderen eine Anzeige für Babynahrung – je nachdem, auf welchen Webseiten er sich zuvor getummelt hat. Auskunft darüber geben, Sie ahnen es: Cookies.
Wie funktionieren Cookies?
Beim Besuch einer Webseite speichert der Browser den Umstand des Besuchs als Textdatei (Cookie). Besucht der Nutzer dieselbe Webseite später wieder, dann sendet der Browser (zum Beispiel Chrome, Firefox, Edge oder Safari) die Textdatei zurück an die Webseite. Diese liest die im Cookie gespeicherten Angaben aus und weiß dann zum Beispiel, dass immer noch eine Hose, ein Hemd und ein Gürtel im Warenkorb liegen. Mit Hilfe von Cookies kann also im weitesten Sinne ein Nutzer wiedererkannt werden – etwa wenn die ID mit einem Nutzerkonto verknüpft ist, das Zahlungsdaten und damit Klarnamen umfasst. Zumindest aber als derjenige, in dessen Browser das fragliche Cookie abgelegt wurde. Absender dieser kleinen Texte sind die Betreiber der Webseite (First-Party-Cookie) oder ihre Geschäftspartner (Third-Party-Cookie).
Was können First-Party-Cookies?
Cookies ermöglichen es zum Beispiel, beim Onlineeinkauf den Warenkorb zu füllen, ohne sich auf jeder Unterseite eines Händlers neu als ein und derselbe Kunde anmelden zu müssen. Schon einmal gesuchte Begriffe ergänzt der Browser oft schon nach Eingabe weniger Buchstaben. Das ist komfortabel. Mit Hilfe anderer Cookies analysieren Webseitenbetreiber das Surfverhalten von Internetnutzern und optimieren ihre Website. So erkennen sie etwa, ob die Besucher ihrer Seite immer wieder an derselben Stelle abspringen, weil die Benutzerführung unlogisch ist. Wieder andere Cookies helfen Werbetreibenden zu erkennen, welche Webseiten überhaupt besucht wurden, und so die Werbung auf die vermuteten Interessen der Besucher abstimmen – also personalisieren – zu können.
Was machen Third-Party-Cookies?
First-Party-Cookies sind nur für die Webseitenbetreiber selbst abrufbar. Wer aber etwa das Surfverhalten seiner Nutzer darüber hinaus verfolgen will, muss mit anderen Dienstleistern kooperieren. Oft ist das Google Analytics. Auf ihrer Website binden die Anbieter dafür ein sogenanntes Third-Party-Cookie des jeweiligen Dienstleisters ein. Das geschieht auf unzähligen Webseiten. So kann der Dienstleister zum Beispiel das Surfverhalten der Nutzer über viele besuchte Webseiten hinweg dokumentieren und den Webseitenbetreibern zur Verfügung stellen. Die wissen nun etwas mehr etwa über ihre Besucher: Was schaut sich der Nutzer anderswo im Internet an? Welche Angebote interessieren ihn besonders? Mit diesen Erkenntnissen optimieren Webseitenbetreiber ihren Internetauftritt. Dazu reichen ihnen pseudonyme oder sogar anonyme Auswertungen.
Wie funktioniert Profiling?
Unbemerkt, geradezu heimtückisch wirkt die Surfanalyse durch Profilbildner. Sie ergänzen das aus unseren Suchanfragen etwa über Google oder eben aus Cookies gewonnene Wissen über Interessen (markentreu oder preisbewusst?) oder Kaufverhalten (abwägend oder impulsiv?) mit Angaben zu den verwendeten Geräten (Apple- oder Windows-Rechner?) und Wohnort (gehobene Lage oder Arme-Leute-Viertel?). Das teilweise mehrere hundert Details umfassende Wissen entscheidet womöglich über die Bonität bei der Kreditvergabe oder die Bezahlmöglichkeiten beim Onlineshopping. Wer Pech hat, zahlt dann auf Vorkasse statt auf Rechnung oder muss einen höheren Kreditzins berappen als andere. Cookies leisten einen, wenn auch kleinen Beitrag zum Wissen der Profilbildner.
Wie lange bleiben Cookies auf dem Rechner?
Webseitenanbieter und Werbefirmen versehen die Cookies mit einem Verfallsdatum. Sogenannte Session Cookies werden automatisch gelöscht, nachdem der Nutzer die Internetsitzung – also zum Beispiel den Einkauf oder das Bankgeschäft – beendet und den Browser schließt. Andere Cookies sind so programmiert, dass sie jahrelang im Browser gespeichert bleiben – es sei denn, man löscht sie.
Welcher Umgang mit Cookies empfiehlt sich?
Notwendige Cookies. Es ist nicht ratsam, von vornherein alle Cookies zu blockieren. Denn wichtige Funktionalitäten von Webseiten hängen davon ab, dass Cookies gesetzt werden können. Das liegt daran, dass der Browser ohne Cookies ziemlich vergesslich ist. Er kann sich zum Beispiel nicht merken, ob man eingeloggt ist – beim sozialen Netzwerk, im Onlineshop oder beim E-Mail-Dienst.
Cookies für Marketingzwecke. Alle anderen Cookies sind für Ihr Surferlebnis in der Regel irrelevant – Sie können sie also von vornherein ablehnen oder am Ende der Internet-“Session“ löschen. Seriöse Firmen geben in ihren Datenschutzerklärungen Hinweise auf die Nutzung von Cookies und auch Anleitungen, wie man sie blockieren oder löschen kann.