So testet die Stiftung Warentest Dect-Telefone

Karl, der Kunstkopf, wird nicht müde. Mit ihm testen wie die Sprachqualität im Labor – wissenschaftlich exakt und jederzeit reproduzierbar.
Die Stiftung Warentest bewertet schnurlose Telefone in fünf Disziplinen: Telefonieren, Handhabung, Akku, Vielseitigkeit und Umwelteigenschaften. Bei Telefonen mit Anrufbeantworter kommt der Anrufbeantworter als sechste Disziplin hinzu. Die Noten in den Disziplinen werden Gruppenurteile genannt. Aus den Gruppenurteilen ergibt sich das test-Qualitätsurteil. Lesen Sie hier, wie die Stiftung Warentest testet.
Schnurlose Telefone im Test
Internationaler Gemeinschaftstest unter Federführung der Stiftung Warentest. Die Stiftung Warentest kauft alle Telefone anonym im Handel. Wir testen keine Anbietermuster und keine Prototypen. Das garantiert Ihnen unabhängige Testergebnisse für Telefone, die Sie so im Handel kaufen können. Der Produktfinder zeigt Online-Preise ohne Versandkosten. Die Preise ermittelt der Onlinedienst idealo.de.
Dect-Telefone 2018
Aktuell ist unser Testprojekt Dect-Telefone 2018. Im Unterschied zum älteren Testprojekt Dect-Telefone bis September 2015 bewerten wir den Klang der Telefone nun nach einer moderneren Messmethode, auch in Breitbandqualität HD (siehe Telefonieren / Sprachqualität, unten).
Gewichtung
Die Stiftung Warentest berechnet das test-Qualitätsurteil aus den Gruppenurteilen Telefonieren, Anrufbeantworter, Handhabung, Akku, Vielseitigkeit und Umwelteigenschaften. Jedes Gruppenurteil geht mit einem festen Anteil ins Qualitätsurteil ein. Die Gruppenurteile selbst entstehen aus einer Vielzahl von Einzelwertungen, auch Einzelurteile genannt.
Die Gruppenurteile für Telefone sind aktuell wie folgt gewichtet:
- Telefonieren 30%
- Anrufbeantworter 15%
- Handhabung 20%
- Akku 15%
- Vielseitigkeit 10%
- Umwelteigenschaften 10%
Telefonieren 30%

Die Stiftung Warentest koppelt die schnurlosen Telefone mit Leitungssimulatoren an ein hochwertiges Referenztelefon. Diese Methode ermöglicht eine Bewertung der Sprachqualität bei bester Übertragung. Bei HD-fähigen Mobilteilen erfolgt die Kopplung über einen handelsüblichen Router mit Dect-Schnittstelle.
Sprachqualität: Messung mit Kunstkopf und Ohrnachbildung. Beurteilung der Sprachqualität nach Standard ITU-T Rec. P.863, POLQA-Methode (Perceptual Objective Listening Quality Analysis). Es ist ein genormtes Verfahren zur Beurteilung der Sprachqualität von Übertragungssystemen. Wir testeten die Übertragung in Standardqualität SD über den analogen Anschluss des Telefons und in High Definition-Qualität HD über einen Internetrouter mit Dect-Funktion. Ergänzender Hörtest durch drei Experten beim Hören, Sprechen, Lauthören und Freisprechen.
Dect-Telefone bis September 2015: Wir bewerteten die Sprachqualität damals nach Standard ITU-T P.862, PESQ-Methode (Perceptual Evaluation of Speech Quality), noch ohne HD-Übertragung.
Reichweite: Bestimmung der Reichweite im Freifeld und im mehrstöckigen Stahlbetongebäude. Telefone in Standard-Einstellung.
Dect-Telefone bis Mai 2015: Zusätzlicher Test der Reichweite in Eco-Einstellung (reduzierte Sendeleistung). Test bei schwächster Sendeleistung (stärkste Sendeleistungsreduktion). Im aktuellen Testprojekt Dect-Telefone ab August 2015 verzichten wir auf diese Bewertung. Grund: Die Reichweite der schnurlosen Telefone nimmt bei reduzierter Sendeleistung naturgemäß ab.
Warnung an der Reichweitengrenze: Warnt das Telefon rechtzeitig? Die Tester prüfen die Signalisierung der Verbindungsqualität beim Telefonieren. Sie bewerten optische und akustische Signale des Handapparats bei zunehmender Entfernung von der Basis.
Anrufbeantworter 15%
Drei Experten bewerten die Sprachverständlichkeit beim Abhören von Nachrichten über das Mobilteil und über die Basis. Sie prüfen die Ansage, das Aufsprechen und das Abhören von Nachrichten per Bedienung am Gerät und mittels Fernabfrage.
Handhabung 20%
Drei Experten prüfen die Gebrauchsanleitung und die Bedienschritte zum Inbetriebnehmen des Telefons. Sie bewerten unter anderem Vollständigkeit, Richtigkeit, Gliederung, Verständlichkeit und Aufbau der Anleitung.
Bedienung und Menü: Die Tester bewerten Grundfunktionen und Komfortfunktionen. Grundfunktionen sind beispielsweise Wählen mit und ohne Kurzwahl, Annehmen von Anrufen, Telefonbuch und Wahlwiederholung. Komfortfunktionen sind beispielsweise Namenseingabe, Wahl der Rufnummer aus dem Namensspeicher und die Verkettung von Rufnummern. Beim Menü geht es um die Frage: Wie gut funktioniert das Menü? Die Tester beurteilen Struktur und Benutzerführung. Außerdem zählen Tragekomfort und Handlichkeit des Mobilteils.
Display: Sind die Anzeigen im Display bei heller und dunkler Umgebung klar zu erkennen? Die Experten bewerten diese und weitere Details.
Tastatur: Sind die Tasten groß genug und gut beschriftet? Wie gut lassen sie sich bedienen?
Dect-Telefone bis September 2015: In früheren Testprojekten fassten wir die Bewertung von „Display“ und „Tastatur“ zu einem Urteil zusammen.
Akku 15%
Techniker messen den elektrischen Strom beim Telefonieren und im Standby. Die Betriebsdauer mit einer Akkuladung ermitteln die Tester dann rechnerisch: aus der Akkukapazität und dem gemessenen Strom. Dies wird für zwei Betriebsarten durchgeführt: mit und ohne Sendeleistungsreduktion. Die Tester bewerten außerdem die Ladedauer, den Wechsel der Akkus und die Akkuanzeige. Standardakkus sind vorteilhaft – sie geben Extrapunkte.
Vielseitigkeit 10%
Die Stiftung Warentest bewertet alle wesentlichen Ausstattungsmerkmale mit einem Punkteschema, abgestuft nach Wichtigkeit.
Umwelteigenschaften 10%
Gesamtstromverbrauch: Wir bewerten die Leistungsaufnahme der Basisstation bei 2 Stunden Telefonieren am Tag und 22 Stunden Standby.
Dect-Telefone bis September 2015: Wir bewerteten zusätzlich den Stromverbrauch im Standby (Leistungsaufnahme der Basisstation ohne eingelegtes Mobilteil). Im neuen Testprojekt 2018 geht der Standby-Verbrauch nur noch in den Gesamtstromverbrauch ein.
Konstruktion: Ist das Telefon sauber verarbeitet und robust konstruiert? Die Tester bewerten Gratfreiheit und Passgenauigkeit der Teile, den Knickschutz an Kabeln, Steckern und Buchsen und die Wischfestigkeit von Beschriftungen. Ein Falltest klärt, ob die Telefone für den harten Alltag gerüstet sind: Die Mobilteile stürzen in einer Falltrommel 50-mal aus 80 cm Höhe. Sie müssen anschließend noch funktionieren.
Sendeleistungsreduktion: Passt das Telefon seine Sendeleistung an die Umstände an? Reagiert es auf den Abstand zur Basis? Funkt der Handapparat auch im Bereitschaftsmodus, also ohne Gespräch? Stoppt der Funkverkehr, wenn der Handapparat auf der Basis liegt? Die Tester bewerten automatische und manuell einstellbare Maßnahmen wie Eco-Modus und Eco-Plus. Die maximale Punktzahl gibt es für Telefone, die alle technischen Möglichkeiten ausschöpfen und die Sendeleistung sinnvoll reduzieren.
Abwertungen
Abwertungen sorgen dafür, dass sich gravierende Mängel auch deutlich auf das test-Qualitätsurteil auswirken. Wichtig sind Abwertungen immer dann, wenn die rein rechnerische Bewertung den Mangel nicht deutlich macht.
Im aktuellen Testprojekt Dect-Telefone 2018 kamen keine Abwertungen zum Tragen. In früheren Testprojekten wendeten wir bei Telefonen folgende Abwertungen an:
1. Anrufbeantworter. Ist die Bedienung des Anrufbeantworters ausreichend oder schlechter, kann das Gruppenurteil Anrufbeantworter höchstens eine halbe Note besser sein.
2. Gebrauchsanleitung. Ist die Gebrauchsanleitung ausreichend oder schlechter, kann die Handhabung bestenfalls eine Note besser sein.
3. Display und Tastatur. Sind Display und Tastatur ausreichend oder schlechter, kann die Handhabung maximal eine halbe Note besser sein.
4. Akku. Ist der Akku ausreichend oder schlechter, wird das test-Qualitätsurteil um bis zu eine halbe Note abgewertet.
5. Stromverbrauch. Ist der Stromverbrauch im Standby nur ausreichend, können die Umwelteigenschaften bestenfalls eine Note besser sein.
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