Alle Testergebnisse für Schadstoffe in Sexspielzeug 02/2019
Im Test: Zwölf Vibratoren, drei Liebeskugeln und drei Penisringe, die wir exemplarisch ausgewählt haben. Einer der Vibratoren ist per App steuerbar.
Wir haben die Produkte im Juli und August 2018 teils im stationären Handel, teils online eingekauft.
Untersuchungen
Im Labor prüften wir auf folgende Substanzen:
- PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe): Wir untersuchten Materialstellen der Produkte nach den Vorgaben der GS-Spezifikation AfPS GS 2014:01 auf PAK mittels gaschromatographischem Verfahren und durch Massenspektrometrie.
- Phthalate: Der Gehalt der untersuchten Materialstellen wurde mittels Lösemittelextraktion und Quantifizierung mittels GC-MS quantifiziert.
- Kurzkettige Chlorparaffine: Die Menge an kurzkettigen Chlorparaffinen wurde in Anlehnung an die CADS Methode mit Bezug auf ISO/FDIS 18219:2015 bestimmt.
- Nickel: Metallhaltige Bestandteile wurden einem Nickelreibetest unterzogen und bei Auffälligkeiten weiterhin auf die Abgabe von Nickel (Nickellässigkeit) und in Anlehnung an DIN EN 1811 und DIN EN 12472 mit und ohne Abrieb untersucht.
- Zinnorganische Verbindungen: Die Bestimmung zinnorganischer Verbindungen erfolgte in Anlehnung an DIN CEN ISO/TS 16179.
- N-Nitrosamine und N-nitrosierbare Stoffe: Die analytische Methode wurde in Anlehnung an DIN EN 71–12 durchgeführt. Für die Migrationsdauer wurden abweichend von der Norm 24 Stunden gewählt.
- Alkylphenol (einschließlich Nonylphenol): Für die geprüften Materialstellen ermittelten wir den Gehalt an Alkylphenolen nach Lösemittelextraktion und Quantifizierung mittels GC-MS in Anlehnung an DIN EN ISO 18857.
- Alkylphenolethoxylate: Die Bestimmung erfolgte in Anlehnung an DIN EN ISO 18254.
- Azofarbstoffe: Wir bestimmten Amine aus verbotenen Azofarbstoffen in Anlehnung an DN EN ISO 14362.
- Monomere einschließlich Phenol: Die Prüfung erfolgte in Anlehnung an DIN EN 71–9 bis 11.
- Schwermetalle: Wir bestimmten die Freisetzung der Schwermetalle aus den Materialien nach DIN EN 71–3 und A3. Zudem bestimmt wir den Gesamtgehalt an Metallen (Cadmium, Blei) nach Vollaufschluss gemäß EPA 3052 und Quantifizierung mittels ICP-OES nach DIN EN ISO 11885 bzw. ICP-MS nach DIN EN ISO 17294–2.
- Latexproteine: Die Untersuchung erfolgte in Anlehnung an 59. Mitteilung des Bundesgesundheitsbl.-Gesundheitsforsch-Gesundheitsschutz 1999, 42, 814.
- Flammschutzmittel: Die Bestimmung an Flammschutzmitteln erfolgte nach Extraktion mit Lösemittel und Quantifizierung mittels GC-MS.
- GC-MS Screening auffälliger Substanzen: Semiquantitative Bestimmung von extrahierbaren organischen Substanzen mittels GC/MS nach Extraktion.
Weitere Untersuchungen
Beim App-gesteuerten Vibrator sichteten wir den Datenstrom über einen zwischengeschalteten Server (Proxy), lasen die von der App gesendeten Daten aus, analysierten und entschlüsselten sie.
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@Auorus: Vielen Dank für die interessante Anregung, die wir gerne an das zuständige Untersuchungsteam weiterleiten.
Ich vermisse in dem Test Produkte für Männer als Gegenstück zu Dildos/Vibratoren für Frauen. Solche sogenannten „Onaholes“, „Taschen-/Lustmuschis“ oder „Masturbatoren“ werden immer beliebter, doch die tauchen nie in irgendwelchen Schadstofftests auf.
Besonders Produkte aus Japan dominieren da den Markt und werden als sicher angepriesen. Doch stimmt das wirklich?
Bitte sehen Sie das als Anregung für zukünftige Tests!
@Nikolaus2011: Im Fokus dieser Untersuchung stand die Schadstoffbelastung und nicht die Funktionalität der Produkte. (mk)
Ist dann bei den Testergebnissen befriedigend besser als gut?
@Alex-L95: Vielen Dank für die Testanregung, die wir an das zuständige Untersuchungsteam weitergeleitet haben. (spl)