Schreibaby

Das können Eltern tun

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  • Zum Arzt gehen. Lassen Sie die Ursache für über­mäßiges Schreien von einem Experten abklären.
  • Schrei­protokoll führen. Schreiben Sie mindestens sechs Tage lang auf, wann Ihr Kind wie lange exzessiv geschrien hat. Berück­sichtigen Sie dabei besondere Aktionen oder Vorfälle am Tag sowie die Mahl­zeiten.
  • Viel körperliche Nähe bieten. Eltern von Schreibabys sollten sofort auf die Signale ihres Babys reagieren und ihm viel körperliche Nähe über Haut­kontakt bieten. Manchmal hilft es auch, die Babys zu massieren.
  • Intensiv zuwenden. Zuwendung kann einen aufgeregten Säugling besänftigen. Beob­achten Sie, welche Art der Aufmerk­samkeit oder Beschäftigung das Baby beruhigt – es kann ein langer Blick sein, eine Geste, ein Lied, das Schaukeln auf dem Arm.
  • Spezielle Wickel­technik ausprobieren. Manchen Babys hilft es, wenn sie mit einer speziellen Wickel­technik (Puck) eng in ein Tuch einge­wickelt werden. Heb­ammen können Ihnen zeigen, wie das Pucken geht.
  • Den Tag strukturieren. Ein regel­mäßiger Tages­ablauf, in denen sich ruhigere und akti­vere Phasen abwechseln, kann eine Über­reizung am Abend vermeiden.
  • Lernen, mit Wutgefühlen umzu­gehen. Die richtigen Gedanken können helfen – das Baby möchte ja nicht ärgern, es befindet sich nur in einer vorüber­gehenden Entwick­lungs­phase. Wenn Sie Ihre Gefühle nicht mehr kontrollieren können, spricht nichts gegen einen kurzen Rück­zug: Legen Sie das Baby an einem sicheren Ort ab, verlassen Sie den Raum für kurze Zeit.
  • Für Entlastung sorgen. Die ganze Familie sollte sich über­legen, wie vor allem die Mutter die Schrei­zeiten am besten verkraften kann. Es kann helfen, wenn sich andere Bezugs­personen eine Weile um den Säugling kümmern, im Haushalt oder bei der Betreuung von Geschwistern helfen.
  • Spezielle Anlauf­stellen aufsuchen. In vielen Städten und Regionen finden sich Beratungs­stellen für Eltern von Schreibabys. Fragen Sie den Kinder­arzt oder die Heb­amme nach Adressen in Ihrer Nähe. Hilfe bieten sogenannte Schreiambulanzen, Familien- und Mütterzentren. Über Mutter-Kind- oder Still-Gruppen lassen sich Kontakte zu anderen Betroffenen knüpfen. Im akuten Notfall bietet die Telefon-Seel­sorge rund um die Uhr gebührenfrei psychische Erste Hilfe. Die Nummer lautet: 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222.
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StolzerDaddy am 19.06.2016 um 17:29 Uhr
Mir hilft eine Federwiege

Super Beiträge! Ich persönliche habe auch einen kleinen süßen "Schreihals" zuhause und es kann echt sehr anstrengend sein. Da meiner wirklich nur dann ruhig wird wenn ich Ihn in den Arm nehme und ein wenig Wippe (was echt in die Arme geht, ja auch bei Männern ;) ) deshalb habe ich mi eine Federwiege zugelegt. Ich lege meinen Junior rein und stoße ein mal an....meist habe ich dann für 1-2 h meine Ruhe und kann mich vor dem TV ein wenig entspannen. Ich habe meine (Link vom Administrator gelöscht) gemietet (falls es jemanden Hilft) .
Vielen Dank für den Artikel und liebe Grüße
StolzerDaddy

SRScholz am 03.04.2013 um 23:26 Uhr
Leserbrief

@Stiftung_Warentest: vielen Dank für die Info! Endlich habe ich den Leserbrief von Dr. Klaus Lüdcke gefunden :-) Ich hoffe es ist o.k., wenn ich den Tipp hier für alle zitiere?!
„Zu Ihrer Meldung ‚Was plagt Schreibabys’ ein jahrzehntelang erprobter Tipp von einem Opa für geplagte Eltern und Großeltern von Schreibabys: die Pupsdrehung. Man legt das Kind flach ins Bettchen oder in den Kinderwagen auf den Rücken. Nach einer Minute dreht man es auf die linke Seite, also aufs Herz, nach einer weiteren Minute auf den Bauch, dann wiederum nach einer Minute auf die rechte Seite, nach wiederum einer Minute dreht man es dann auf den Rücken. Nach zwei oder drei Drehungen knattert es schon in die Windeln, und das Baby lächelt. Es wirkt weil man sich mit dem Kind beschäftigt und den Blähungen den anatomisch korrekten Weg zum Po weist. Empfehlenswert ist das auch für Erwachsene, die dadurch bei Blähungen auf Haus- und Apothekenmittelchen verzichten können.“

Profilbild Stiftung_Warentest am 18.03.2013 um 15:02 Uhr
Leserbrief

@SRScholz: Es handelt sich um den Leserbrief aus test 8/12, Seite 6: "Und das Baby lächelt".

SRScholz am 17.03.2013 um 19:02 Uhr
Leserbrief

Danke für die schnelle Antwort! Der Lesebrief wurde im gedruckten test-Heft abgedruckt. Online wurde ich leider auch nicht fündig. Der Tipp des Arztes war eine "Reaktion" auf einen Bericht in einem der test-Hefte davor. Da ich ne test.de-Flat habe, hebe ich die gedruckten Hefte nicht mehr so lange auf.

Profilbild Stiftung_Warentest am 12.03.2013 um 14:23 Uhr
Leserbrief

@SRScholz: Tut uns Leid - wir finden den von Ihnen angesprochenen Kommentar nicht, wenn Sie uns den Nickname des Kommentators nicht sagen können (oder das *genaue* Thema - unter dem Stichwort "Bauchschmerzen" ist nämlich auch nichts zu finden). Künftig am Besten die Seite bookmarken.