
Elefant aus Scoubidou. Gesehen bei scoubidou.nl
Scoubidou-Bänder sind der Hit des Jahres: Dünne, bunte Plastikschnüre zum Basteln und Spielen. Total angesagt im Kinderzimmer. Obwohl die neonfarbenen Plastikstrippen oft furchtbar stinken. Der Kunststoff enthält Weichmacher. Gefährliche Weichmacher. Bärbel Höhn, Ministerin für Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen, warnt.
Nicht schlucken
Weichmacher sind chemische Substanzen (Phthalate), die den Kunststoff geschmeidig machen: Scoubidou-Bänder lassen sich knoten, flechten und ziehen. Kinder basteln daraus Anhänger, Tiere oder Taschen. Die Plastikschnüre sind hohl: Viele Kinder verwenden sie daher auch als Strohhalm oder kauen darauf herum. Speichel kann die Weichmacher lösen. Bedenklich: Weichmacher stehen im Verdacht unfruchtbar zu machen. Sie sollten nicht geschluckt werden.
Bis zu 35 Prozent Weichmacher
Das nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium hat 16 Scoubidou-Bänder untersuchen lassen. Ergebnis: Die Bänder enthalten bis zu 35 Prozent Weichmacher. „Viel zu viel“, sagt Bärbel Höhn, Ministerin für Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen. Spielzeug für Kinder unter drei Jahren darf keine Weichmacher enthalten. Für das Spielzeug älterer Kinder gibt es bislang keinen Grenzwert. Die Europäische Union soll das jetzt ändern. Spielzeug für jedes Alter soll danach höchstens 0,1 Prozent Weichmacher enthalten. Dieser Grenzwert müsse so schnell wie möglich umgesetzt werden, fordert Höhn.
Zurück zu Wolle und Bast
Bis dahin gilt: Scoubidou-Bänder nicht lutschen, nicht kauen und nicht als Strohhalm verwenden. Die Plastikstrippen sich nichts für kleine Kinder. Hersteller und Händler sollen Bastelschnüre ohne Weichmacher anbieten, fordert Verbraucherschutzministerin Höhn. Kindern und Eltern rät sie derweil zu Alternativen: Basteln mit Wolle, Bast oder bunten Perlonschnüren. Wer von Scoubidou-Bänder nicht lassen will, sollte sie wenigstens einige Tage auslüften. An der Luft gasen die Schnüre allmählich aus. Sie riechen dann nicht mehr so streng. Ob sich auch die Weichmacher verflüchtigen, ist allerdings fraglich.
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@Ti1234na: Da wir die Bänder nicht untersucht haben, können wir leider nicht sagen, ob sie noch schadstoffbelastet sind.
Da es die Bänder noch immer zu kaufen gibt und diese nicht mit 'Frei von Weichmachern' beschriftet sind, stellt sich mir die Frage, ob die Warnung immer noch aktuell ist.