
Die Stiftung Warentest hat 10 Schnellkochtöpfe mit einem Fassungsvermögen von 6 Litern getestet. Darunter Modelle von Fissler, WMF und Tefal. Besonders groß sind die Unterschiede bei der Druckanzeige und dem Wärmehaltevermögen. Unter Dampf kochen geht schnell und erhält Vitamine und Mineralstoffe besser als im üblichen Kochtopf.
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Neun Dampfdrucktöpfe sind sicher, der zehnte hat ein Problem
Die zehn Schnellkochtöpfe im Test kochten tatsächlich alle schnell, vor allem auf dem Induktionsherd. Sie waren alle sicher – bis auf der Topf GSW System Classic. Dieser lässt sich öffnen, obwohl der Druck im Topf noch höher ist, als die Norm erlaubt. Bei allen anderen drohte selbst bei falscher Bedienung keine Gefahr.
Das bietet der Schnellkochtopf-Test der Stiftung Warentest
Testergebnisse. Die Tabelle zeigt, welche Schnellkochtöpfe am Besten die Wärme halten und gut für das praktische und schonende Nachgaren genutzt werden können. Außerdem zeigt sie die Aufheizzeiten der Dampfdrucktöpfe auf Induktions- und Wärmestrahlungs-Herdplatten. Die Handlichkeit der Griffe spielt eine Rolle und ob sich Deckel und Ventile einfach auseinanderbauen lassen.
Kaufberatung. Die Testsieger im Vergleich Schnellkochtöpfe lassen sich leichter reinigen, die Garstufen lassen sich besser einstellen und die Druckanzeige ist klar und deutlich. Manche Drucktöpfe hingegen besitzen gar keine Druckanzeige. Außerdem sind die Preise für das häufigste Ersatzteil, den Dichtungsring, recht unterschiedlich.
Tipps und Hintergrund. Kochen im Dampfgarer oder unter Druck erhält Vitamine und Mineralstoffe in den Nahrungsmitteln besser. Außerdem spart ein Schnellkochtopf im Vergleich zu einem herkömmlichen Topf tatsächlich Zeit beim Kochen und hilft damit beim Energiesparen.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus der Zeitschrift test 1/ 2020.
Eine gute Druckanzeige ist wichtig

Druckanzeige. Wird der Druck präzise angezeigt, kann die perfekte Garzeit leicht eingehalten werden.
Im Schnellkochtopf herrscht ein höherer Druck als in einem üblichen Kochtopf. Deshalb heizt sich der Wasserdampf auf über 100 Grad auf. Eine präzise Druckanzeige oder fest einstellbare Garstufen sind wichtig, damit die richtige Garzeit eingehalten werden kann. Die sechs guten Modelle im Test zeigen den Druck mit Ringen an. Bei den anderen Dampfdrucktöpfen muss der Koch schätzen, wie hoch sein Druck wohl ist.
Aufheizen dauert 13 bis 34 Minuten
Im Test füllten wir die Schnellkochtöpfe mit 3 Litern Wasser und heizten hoch, bis ein Druck von 0,7 Bar erreicht war. Auf dem Induktionsherd heizte der Drucktopf schon in 13 bis 14 Minuten hoch. Nur einer Topf brauchte länger. Bei einem Kochfeld mit Wärmestrahlung, also etwa einer glühenden Spirale unter der Glaskeramikplatte, dauerte es zwischen 20 und 34 Minuten.
Dampfdrucktopf: Rund 30 Prozent Energie gespart
Beispielhaft kochten wir auch 750 Gramm ungeschälte Kartoffeln auf einem Induktionsherd – und zwar mit einem Schnellkochtopf, mit einem herkömmlichen Topf mit Deckel sowie mit einem Dampfgarer. Im herkömmlichen Topf liegen die Erdäpfel im kochenden Wasser. Ein Dampfgarer kocht das Essen in Dampf wie der Schnellkochtopf – allerdings ohne Druck und bei 100 Grad.
Das Essen ist auch schneller fertig

Abdampfen. Für schnelles Öffnen haben die Töpfe unterschiedliche Varaiten. Beim Kuhn Rikon geschieht es per Knopfdruck.
Im Drucktopf waren die Kartoffeln ohne schnelles Abdampfen nach 20 Minuten fertig, es wurden 193 Wattstunden Energie verbraucht. Das entspricht etwa soviel Strom wie eine LED-Birne im Haushalt in 20 Stunden benötigt. Beim Wassertopf waren es 29 Minuten und 295 Wattstunden, beim Dampfgarer 34 Minuten und 377 Wattstunden. Wer also von einem üblichen Topf samt Deckel auf einen Schnellkochtopf umsteigt, spart im Fall der Kartoffeln 30 Prozent Energie.
Mehr Vitamine im gedämpften Essen
Außerdem bleiben mehr Vitamine in der Kartoffel, wenn die Knollen schonend im Dampf garen und Nährstoffe nicht durch kochendes Wasser ausgewaschen werden. Bei geschälten Kartoffeln zum Beispiel sind in dampfgegarten Exemplaren noch 80 Prozent des ursprünglichen Vitamin C erhalten, in wassergekochten nur 60 Prozent. Ähnlich ist es bei Mineralstoffen wie Kalium, Phosphor oder Magnesium. Auch hier lässt der Dampf deutlich mehr im Lebensmittel als kochendes Wasser (Details zum schonenden Garen).
Wie lange halten die Hersteller Ersatzteile vor?
Die meisten Anbieter gaben bei einer Befragung an, Ersatzteile für 10 Jahre zu garantieren. Einer hält sie sogar 15 Jahre vorrätig, einer nur fünf. Vor allem ein Dichtungsring wird ab und zu fällig. Hier variieren die Preise stark, zwischen 7 und 25 Euro. Manche Anbieter schreiben in ihrer Bedienungsanleitung vor, alle Jahre den Silikon- oder Gummiring zu wechseln. Auf jeden Fall sollten Köche ihrem Schnellkochtopf einen neuen Dichtungsring spendieren, wenn sich Verschleiß zeigt – etwa wenn der Ring deutlich härter ist als zu Beginn der Nutzung.
Tipp: Wir haben auch herkömmliche Kochtöpfe, Bratpfannen und Sous-vide-Garer getestet.
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