
Zweiteilige Backform Shake&Bake von Kaiser.

James Bond lässt grüßen: Kuchen geschüttelt, nicht gerührt. Mit der Shake&Bake-Form von Kaiser gelingt der Teig ohne Mixer und ohne Schüssel. So steht es auf der Packung. Einfach Zutaten einfüllen, zehn Sekunden shaken und ab in den Ofen. Klingt nach kinderleichtem Backvergnügen. Im Schnelltest mutiert der Spaß zur Fitnessübung.
Mit der Lizenz zum Backen
Klein ist die zweiteilige Guglhupf-Form. Kuchengröße: Kindergeburtstag. Das Original kommt von Betty Bossi aus der Schweiz. Das Label vermarktet unter anderem Kochrezepte und Küchenutensilien in einer eigenen Zeitschrift, über Kochbücher und im Onlineshop. Nun soll Shake&Bake auch in deutschen Küchen backen. Die Firma Kaiser, Spezialist für Backformen, bringt Shake&Bake rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft in die Geschäfte. Für fast 40 Euro. Im youtube-Spot steht James Bond Pate. Mit der „Lizenz zum Backen“ und unterlegt mit dem eigens dafür komponierten Song „Top Secret Agent“ wird Kuchenteig ganz einfach geschüttelt, nicht gerührt.
Backen – ohne Mixer, ohne Teigschüssel
Das geht ohne Mixer und ohne Schüssel, nur mit der zweiteiligen Backform. Und zwar so: Alle Zutaten in eine der beiden Formen geben, zweite Form draufsetzen, zudrehen, zehn Sekunden schütteln. Fertig ist der Kuchenteig. Dann alles in einer Hälfte sammeln und ab damit in den Ofen. Klingt kinderleicht, auch für Backmuffel. Die beiliegende Broschüre liefert dazu Rezepte und Füllungen, mal süß, mal herzhaft.
Mini-Backform schlecht für kleine Hände
Im Schnelltest machte Shake&Bake den Prüfern wenig Freude. Mehrere Frauen und Männer haben Mandarinen- und Rotweinkuchen geschüttelt, beide nach Rezepten aus der Broschüre. Schon das Verschließen der antihaftbeschichteten Backform ist ein Kraftakt, das Öffnen noch mehr. Die sehr glatte Oberfläche der beiden Hälften lässt sich schwer fassen, die Finger rutschen leicht ab. „Extrem kraftaufwändig, für kleine Hände ungünstig zu greifen“ bemängeln die Tester. Oft muss sogar eine zweite Person zu Hilfe eilen.
Wenn Schütteln zum Kraftakt ausartet
Von wegen „ganz locker aus der Hand“: Das Schütteln strengt richtig an. Zehn Sekunden reichen selten aus, um alle Zutaten gleichmäßig zu vermengen. Beim kompakten Rotweinkuchen haben die Frauen bis zu einer Minute kräftig schütteln müssen. Für untrainierte Muskeln eine Herausforderung – echt schweißtreibend. Ein Muskelkater droht. Ein männlicher Probebäcker benötigte „nur“ 30 Sekunden. Kinder sind überfordert. Drei Nachwuchsbäcker im Alter von 6, 9 und 15 Jahren durften in der Testküche shaken. Natürlich zusammen mit den Großen. Bei keinem reichte die Kraft aus, den Teig fertig zu schütteln und anschließend die Form wieder zu öffnen. Das lässt vermuten: Auch ältere Personen bekommen mit Shake&Bake Schwierigkeiten.
Fazit
Rühren mit dem Mixer geht leichter. Der Teig vermischt sich besser, der Kuchen wird lockerer ausgebacken. Immerhin: Die angebenen Backzeiten stimmen. Und nach dem Auskühlen gleitet der fertige Kuchen dank Antihaftbeschichtung leicht aus der Form. Er schmeckt auch, reicht aber nur für sechs Stück. Zu wenig für knapp 40 Euro.
-
- Viele Backöfen im Test liefern leckere Kuchen und Braten. Doch es hapert mit der Selbstreinigung („Pyrolyse“). Mehrere Öfen wurden dabei bedenklich heiß.
-
- Das Weihnachtsmenü soll köstlich und festlich werden – ohne hohe Energiekosten zu verursachen. Hier einige Tricks, wie Sie beim Braten und Backen den Aufwand senken.
-
- Welches ist das bessere Fett? Butterfans argumentieren mit einem aromatischeren Geschmack und einer natürlicheren Herstellungsweise. Margarine-Anhänger kontern mit...
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Muss BÄRENHOF32 zustimmen. Wie soll das denn gehen, wenn Eier zum Teig gehören? Sollen die sich in 10 Sekunden gleichmäßig verteilen, ohne daß die trockenen Zutaten (Mehl, Zucker, Backpulver, evtl. Rosinen und Nüsse) an den feuchten (Fett, Eier, Quark) kleben und zusammenpappen? Ich wette, daß Kaiser als Nächstes eine Weiterentwicklung mit eingebautem batteriebetriebenem Mixermotor anbietet, für's müheose Backen auf Knopfdruck. Womit wir wieder beim Mixer angekommen wären.
Und erneut ein Produkt welches die Welt nicht braucht...
Auch als Mann backe ich gern ab und zu.
Ich würde es gern ausprobieren. Kraft und Hände sind bei mir ausreichend vorhanden.
Es spart den Abwasch der Rührwerkzeuge und und ich staube vielleicht weniger mit dem Mehl in der Küche beim Mixen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann spielt das Fett wegen der Antihaftbeschichtung keine (große) Rolle.
Die 40 EUR sind ja "Werkzeugkosten", also eine mehrjährige Investition.
Nur für meinen gedeckten Apfelkuchen werde ich wohl auf das alte Verfahren zurückgreifen müssen.
Wie soll z. B das Fett unter das Mehl und die übrigen Backzutaten kommen?Allein schon dafür braucht man einen Mixer! In dem" Produktvideo"welches Kaiser zeigt,verschweigt die Fa.absichtlich,wie das Fett an die trockenen Zutaten kommt!Kaiser zeigt nur die trockenen
Zutaten.Was für eine staubige Angelegenheit!Da bleibe ich lieber bei den altbewährten Zubereitungsarten.-da weiß ich wenigstens,was am Schluß
herauskommt!
Für 40€ bekommt man schon einen günstigen, simplem Mixer und eine ebenfalls solide Backform, die mehr als 6 Stück Kuchen produziert. So ein Schmarrn... ;-)