
Haushaltsmittel. Acetonhaltiger Nagellackentferner hilft, den Schmierfilm zu beseitigen. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Auf so mancher Plastikoberfläche bildet sich mit der Zeit ein lästiger Schmierfilm. Was Bakterien damit zu tun haben und welche Hausmittel helfen.
Bakterien fressen Beschichtung
Computermäuse, Digitalkameras, Audiorecorder, aber auch Lenkergriffe und Ferngläser: Auf einigen Geräten und Gegenständen bildet sich mit der Zeit eine schmierige Schicht, oft erst Jahre nach der Anschaffung. Grund dafür sind Bakterien, die zum Beispiel PU-Beschichtungen (Polyurethan) fressen. Das Bakterienwachstum wird durch Feuchtigkeit begünstigt. Rückstände von Handcreme können zudem als Nahrung für die Bakterien dienen und so den Kunststoffabbau beschleunigen.
Diese Haushaltsmittel helfen
Die schmierige Schicht lässt sich oft entfernen, indem man die betroffene Oberfläche mit Aceton, Brennspiritus oder Waschbenzin abwischt. Aceton ist in einigen Nagellackentfernern enthalten oder konzentriert im Baumarkt erhältlich. Brennspiritus und Waschbenzin gibt es zum Beispiel in Drogeriemärkten.
Vorsicht: Da Aceton ein starkes Lösungsmittel ist, kann es auch Kunststoffoberflächen angreifen. Prüfen Sie die Wirkung daher zuerst an einer unauffälligen Stelle, bevor Sie den ganzen Gegenstand damit abwischen.
Änderung am 7. Februar 2023: Wir haben einen Hinweis zum Umgang mit Aceton ergänzt.
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Also so stark ist Aceton nun auch wieder nicht. Es sei denn man wirft ihm das bestmögliche Opfer hin. Wie schon in meinem Kommentar "Gleiches löst Gleiches" dargelegt, macht Aceton mit vielen polaren Opfern kurzen Prozess. Hingegen sind unpolare Werkstoffe mehr oder minder beständig gegen Aceton.
Dies ist eine Grundregel. Hat der Redakteur in der Schule nicht aufgepasst?
Aceton ist das einfachste Keton und damit polar. Polare Polymere damit reinigen zu wollen kann in der Katastrophe enden.
Anders bei ISO Propanol. Das ist unpolar. Damit kann man polare Polymeroberflächen reinigen.
Vorausgesetzt man weiß, mit welchem Polymer man es gerade zu tun hat.
Und dann ist da noch die Problematik der Weichmacher, die gern nach Acht bis Zehn Jahren den Stoffverbund verlassen möchten. Da habe ich auch noch keine praktikable Lösung gefunden. Besonders erschütternd ist das bei einer teuren Spiegelreflexkamera aus Japan, während die 40 Jahre alte Spiegelreflex aus der DDR keine solche Probleme hat. Die nutzt allerdings noch Film. Ich habe auch noch einen 100 Jahre alten Fotoapparat. Der funktioniert tadellos und da klebt nichts. Denkt mal drüber nach. Wäre wohl eine Marktlücke, sowas mit Digital nachzurüsten.
@tokkim: Wir haben die Thematik mit Prüfinstituten, die für uns Tests durchführen, besprochen und von diesen wurde der Sachverhalt entsprechend erklärt und Aceton als Lösungsmittel genannt.
Titel: "So werden klebrige Oberflächen wieder glatt"
Kommentar: "Wie fühlt sich die Oberfläche nach dem Abwischen mit bspw. Aceton an, ist sie dann glatt?"
Aceton beschädigt bei vielen Kunststoffen die Oberfläche.
Ich nehme Waschbenzin, das ist weitaus unproblematischer!
Reiner Alkohol ist auch oft hilfreich und ohne Nebenwirkungen.