
Die Stiftung Warentest hat erstmals Sexspielzeug getestet: Insgesamt 18 Vibratoren, Liebeskugeln und Penisringe haben wir ins Labor geschickt und auf Schadstoffe untersucht. Darunter sind unter anderem der Womanizer, der Satisfyer und ein Paarvibrator von We-Vibe. Wir fanden saubere, aber auch fünf sehr stark mit Schadstoffen belastete Sextoys, darunter ist keineswegs nur Billigware (Preise: 6,80 bis 165 Euro). Viermal gab es die Note Sehr gut, fünfmal lautete das Urteil: Mangelhaft.
Vibratoren, Liebeskugeln und Penisringe im Test
Sexspielzeug gehört für immer mehr Menschen zum Liebesleben dazu. Der offene Umgang mit Sexualität und der diskrete Onlinehandel kurbeln das Geschäft an. Pro Jahr werden in Deutschland schätzungsweise einige Millionen davon verkauft. Für uns war das Grund genug, die Bettgefährten genauer anzuschauen und zu prüfen, wie sicher sie eigentlich sind.
Das bietet der Sextoys-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Stiftung Warentest hat 18 Vibratoren, Liebeskugeln und Penisringe auf Schadstoffe untersucht, darunter No-Name-Produkte, aber auch Modelle bekannter Marken wie We-Vibe, Womanizer, Satisfyer und Durex. Unsere Tabelle zeigt Bewertungen, Preise und technische Merkmale der geprüften Sextoys. Die Noten reichen von Sehr gut bis Mangelhaft.
Warenkunde. Wir erklären, wie Liebeskugeln, klassische Vibratoren, Penisringe, Rabbit- und G-Punkt-Vibratoren funktionieren und sagen, was von Sexspielzeug zu halten ist, das sich per App steuern lässt. Außerdem klären wir, ob Liebeskugeln gut für den Beckenboden sind, und worauf Sie achten müssen, wenn Sie Vibrator und Co sicher nutzen wollen.
Schadstofffunde. Weichmacher, Nickel, Phenol − das sind nur drei von den Schadstoffen, die unsere Experten gefunden haben. Wir ordnen die kritischen Stoffe ein und erklären, warum sie im Intimspielzeug nichts verloren haben.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf den Testbericht aus test 2/2019.
Sexspielzeug ohne Schadstoffe – Verbraucher tappen im Dunklen
Wenn es um den Spaßfaktor geht, können sich Käufer von Sextoys zum Beispiel im Internet an den Erfahrungen anderer Nutzer orientieren. Bei Schadstoffen in Sextoys hilft die Netzgemeinde nicht weiter. Verbraucher haben kaum Anhaltspunkte für saubere Toys. Und das, obwohl insbesondere Vibratoren und Liebeskugeln im Intimbereich intensiven Kontakt mit empfindlichen Schleimhäuten haben können. Unser Test von 18 Sextoys schafft ein bisschen Transparenz.

Die bunte Welt der Bettgefährten. Alles, was Sie schon immer über Liebeskugeln, Penisringe und Vibratoren wissen wollten, aber bisher nie zu fragen wagten, zeigt unsere Bildergalerie.

Liebeskugeln. In den Kugeln befinden sich oft Gewichte. Sie werden vaginal genutzt. Das kann sich gut anfühlen. Je kleiner und schwerer sie sind, desto schwieriger sind sie zu halten.

Klassische Vibratoren. Mal sind sie schlicht gehalten, mal ähneln sie mit Adern und Eichel einem Penis. Eingeführt, massieren sie mit Vibrationen. Dildos vibrieren im Unterschied dazu nicht.

Penisringe. Um das Glied getragen, können sie die Erektion verstärken und verlängern und den Orgasmus verzögern. Mache vibrieren und stimulieren so Träger und Partner.

Rabbit-Vibratoren. Ihr Kennzeichen: ein Klitoris-Stimulator, der vom Schaft abzweigt und oft Häschenohren ähnelt. Daher der Name Rabbit, Englisch für Kaninchen. Häufig rotiert oder vibriert auch der Schaft.

G-Punkt-Vibratoren. Durch ihre Biegung, mit Auswölbung oder Rillen an der Spitze sollen sie gezielt einen sensiblen Bereich der vorderen Scheidenwand stimulieren.

Auflegevibratoren. Sie werden nicht eingeführt, sondern liegen auf der Klitoris. Manche Modelle vibrieren. Der Satisfyer und der Womanizer saugen den Kitzler mit Unterdruck an. Im Schadstoff-Check kommt von den getesteten Auflegevibratoren nur der Satisfyer gut weg.

Paarvibratoren. Der einzige Paarvibrator im Schadstofftest von We-Vibe ist mangelhaft. Paarvibratoren haben unterschiedliche Formen und können auch beim Koitus getragen werden. Vibrationen sollen beide Partner in Wallung bringen.

Umschnallvibratoren. Diese Vibratoren können mit einem Geschirr zum Beispiel von Frauen um die Hüfte getragen werden. Die Vibrationen spürt dann vor allem der Partner oder die Partnerin. Dem einzigen Umschnallvibrator im Test von Pipedream beschert die mitgelieferte Maske das Urteil mangelhaft.
Vibratoren, Liebeskugeln und Penisringe im Schadstofftest
In Erotikgeschäften und im Internet haben wir Vibratoren, Liebeskugeln und Penisringe von 6,80 bis 165 Euro gekauft: klassische Vibratoren, Rabbit-Vibratoren und Auflege-Vibratoren, einen Paar-Vibrator, einen G-Punkt-Vibrator und einen zum Umschnallen, außerdem je drei Liebeskugeln und Penisringe. In unserem Test haben wir auch Modelle bekannter Marken wie We-Vibe, Womanizer, Satisfyer und Durex berücksichtigt. Alle 18 Produkte haben wir ins Labor geschickt und die verschiedenen Materialien auf etliche Schadstoffe überprüft.
Das Video zum Test: Sexspielzeug
So hat die Stiftung Warentest Sextoys getestet.
Noten von Sehr gut bis Mangelhaft
Das Testergebnis fällt durchwachsen aus: Die Noten im Schadstoff-Check reichen von sehr gut bis mangelhaft. In drei Vibratoren konnte unser Labor überhaupt keine der untersuchten Schadstoffe nachweisen – Testurteil: Sehr gut. Auch für acht weitere Produkte gab das Schadstoff-Labor Entwarnung − sie schneiden gut, in einem Fall sogar noch sehr gut ab.
Zwei teure Vibratoren unter den Testverlierern
Fünf Mal jedoch vergaben wir die Note Mangelhaft, weil wir in den Bettgefährten kritische Stoffe in sehr hohen Mengen gefunden haben. Unter anderem den kritischen Weichmacher Diethylhexylphthalat, kurz DEHP, der die Fruchtbarkeit schädigen kann oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK, die im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen. Eine der großen Überraschungen im Test: Unter den Verlierern sind auch zwei teure Vibratoren – in puncto Schadstoffe ist teuer also nicht unbedingt besser.