
Shopping-Clubs versprechen Schnäppchen im Internet. Für Kunden ist es einfach und kostenlos Club-Mitglied zu werden. Bis die Ware aber zu Hause eintrifft, vergehen drei bis vier Wochen. Finanztest verrät, was Mitglieder bei fünf Anbietern erwarten dürfen.
Zu diesem Thema bietet test.de einen aktuelleren Test: Shoppingclubs.
Viel Mode und Accessoires von Markenherstellern
Am Dienstagmorgen startet der Internetshop brands4friends drei neue Verkaufsprogramme: Ab diesem Tag gibt es Fernseher und Radios von Grundig, Hemden, Hosen, Jacken und Gürtel von Otto Kern für Damen und Herren und Mode der jungen Marke Blutsgeschwister. Je nach Ware sind die Preise bis zu 60 Prozent reduziert. Über die Sonderangebote informiert der Einkaufsclub per Online-Newsletter. Meist gibt es die Aktionsware nur für wenige Tage.
Rabatte von 50 Prozent und mehr
An manchen Tagen steht Nicole extra früher auf und schaut sich kurz vor sieben Uhr preiswerte Modeartikel von Markenherstellern auf ihrem Bildschirm an. Schon 15-mal hat die 31-jährige Berlinerin im Shopping-Club Schmuck, Handtaschen, Schuhe und Oberteile bestellt. Sie musste auf die Ware zwar einige Wochen warten, ist mit ihren Einkäufen aber zufrieden. Die Shopping-Clubs locken mit Rabatten auf Markenware von 50 bis 70 Prozent, manchmal sogar 80 Prozent.
Mitglied im Einkaufsclub werden
Wer bei der Schnäppchenjagd dabei sein will, muss sich anmelden. Neukunden können sich von Clubmitgliedern einladen lassen, nötig ist das aber nicht. Die Mitgliedschaft für die fünf Einkaufsclubs in unserer Übersicht ist kostenlos. Es genügt eine einfache Anmeldung auf der Internetseite, die Veranstalter wollen von den Neumitgliedern Namen, Adresse, Geburtsdatum und E-Mail wissen. Mode für Frau und Mann, Sportbekleidung, Reisen und manchmal Fahrräder verkauft brands4friends, seit kurzem eine Tochter des Internetmarktplatzes ebay. Viel Mode und Accessoires für Damen und Herren bietet BuyVIP, eine Tochter des Onlinehändlers Amazon. Ähnlich ist das Angebot des deutschen Ablegers der französischen Seite Vente-Privee. Markenangebote für Kinder und Schüler finden Eltern und Familien bei Limango. Wer mehr an Technik interessiert ist, wird bei Pauldirekt fündig. Im ständig wechselnden Angebot sind dort Digitalkameras, Navigationsgeräte, Notebooks und Handys.
Preise deutlich gesenkt
Finanztest hat sich Vertragsbedingungen, Versandregeln und die Preise einiger Produkte angeschaut. Den Service haben wir nicht getestet.
Die Preise der Club-Angebote liegen oft stark unter den unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller. Limango verkaufte Mitte März eine Pfanne für 60 Euro, die der Hersteller Küchenprofi mit 115 Euro angab. Über das Preisvergleichsportal www.guenstiger.de war keine billigere zu finden. brands4friends bot den LCD-Fernseher AEG CTV2201 mit 22 Zoll für 192 Euro an. Der Herstellerpreis lag bei 289 Euro. Allerdings hatte der Onlinehändler Amazon dasselbe Gerät für 190 Euro im Verkauf. Schwierig ist der Preisvergleich bei Modeartikeln. Meist verkaufen die Clubs Überschuss- oder Restware, die nicht mehr im Sortiment der Hersteller gelistet ist.
Verkaufsaktion endet nach drei Tagen
Die Verkaufsaktionen für einzelne Marken oder Produkte begrenzen die Clubs auf wenige Tage. Die Klamotten der Marke Blutsgeschwister gibt es bei brands4friends drei Tage, die Grundig-Geräte vier Tage lang zu bestellen. Manche Stücke sind aber schon nach wenigen Minuten ausverkauft. Wer nur dann nach Schnäppchen Ausschau hält, wenn er einen Artikel dringend benötigt, muss viel Glück haben. Denn wann ein Herrenschuh wieder günstig zu haben ist, erfährt er von seinem Club frühestens eine Woche im Voraus. brands4friends schickt an seine Mitglieder jeden Sonntag einen Appetit-Newsletter, der die Markenverkäufe der kommenden Woche und ihre Startzeit anzeigt. Was es genau gibt, erfahren sie erst, wenn der Verkauf beginnt.
Zwei bis vier Wochen Wartezeit
Nach der Bestellung müssen die Einkäufer zwei bis vier Wochen auf ihr Stück warten. Die Verkaufsveranstalter haben die Waren meist nicht auf Lager. Erst nach Ende der Verkaufsaktion bestellen und verteilen sie. Wer bis übermorgen ein Abendkleid für die Oper sucht, wird Pech haben.
Immer wieder bieten die Clubs wie im Schlussverkauf Ware gegen den saisonalen Trend an. Mäntel und warme Lederjacken der Edelmarke Belstaff beispielsweise verkaufte brands4friends erst Mitte März. Aber auch vor der Saison gibt es das passende Angebot: Sommerhemden, Badehose, Bikini und Sonnenbrille konnten Kunden schon im zeitigen Frühjahr bestellen.
Versandkosten mehrmals zahlen
Die Clubs lassen auf ihrer Homepage bis zu zehn, brands4friends mehr als ein Dutzend Verkaufsaktionen parallel laufen. Bestellen Kunden beim Berliner Einkaufsclub ein Oberteil aus der einen und den Gürtel aus einer zweiten Aktion, zahlen sie zweimal 6,90 Euro für den Versand. „Ab und zu bieten wir auch versandkostenfreie Aktionen oder Einkaufsgutscheine an, etwa als Belohnung für eine Weiterempfehlung“, sagt Claudia Gellrich, die Sprecherin von Brands4Friends. Beim Club BuyVIP ist das anders. Dort können Käufer in ihrem virtuellen Warenkorb Stücke aus mehreren Verkaufsaktionen sammeln und zahlen einmal 6,50 Euro für den Versand. Liegt der Bestellwert höher als 75 Euro, ist das Porto kostenlos. Schnäppchenjägerin Nicole hat eine Hose an brands4friends zurückgeschickt, weil sie nicht passte. Das muss sie binnen 14 Tagen nach Erhalt der Rechnung tun. Sie hat einen speziellen Rücksendeaufkleber auf das Paket geklebt, den sie mit der Hose bekam, und konnte sie so kostenfrei absenden. Die Hose war schon bezahlt, doch das Geld war wenig später wieder auf ihrem Konto.
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ich bin seit über 2 Jahre bei brands4friends, buyvip und co. und kann nichts negatives sagen, die sind echt gut, nun finde ich z.b. bestsecret-outlet mit Sofortversand viel besser als alle andere Clubs. Sie könnten auch googeln, da gibt es diverse Seiten im Netz wie z.b. readoz-blog usw. die eine Übersicht aller Shopping-Clubs mit Kundenbewertungen anbieten.
b4f kommentierte meine Einwände je Artikel 6,90€ Versandkosten zu zahlen mit dem Hinweis, dass b4f kein Lager unterhält und die Sendungen aus mehreren Auktionen nicht kommissionieren kann... klar weil dies Geld kostet und lieber auf die Kunden abgewälzt wird; wie schon erwähnt darf man sich durch die hohen Rabatte auf UVP nicht blenden lassen und die vlt. dann dennoch preiswerten Produkte durch hohe Versandkosten doch nur 'streetprice' zu bezahlen. Meine Empfehlung ist dies den Anbietern mitzuteilen....
Es sollte darauf hingewiesen werden, dass man bei Einkaufsclubs mit mehreren Mechanismen zu Einkäufen verführt wird, die man unter normalen Bedingungen (ohne Illusion einer einmaligen Gelegenheit) nicht getätigt hätte. Später ist die Bude voller und das Konto leerer als ohne Einkaufsclubs. Die günstigen Preise lassen sich über idealo etc auch ohne Zeitdruck und mit beliebig großer Produktauswahl finden. Die Clubs sind schön für Genuss-Shopper - wer sparen will, ist hier falsch!
Die bisherigen Kommentare zeugen leider von völliger Unkenntnis von Einkaufsclubs. Man muss dort nichts kaufen, man kann!!!
Ob nun Schuhe, Sonnenbrillen oder Kurztrips - jeder muss selbst wissen, was ihm der Spass wert ist. Ich habe schon oft wirklich tolle Schnäppchen bei brands4friends gemacht. Und der Preis war immer top - auch nach Recherche!!!
Laut gesundem Menschenverstand ist es unverständlich, daß man sich überhaupt mit solchen Einkäufen befasß! Es sei denn, man ist dummer als polizeilich zulässig!