„Sanfte sulfatfreie Pflege“, „zero Sulfate“ – so bewerben einige Anbieter ihre Shampoos. Sie greifen Sorgen von Verbrauchern auf, die zum Beispiel im Internet schreiben, Sulfat im Shampoo verursache trockene Kopfhaut und trockene Haare. Doch die meisten Menschen brauchen sich keinen Kopf zu machen: Shampoos enthalten gewöhnlich Laurylethersulfat. Auch wenn der Name auf „sulfat“ endet, zählt es chemisch gesehen nicht zu den Sulfaten, also Salzen der Schwefelsäure, sondern zu den Tensiden. Das sind waschaktive, fett- und schmutzlösende Substanzen. „Laurylethersulfate sind keineswegs hautunverträglich, die meisten Menschen können sie verwenden“, sagt Dr. Konrad Giersdorf, Chemiker bei der Stiftung Warentest. Außerdem werde es beim Waschen gleich wieder ausgespült. Haare schädigen kann Laurylethersulfat so wenig wie andere Tenside. Dafür sind Sonne, Kämmen und Färbungen verantwortlich. Nur bei häufiger Wäsche und sensibler Haut sind sanftere waschaktive Substanzen vorteilhaft, etwa Betaine. Sie verteuern Shampoos aber meist.