Zweiteilige Backform Shake&Bake von Kaiser, von der Stiftung Warentest bezahlter Preis: 35,95 Euro
James Bond lässt grüßen: Kuchen geschüttelt, nicht gerührt. Mit der Shake&Bake-Form von Kaiser gelingt der Teig ohne Mixer und ohne Schüssel. So steht es auf der Packung. Einfach Zutaten einfüllen, zehn Sekunden shaken und ab in den Ofen. Klingt nach kinderleichtem Backvergnügen. Im Schnelltest mutiert der Spaß zur Fitnessübung.
Mit der Lizenz zum Backen
Klein ist die zweiteilige Guglhupf-Form. Kuchengröße: Kindergeburtstag. Das Original kommt von Betty Bossi aus der Schweiz. Das Label vermarktet unter anderem Kochrezepte und Küchenutensilien in einer eigenen Zeitschrift, über Kochbücher und im Onlineshop. Nun soll Shake&Bake auch in deutschen Küchen backen. Die Firma Kaiser, Spezialist für Backformen, bringt Shake&Bake rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft in die Geschäfte. Für fast 40 Euro. Im youtube-Spot steht James Bond Pate. Mit der „Lizenz zum Backen“ und unterlegt mit dem eigens dafür komponierten Song „Top Secret Agent“ wird Kuchenteig ganz einfach geschüttelt, nicht gerührt.
Backen – ohne Mixer, ohne Teigschüssel
Das geht ohne Mixer und ohne Schüssel, nur mit der zweiteiligen Backform. Und zwar so: Alle Zutaten in eine der beiden Formen geben, zweite Form draufsetzen, zudrehen, zehn Sekunden schütteln. Fertig ist der Kuchenteig. Dann alles in einer Hälfte sammeln und ab damit in den Ofen. Klingt kinderleicht, auch für Backmuffel. Die beiliegende Broschüre liefert dazu Rezepte und Füllungen, mal süß, mal herzhaft.
Mini-Backform schlecht für kleine Hände
Im Schnelltest machte Shake&Bake den Prüfern wenig Freude. Mehrere Frauen und Männer haben Mandarinen- und Rotweinkuchen geschüttelt, beide nach Rezepten aus der Broschüre. Schon das Verschließen der antihaftbeschichteten Backform ist ein Kraftakt, das Öffnen noch mehr. Die sehr glatte Oberfläche der beiden Hälften lässt sich schwer fassen, die Finger rutschen leicht ab. „Extrem kraftaufwändig, für kleine Hände ungünstig zu greifen“ bemängeln die Tester. Oft muss sogar eine zweite Person zu Hilfe eilen.
Wenn Schütteln zum Kraftakt ausartet
Von wegen „ganz locker aus der Hand“: Das Schütteln strengt richtig an. Zehn Sekunden reichen selten aus, um alle Zutaten gleichmäßig zu vermengen. Beim kompakten Rotweinkuchen haben die Frauen bis zu einer Minute kräftig schütteln müssen. Für untrainierte Muskeln eine Herausforderung – echt schweißtreibend. Ein Muskelkater droht. Ein männlicher Probebäcker benötigte „nur“ 30 Sekunden. Kinder sind überfordert. Drei Nachwuchsbäcker im Alter von 6, 9 und 15 Jahren durften in der Testküche shaken. Natürlich zusammen mit den Großen. Bei keinem reichte die Kraft aus, den Teig fertig zu schütteln und anschließend die Form wieder zu öffnen. Das lässt vermuten: Auch ältere Personen bekommen mit Shake&Bake Schwierigkeiten.
Fazit
Rühren mit dem Mixer geht leichter. Der Teig vermischt sich besser, der Kuchen wird lockerer ausgebacken. Immerhin: Die angebenen Backzeiten stimmen. Und nach dem Auskühlen gleitet der fertige Kuchen dank Antihaftbeschichtung leicht aus der Form. Er schmeckt auch, reicht aber nur für sechs Stück. Zu wenig für knapp 40 Euro.