
Selbstbräuner versprechen einen dunkleren Hautton, bergen aber Risiken – und funktionieren nicht bei allen Menschen. Die Stiftung Warentest verrät, worauf Sie achten sollten.
Tönen ohne UV-Licht
Nach dem langen Pandemie-Winter ist die Sehnsucht nach Sonne groß. Mancher möchte die blasse Winterhaut loswerden, Arme und Beine mit leichter Bräune überziehen. In Drogerien füllen Selbstbräuner – Lotionen, Sprays, feuchte Tücher – die Regale. Sie tönen die äußerste Hautschicht ganz ohne UV-Licht.
Wirkstoff reagiert mit Eiweißen in der Haut
Viele Selbstbräuner enthalten den Wirkstoff Dihydroxyaceton (DHA). Das ist ein aus Glycerin gewonnener, farbloser Zucker. Er kommt auch im natürlichen Stoffwechsel des Menschen vor. DHA reagiert mit freien Aminosäuren und Eiweißen in der obersten Hautschicht und färbt sie bräunlich. Der Effekt ist aber nicht von Dauer. Um gebräunt zu bleiben, muss man alle drei bis fünf Tage nachcremen.
Warum Selbstbräuner nicht bei jedem funktionieren
Bei etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen funktionieren Selbstbräuner nicht. Der Grund: Sie reagieren nicht auf den Wirkstoff DHA. Dermatologen vermuten, dass einige Frauen und Männer die entscheidenden Eiweiße für die Bräunungsreaktion mit DHA nicht in ausreichender Menge produzieren. Die Haut bleibt also weiß. Darauf weisen die Hersteller auf den Produkten allerdings nur selten hin.
Alte Selbstbräuner könnten schädlich sein
Der Wissenschaftliche Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU hält DHA in der zugelassenen Konzentration für sicher. Aber: Wird Selbstbräuner zu lange und falsch gelagert, kann das darin enthaltene DHA unter Umständen Formaldehyd abspalten – dieses gilt als wahrscheinlich krebserzeugend.
Tipp: Lagern Sie Selbstbräuner dunkel, trocken, kühl. Brauchen Sie ihn rasch auf. Entsorgen Sie das Produkt bei abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum oder wenn es unangenehm riecht.
Selbstbräuner richtig auftragen
Vorbereiten. Damit die Haut möglichst gleichmäßig gebräunt wird, sollte sie möglichst glatt sein. Daher am besten einen Tag vorher an allen gewünschten Stellen Körperhaare entfernen und am Anwendungstag die Haut sorgfältig reinigen sowie mit einem gründlichen Peeling vorbereiten. Sonst können Reste von Fett und Hornschüppchen zu fleckiger Bräune führen. Manche Selbstbräuner werden direkt auf die Haut aufgetragen, Konzentrate müssen vorher zum Beispiel mit einer Gesichtscreme gemischt werden. Selbstbräunende Cremes sind bei trockener Haut zu bevorzugen. Bei fettiger Haut empfehlen sich dagegen ölfreie Selbstbräunungs-Lotionen oder -Gele.
Eincremen. Selbstbräuner sollte gleichmäßig auf trockene Haut aufgetragen werden. Besser sparsam eincremen. Im Gesicht den Übergang vom Kinn zum Hals gut verwischen. Augenbrauen und den Haaransatz nicht eincremen – dort kann sich Selbstbräuner zwischen den Haaren sammeln und die Haut dunkler färben. Wer keine Einweghandschuhe benutzt, sollte nach dem Auftragen die Hände gründlich mit Seife waschen.
Einziehen lassen. Vor dem Anziehen das Produkt gut in die Haut einziehen lassen, sonst können sich auf der Kleidung Flecken bilden. Da die Bräunungsreaktion einige Zeit dauert, sollten Sie nach der Anwendung mehrere Stunden auf Duschen und schweißtreibende Aktivitäten verzichten.
Selbstbräuner entfernen: Mit Peeling oder Zitronensaft
Sieht die Haut nach der Anwendung fleckig oder streifig aus, kann ein Peeling helfen, Ungleichmäßigkeiten zu beheben. Am besten die Haut mit einem warmen Bad davor aufweichen.
Auch Zitronensaft ist einen Versuch wert: Entweder Zitronensaft auf einen Waschlappen geben und die Haut damit einreiben oder mit einer aufgeschnittenen Zitrone über die Haut streichen. Danach mit Wasser abspülen und mit einer Körperlotion eincremen.
Künstlich gebräunte Haut braucht Sonnenschutz
Die Tönung aus der Tube täuscht leicht darüber hinweg, dass die Haut darunter noch blass ist und vor intensiver UV-Strahlung geschützt werden muss – auch im Frühling. Die künstlich erzeugte Bräunung bewahrt die Haut nicht vor UV-Schäden. Deswegen gilt: Am besten im Schatten bleiben, vor allem in der Mittagshitze zwischen 11 und 15 Uhr und einen Hut aufsetzen. Wo die Haut nicht durch Kleidung bedeckt ist, sollte sie mit einem Sonnenschutzmittel eingecremt werden. Gute Produkte müssen nicht teuer sein, wie die Untersuchungen der Stiftung Warentest zeigen. In unserem Sonnencreme- und Sonnenspray-Test finden Sie die richtige Sonnencreme.
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