Testergebnisse für 20 Schokoladeneis 05/2015
Im Test: 20 Produkte Speiseeis der Geschmacksrichtung Schokolade in Haushaltspackungen, darunter 2 Bioprodukte.
Einkauf der Prüfmuster: November/Dezember 2014. Alle Ergebnisse und Bewertungen beziehen sich auf Proben mit dem angegebenen Mindesthaltbarkeitsdatum.
Preise: Anbieterbefragung März 2015.
Abwertungen
Lautete die Note in der sensorischen Beurteilung ausreichend, konnte das test-Qualitätsurteil maximal eine halbe Note besser sein. War Verpackung oder Deklaration ausreichend, wurde das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note abgewertet, bei mangelhafter Bewertung um eine Note.
Sensorische Beurteilung: 60 %
In Anlehnung an Methoden der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASU) nach Paragraf 64 LFGB beschrieben fünf geschulte Prüfpersonen in Einzelprüfungen die Produkte in Aussehen, Gefüge, Mundgefühl, Konsistenz, Geschmack und Geruch. Jeder Prüfer verkostete die anonymisierten Proben unter gleichen Bedingungen. Auffällige oder fehlerhafte Produkte wurden mehrmals geprüft. Der von den Prüfern erarbeitete Konsens war Basis für die Bewertung.
Chemische Qualität: 15 %
Im Gesamtprodukt unter anderem geprüft: Kadmium, Aluminium, Kupfer, Nickel per ICP-MS, niedrigsiedende Halogenkohlenwasserstoffe in Anlehnung an ASU-Methode, quartäre Ammoniumverbindungen per LC-MS/MS. Gravimetrische Bestimmung wertgebender Zutaten. In der Eismasse bestimmten wir in Anlehnung an ASU-Methode Methylxanthine (Koffein, Theobromin).
Mikrobiologische Qualität: 5 %
In Anlehnung an ASU-Methode prüften wir E. coli, gemäß ASU-Methoden Salmonellen, Listeria monocytogenes, koagulase-positive Staphylokokken, Hefen, Schimmelpilze. Sie waren nicht nachweisbar. Aerobe mesophile Koloniezahl und präsumtiven Bacillus cereus untersuchten wir gemäß ASU-Methoden, Enterobacteriaceae nach ISO.
Verpackung: 5 %
Drei Experten prüften Produktschutz, Originalitätssicherung, Öffnen, Entnehmen, Wiederverschließen, Material- und Recyclingangaben.
Deklaration: 15 %
Überprüfung gemäß den lebensmittelrechtlichen Kennzeichnungsvorschriften auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Drei Experten prüften Werbeaussagen, Portions- und Nährwertangaben, Allergenhinweise, Leserlichkeit und Übersichtlichkeit.
Weitere Untersuchungen
Analysen des Gesamtprodukts: In Anlehnung an ASU-Methoden prüften wir Trockenmasse/Wasser, Asche, Gesamtfett, Eiweiß, Natrium/Kochsalz, Konservierungsstoffe. Glukosesirup wurde enzymatisch, Glukose, Fruktose, Saccharose, Maltose, Laktose per HPLC bestimmt. Aufschlag nach SLMB. Mineralöl per LC-GC/FID. Authentizitätsprüfung des Aromas: flüchtige Aromastoffe nach ASU-Methode, fakultativ: Vanille mittels HPLC/MS, Isotopenanalyse (GC-C-IRMS). Fakultativ Allergene mittels ELISA. Berechnet: Gesamtzucker, Kohlenhydrate, physiologischer Brennwert.
Analysen der Eismasse: In Anlehnung an ASU-Methode prüften wir Trockenmasse/Wasser, Gesamtfett, Milchfett. Fettsäurespektrum und Triglyzeridspektrum nach DGF-Methoden. Berechnet: Fettfreie Trockenmasse, Anteil milchfremdes Fett, fettfreie Kakaotrockenmasse, Gesamtkakaotrockenmasse, Kakaopulveranteil, Kakaobutter.
Analysen der Schokostückchen: Fettsäurespektrum, Triglyzeridspektrum nach DGF-Methoden. Fakultativ nur bei Milch- oder Zartbitter-Schokoladenstückchen prüften wir nach ASU-Methoden: Trockenmasse/Wasser, Gesamtfett. In Anlehnung an ASU-Methoden Glukose, Fruktose, Saccharose, Maltose und Laktose, Methylxanthine (Koffein, Theobromin) und Milchfett. Fakultativ: Milcheiweiß nach AOAC-Methode. Berechnet: Anteil milchfremdes Fett, fettfreie Milchtrockenmasse bzw. Kakaotrockenmasse, Gesamtmilchtrockenmasse bzw. Gesamtkakaotrockenmasse, Kakaobutter.
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@Letzter Kommentar Siftung Warentest:
Dann wäre es doch toll, wenn Sie neben den Angaben zu Preis/Liter auch zusätzlich noch das Gewicht und auch den Preis/Gewicht parallel dazu angeben. Ich denke so wäre jeder zufrieden. Diejenigen, die die Luft-Verkäufer ausfiltern wollen, können dies dann anhand der Angaben (manuell) tun.
Optimaler Kompromiss oder? :)
@akeese: Es ist richtig, dass die Preise von Eis aufgrund des unterschiedlichen Lufteinschlags nicht an Hand der Literangabe vergleichbar sind. Die Literangabe ist jedoch verpflichtend vorgeschrieben. Vielfach wird auf freiwilliger Basis auchdas Gewicht angegeben. Der Einschlag von Luft macht das Eis cremiger. Und: Eis kauft und genießt man nun mal in Volumeneinheiten z.B. in Eiskugeln und nicht nach Gewicht, daher haben auch wir den Preis nicht aufs Kilo sondern auf den Liter bezogen. (bp)
Ich finde es schade, dass Sie die mittleren Preise auf das Volumen und nicht auf das Gewicht beziehen. Das lässt ein eher festes Eis wie Häagen-Dasz teurer erscheinen, als es ist. Heute bestehen sehr viele deutsche "Premium"-Eiscremes - bezogen auf das Volumen - fast zur Hälfte aus Luft. Das relativiert die Kosten. Wir kaufen jedenfalls lieber ein gutes Eis als Luft.
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Schleichwerbung
Diese sog. „Anfeindungen“ sind eine nachvollziehbare Reaktion auf Ihre haarsträubenden Veröffentlichungen: „Häagen-Dasz hat richtig deklariert“ (!) vs. „Doch die Raspeln enthalten unter anderem Baumwollsaatöl, das laut Kakaoverordnung für Schokolade nicht erlaubt ist. Die Raspeln sind rechtlich gesehen also keine Schokolade, sondern nur eine schokoladenhaltige Zubereitung.“
Zuerst führt der Hersteller in die Irre, dann die Stiftung und schließlich missbraucht der Hersteller das „test“-Urteil für seine Zwecke.