Schiffsbeteiligungen

Schiffsfonds: So funktioniert eine Schiffsbeteiligung

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Schiffsfonds sind Zweckgesellschaften, die es Reedern ermöglichen, mit minimalem Kapital ganze Schiffsflotten zu betreiben. Dazu nutzen sie ­Anlegergeld und hohe Kredite.

Das Hauptrisiko eines Schiffsfonds ­tragen die Anleger, die bisher meist ­40 Prozent des Kaufpreises der Schiffe aufbrachten. Dabei ist ungewiss, wann und mit welcher Verzinsung sie ihr Geld zurückbekommen.

Die restlichen 60 Prozent des Kaufpreises oder mehr deckten die Fonds meist mit millionenschweren Hypothekenkrediten ab. Schiffsfonds sind also viele Jahre lang hochverschuldete ­Unternehmen.

Bis zu fünfzehn Jahre und länger muss das Schiff verchartert werden und Einnahmen erzielen. Läuft alles gut, erhält der Anleger Zahlungen, die in der Werbung als „Ausschüttungen“ bezeichnet werden. Diese sind aber keine Gewinne. Vielmehr ist es die schrittweise, viele Jahre dauernde Rückzahlung des Anlegergelds.

Echte Gewinne fallen bei Schiffsfonds meist erst in der Endphase an. Das kann mehr als zehn Jahre dauern oder sogar bis ganz zum Schluss, wenn das Schiff wieder verkauft wird. Es gibt ­jedoch auch Beteiligungen, bei denen der Gewinn ausbleibt oder sogar Kapital verlorengeht.

Fallen tatsächlich Gewinne an, bleiben diese wegen der günstigen Besteuerung (Tonnagesteuer) weitgehend steuerfrei. Dafür tragen Anleger aber das unternehmerische Risiko. Zwar ist eine Nach­schusspflicht rechtlich ausgeschlossen. Doch bei Verlusten und fehlender ­Liquidität droht Insolvenz, wenn kein Kapital aufgebracht wird.

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