
Wer einen Handy- oder Kreditvertrag abschließen oder online auf Rechnung einkaufen will, ist darauf angewiesen, dass die bei Wirtschaftsauskunfteien über ihn gespeicherten Daten korrekt sind – und deren Berechnungen der Kreditwürdigkeit stimmig. Eine Überprüfung ist kostenlos möglich. Aber wie verständlich sind die Informationen von Schufa, Bürgel & Co? Finanztest hat es getestet und bei fünf deutschen Auskunfteien Eigenauskünfte angefordert. Nur ein Anbieter macht seine Sache gut.
Welchen Daten sind über mich gespeichert?
Auskunfteien haben großen Einfluss: Banken, Mobilfunkfirmen und vor allem Onlinehändler fragen bei ihnen häufig nach, wie kreditwürdig ihre Kunden sind. Immerhin gehen die Firmen mit dem Kredit, dem Handy und der Warenlieferung in Vorleistung. Da wollen sie sicher sein, dass der Kunde seine Rechnung bezahlt. Verweigert das Unternehmen den Kredit, den Handyvertrag oder die Warenlieferung, will der Kunde natürlich wissen, woran der Vertrag gescheitert ist. Verbraucher sollten deshalb ihr Auskunftsrecht wahrnehmen und abfragen, welche Daten die Auskunfteien über sie speichern. Aber nur wer versteht, was in der Auskunft steht, kann seine Daten überprüfen.
Sind die Eigenauskünfte verständlich?
Finanztest wollte wissen, ob diese Datenübersichten verständlich und für Verbraucher nachvollziehbar aufbereitet sind. Elf Testpersonen, die aktiv am Wirtschaftsleben teilnehmen, haben bei den fünf deutschen Wirtschaftsauskunfteien Boniversum, Bürgel, Deltavista, Infoscore Consumer Data und der Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) angefragt, welche Auskünfte über sie gespeichert sind.
Wodurch zeichnet sich eine gute Selbstauskunft aus?
Eine inhaltlich gute Eigenauskunft sollte ausführlich erläutern, welche Daten gespeichert werden, wer die Vertragspartner sind, welche Wahrscheinlichkeitswerte es gibt und an wen sie übermittelt wurden. Das tat nur eine Auskunftei gut. Bei den anderen waren diese Angaben nicht vollständig, unverständlich oder fehlten ganz. Auch die Lesbarkeit erfüllte nicht immer unsere Maßstäbe: Zu kleine Schrift, schlechte Textgliederung, unübersichtlicher Textaufbau und lange Textzeilen erschwerten die Lesbarkeit. Die Auskünfte enthielten zudem auch unterschiedliche Schrifttypen.
Wie kann man‘s besser machen?
Damit Sie als Verbraucher Ihre Eigenauskunft besser verstehen und leichter überprüfen können, welche Daten über Sie gespeichert sind, haben die Finanztest-Experten eine fünfseitige Musterauskunft entworfen, die wir als interaktives PDF aufbereitet haben. Wichtig ist vor allem, dass eine Auskunftei alles, was sie speichert, auch verständlich darstellt und erläutert.
Was der Finanztest-Artikel bietet
Wenn Sie den Artikel freischalten,
- erhalten Sie eine fünfseitige, interaktive Muster-Selbstauskunft mit Erläuterungen
- erfahren Sie, welche Daten üblicherweise über Sie gespeichert werden und wie Sie diese korrigieren oder löschen lassen können
- finden Sie Erklärungen zu wichtigen Fachbegriffen wie „Wahrscheinlichkeits-“ oder „Scorewerte“
- erfahren Sie, unter welchen Bedingungen unbezahlte Rechnungen gemeldet und gespeichert werden dürfen.