Pfeffer entkeimen: Dampf oder Strahlen
Pfeffer wächst im warmen Klima unter freiem Himmel. Die Körner werden oft von Hand geerntet und trocknen auf dem Boden in der Sonne. Dabei können Keime auf das Gewürz gelangen, die zum Teil lange überleben. Sie können sich schnell vermehren, wenn belasteter Pfeffer mit wasserreichen Lebensmitteln in Kontakt kommt, die nicht durcherhitzt werden. Darum wird Pfeffer entkeimt.
Heißer Dampf
Eine gängige Methode, um Mikroorganismen abzutöten, ist die Entkeimung mit heißem Wasserdampf. Diese Behandlung müssen Hersteller nicht deklarieren. Die meisten Anbieter teilten uns mit, dass sie dieses Verfahren anwenden. Manko: Ein Teil der ätherischen Öle kann verlorengehen.
Ionisierende Strahlen
Um Keime zu reduzieren, ist es in Deutschland erlaubt, Kräuter und Gewürze mit Gamma-, Röntgen- oder Elektronenstrahlen zu bestrahlen. Die Lebensmittel werden dadurch nicht radioaktiv; sie kommen auch nicht mit der Strahlungsquelle in Kontakt. Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit sind bestrahlte Produkte nicht gesundheitlich bedenklich. Die Behandlung müssen Anbieter aber durch die Angabe „bestrahlt“ oder „mit ionisierenden Strahlen behandelt“ deutlich machen. Bei den Pulvern von Aldi Süd und HES konnten wir eine Bestrahlung nachweisen. Doch die war nicht gekennzeichnet.
Verbotenes Gas
In der EU ist es verboten, Ethylenoxid als Pflanzenschutzmittel einzusetzen oder Gewürze damit zu begasen, um sie zu entkeimen. Der Stoff gilt als krebserregend. Wir wiesen ihn in zwei Produkten nach. Da Ethylenoxid in anderen Ländern erlaubt ist, gilt in der EU ein Grenzwert für belastete Produkte. Die gemahlenen Pfeffer von Aldi Süd und HES überschreiten ihn deutlich: Aldi Süd um das rund 30-Fache, HES um das 360-Fache.