Sekt im Test

So haben wir getestet

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Sekt im Test Alle Testergebnisse für Weißer Sekt 12/2017

Im Test

21 Qualitäts­schaum­weine, darunter 2 Bio-Produkte. Wir haben jeweils häufig verkaufte Handels- und Herstel­lermarken ausgewählt. Ergänzend haben wir Bio-Produkte einbezogen.
Einge­kauft haben wir die Flaschen von Mai bis Juni 2017.
Die Preise ermittelten wir durch Befragung der Anbieter im Oktober 2017.

Für Alkoholika vergibt die Stiftung Warentest generell keine Qualitäts­urteile.

Sensorisches Urteil:

Sekt im Test - Fünf Schaum­weine sind sehr gut, vier enttäuschen

Links: Sensorische Prüfung. Ein geschulter Verkoster notiert seine Eindrücke zu Geruch, Geschmack und Mund­gefühl.
Rechts: Anonymisierte Proben. Marken­namen erfahren die Verkoster nicht. Die Proben sind nach Zucker­gehalt gruppiert. © Stiftung Warentest

Die sensorischen Prüfungen wurden in Anlehnung an Methode L 00.90–11/1 (konventionelles Profil) und L 00.90–11/2 (Konsens­profil) der Amtlichen Samm­lung von Unter­suchungs­verfahren (ASU) durch­geführt. Fünf geschulte Prüf­personen prüften dabei Aussehen, Geruch, Geschmack, Mund­gefühl und Nachgeschmack der auf 10 bis 12 °Celcius gekühlten Schaum­weine. Jede Prüf­person verkostete anonymisierte Proben unter den gleichen Bedingungen – jeweils nach Zucker­gehalt (brut bis halb­trocken) gruppiert. Aus den Einzel­ergeb­nissen erarbeiteten die Prüfer einen Konsens. Fest­gestellte Fehler und besonders positive Attribute bestimmten die Noten.

Die Essens­empfehlungen entstammen dem Kreis der fünf geschulten Prüf­personen und haben subjektiven Charakter.

Schad­stoffe:

Wir prüften in Anlehnung an die Methoden der Interna­tionalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) auf Pestizide, Schwer­metalle, Arsen und Cyanid. Folgende Methoden setzten wir ein:

  • Pflanzen­schutz­mittel nach QuEChERS-Aufarbeitung gemäß OIV-MA-AS323–08 mittels LC-MS/MS.
  • Kupfer gemäß OIV-MA-AS-322-06 mittels Atom­absorptions­spektrometrie.
  • Blei gemäß OIV-MA-AS-322-12 mittels Atom­absorptions­spektrometrie.
  • Kadmium gemäß OIV-MA-AS322-10 mittels Atom­absorptions­spektrometrie.
  • Arsen gemäß OIV-MA-AS323-01B mittels Hydrid-AAS.
  • Cyanid gemäß OIV-MA-AS315–06 photome­trisch nach Destillation.

Deklaration:

Wir prüften, ob die Angaben auf der Verpackung – wie im Weinrecht vorgeschrieben – voll­ständig und korrekt sind. Außerdem beur­teilten wir freiwil­lige Angaben, zum Beispiel zu Herkunft, Rebsorte, Abfüll­datum sowie Empfehlungen zur Lagerung und Trink­temperatur.

Drei Experten bewerteten die Leserlich­keit und Über­sicht­lich­keit der Angaben.

Weitere Unter­suchungen:

Drei Experten prüften, wie leicht sich die Flaschen öffnen ließen. Wir kontrollierten die Beschaffenheit der Korken und ob der für Sekt vorgeschriebene CO2-Über­druck einge­halten wurde. Mittels Isotopen­analyse prüften wir auf unerlaubte Wässerung und Fremdkohlensäure – sowie ob Angaben zur geographischen Herkunft schlüssig sind. Im Labor analysierten wir wein­typische Para­meter wie Alkohol-, Zucker- und Säuregehalt. Wir untersuchten auf unerwünschte Gärbegleit­stoffe wie Methanol, höhere Alkohole und biogene Amine – die Ergeb­nisse waren unauffäl­lig. Wir prüften auf schwef­lige Säure – alle Produkte hielten den Grenz­wert ein. Weitere Zusatz­stoffe wie Sorbinsäure und Kaltentkeimungs­mittel wiesen wir nirgends nach. Auch die Analyse der flüchtigen Aroma­stoffe brachte unauffäl­lige Ergeb­nisse.

Folgende Methoden setzten wir ein:

  • pH-Wert elektrome­trisch gemäß Methode OIV-AS313–15.
  • Dichte und relative Dichte 20/20 mittels Biegeschwinger.
  • Glukose, Fruktose, Saccharose, Glycerin und Alkohol­gehalt gemäß OIV-MA-AS311–03 mittels HPLC/RI.
  • Gesamt­trocken­extrakt durch indirekte Bestimmung mittels Dichte gemäß OIV-MA-AS2–03B.
  • Gesamt­säure gemäß OIV-AS313-01 potentiome­trisch.
  • Die organischen Säuren Wein-, Äpfel-, Zitronen- und Milchsäure sowie Essig­säure: gemäß OIV-MA-AS313–04 mittels HPLC.
  • CO2-Über­druck gemäß OIV-MA-AS314-02 mittels Aphro­meter.
  • Methanol, höhere Alkohole, Acetaldehyd, Methyle­thylcarbonat mittels Head­space-GC.
  • Chlorid, Sulfat, Nitrat ionen­chromato­graphisch.
  • Natrium gemäß OIV-MA-AS322-03A mittels Atom­absorptions­spektrometrie.
  • Gesamte und freie schwef­lige Säure gemäß OIV-MA-AS323–04B mittels iodome­trischer Titration.
  • Sorbinsäure, Benzoesäure, Salicylsäure: OIV-MA-AS313–20 mittels HPLC/UV.
  • Synthetisches Glycerin: 3-Methoxy-1,2-pro¬pandiol (3-MPD) und cyclische Diglycerine gemäß OIV-MA-AS315-15 mittels GC/MS.
  • Geographische Herkunft: das Isotopen­verhältnis δ 18O des Wein­wassers gemäß OIV-MA-AS2-12 mittels IRMS.
  • Ursprung der Kohlensäure: das Isotopen­verhältnis δ 13C der Kohlensäure gemäß OIV-MA-AS314–03 sowie das Isotopen­verhältnisδ 13C des Rest­zuckers gemäß der OIV-MA-AS312–06. Ergänzend der 14C-Gehalt der Kohlensäure mittels Flüssigs­zintillations­spektrometrie.
  • Terpen- und Arom­aspekt­rum: Das Terpenspektrum sowie das chirodifferenzierte Arom­aspekt­rum der flüchtigen Aromafraktion nach Destillation und Anreicherung in Anlehnung an Methode L 00.00–106 der ASU mittels GC/MS.
  • Biogene Amine gemäß OIV-MA-AS315-18 nach Derivatisierung mittels HPLC.
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13 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

GK_test am 30.08.2019 um 23:06 Uhr
Auerbach nicht mehr der alte...

Uns erscheint, daß Aldi Süd nicht nur den Preis seit etwa drei Monaten gesenkt hat, sondern auch die Qualität. Er schmeckt jetzt anders und auch die Verkorkung hat sich geändert - nicht der Plastikkorken, aber die Stanniol-Hülle darum.
Die Verpackung stört uns nicht, jedoch der neue Geschmack. Wir suchen nach einer Alternative.
Wir würden einen neuen Test begrüßen; der alte ist ja auch schon fast zwei Jahre alt.
Und länger sollte der Sekt ja auch nicht liegen!
Prosit! Auf einen Neuen!

Profilbild Stiftung_Warentest am 23.04.2018 um 08:46 Uhr
Vorgängertests

@aikholt: Die Vorgängertests finden Sie auf dieser Seite links unter "Inhalt" und unter "Heftartikel als PDF". Klicken Sie auf das PDF-Symbol und Sie gelangen auf die älteren Testberichte aus den Jahren 2009, 2011 und den Artikel aus 2017. (PF)

aikholt am 20.04.2018 um 16:26 Uhr
Vorgänger-Tests

Eine Frage, wo sind eigentlich die vorherigen Tests zu Champagner und Sekt? Z.Bsp.: aus 1/2011 oder der von 2008/09?
Die Stetigkeit guter Ergebnisse gibt doch einen deutlichen Hinweis auf Qualitätsprodukte.

Nikolaus2011 am 29.12.2017 um 02:14 Uhr
Sensorik und Preis bei Sekt nicht alles, s.o. AW

Jedes Auto hat 4 Räder. Damit können Sie von Flensburg bis München fahren!
Das können Sie mit einem Corsa für 10000€, aber auch mit einem Insignia fahren. Wenn Sie bzw. Ihre ‚Experten‘ das bei Sekt so beurteilen, dass die Sekte für ca. 3€ nicht ( viel) schlechter als die für 12€, dann schauen Sie sich den aktuellen Sekttest im Video „Wein-Plus.eu“ im Newsletter an.
Die Sommeliers und Önologen bei Wein-Plus kommen zu ganz anderen Beurteilungen, die sich mit meiner Ansicht decken.
Möglich, aber nicht unmöglich ist aber auch, dass die Zentralläger um Berlin mit besserer Ware beliefert wird, da hier wahrscheinlich die Muster, da Ihr Sitz auch in Berlin, von Ihnen gekauft werden.
Ich habe schon häufig bei Abverkaufstest im Handel erlebt, dass Käufer in die Testläden geschickt werden, extrahierte Ware ( speziell für Tests gefertigt)
als Muster für Einkäufer und Verbraucher produziert werden. Ausschließen kann man heutzutage garnicht mehr.

Nikolaus2011 am 29.12.2017 um 01:45 Uhr
Alkoholfreier Sekt = Sekt-und MwSt.-freier Sekt

Wenn Sie beabsichtigen, (den am Markt z.Zt. untergeordneten Marktanteil von)
alkoholfreien Sekt zu testen, beachten Sie bitte, dass die Hersteller den alkoholfreien Sekt gleichpreisig zu normalem Sekt anbieten.
Dass bedeutet für den Verbraucher, dass er die 1/1 Flasche
alkoholfreien Sekt
1,02 € Sektsteuer + 19 0/0 Mehrwertsteuer = 1,21 zu teuer einkauft.
Bei einem sehr günstigem Aktionspreis von Rotkäppchensekt z.B. statt 2,59 € eigentlich nur 1,38€ für die Flasche bezahlen dürfte!!

Das gilt natürlich auch für andere Sektmarken wie Mumm, Freixenet etc. Ein B.
sondergleichen!!