Nicht alles, was sich so nennt, ist auch botanisch gesehen Pfeffer. Doch woran erkennt man echten Pfeffer? Warum schneiden ganze Körner besser ab als gemahlener Pfeffer? Und wie können Schadstoffe in das Gewürz gelangen? test-Redakteurin Swantje Waterstraat beantwortet Fragen zum aktuellen Test. Mehr Fragen zum Thema beantworten wir in unseren FAQ Pfeffer.
Testergebnisse für 20 Schwarzer Pfeffer 01/2016
Schwarz, weiß, grün, rot, rosa...
Was zeichnet echten Pfeffer aus?
An der rankenden Pfefferpflanze „Piper nigrum“ wachsen in Rispen die Pfefferbeeren. Je nach Reifegrad zur Erntezeit und Verarbeitung gelangen sie als schwarzer, weißer oder grüner Pfeffer in den Handel. Selten und teuer ist echter roter Pfeffer. Meist handelt es sich um rosa Pfefferbeeren. Diese Früchte vom Peruanischen oder Brasilianischen Pfefferbaum sind kein echter Pfeffer. Das gilt zum Beispiel auch für Szechuan-, Cayenne- oder Nelkenpfeffer. Fazit: Nicht alles, was Pfeffer heißt, ist auch botanisch gesehen Pfeffer.
Warum überzeugen im Test sensorisch vor allem ganze Pfefferkörner?
Die harte Schale des Pfefferkorns bewahrt das Aroma, bei gemahlenem Pfeffer geht es relativ schnell verloren. Denn die ätherischen Öle des Pfeffers sind flüchtig. Deshalb sind pfeffrig-würzige und ätherische Noten bei gemahlen verkauftem Pfeffer geringer ausgeprägt als bei frisch zerkleinerten Körnern. test empfiehlt, Pfeffer stets frisch zu mahlen.
In allen Produkten wurde Schadstoffe nachgewiesen – wie gefährlich sind diese und wie kommen sie überhaupt in den Pfeffer?
Die in allen Pfeffer-Produkten nachgewiesenen gesättigten Mineralöle (MOSH) können sich im Körper anreichern. Bedenklicher für die Gesundheit sind aber aromatische Mineralöle (MOAH), die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen. Wir fanden sie in vier Produkten – die Pfefferkörner von „Lafer. Lecker. Leben.“ waren sogar extrem damit belastet. Eine akute Gesundheitsgefahr besteht aber nicht, weil Pfeffer nur in geringen Mengen verzehrt wird. Mineralöle können während der Produktion als Verunreinigungen im Pfeffer landen. Extreme Gehalte lassen sich dadurch allein aber nicht erklären. Laut indischen Medien wird Paraffinöl etwa als Poliermittel verwendet, damit die Körner schöner aussehen. Sein Einsatz würde jedoch allen Standards der Lebensmittelbranche widersprechen.
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Hallo,
erstmal siehe Titel: warum soll ich erneut zahlen fürs Lesen? Bin TEST-Abonent, will darum hier vorab gratis lesen dürfen.
Ich sehe aber keine Möglichkeit dafür.
Das geht bei anderen Verlagen auch, z.B C't.
Interessanter Test.
Ich kaufe meine Pfeffer für meine Mühlen (nur mit Peugot-Mahlwerk) lange schon beim Türken oder Asia Shop um die Ecke.
Rewe ist z.B. viel zu teuer.
Kommentar vom Autor gelöscht.
Schade finde ich, dass Sie nicht veröffentlicht haben, wer hinter verschiedenen Marken steht.
Das habe ich eigentlich von Ihnen auch erwartet!
Wagner, Fuchs, Ostmann, Kania(Lidl) Zumind. Aldi Nord-Pfeffer werden von Fuchs in Dissen Westf..
abgepackt! Die Firma Fuchs hat in Brasilien eigene Pfefferplantagen, so das man davon ausgehen kann, dass auch von dort ein bestimmter Pfeffer kommt.
Erstaunlich immer wieder die Höhe Qualität bei Lidl und der enorme Preisunterschied zwischen den orig. Fuchsgewürzen und den gleichen Qualitäten in überwiegenden Fällen bei den an Lidl gelieferten Qualitäten!
Die im Vergleich zu Alnatura sehr hohen Gewürzpreisen von Fuchs z.B., liegt an dem Vertriebsweg inSupermärkten, Verbrauchermärkten werden die Gewürzerstaustattungen gratis im Wert bis ca. 10.000 € geliefert, dass sich in den hohen Herstellerpreisen wiederspiegelt. Alnatura z. B. Liefert in andere Vertriebsschienen.
Warum haben sich d e n Gewürzguru A. Schuhbeck nicht getestet?? Nikolaus